Alle gehören zu unseren Lieblingen – aber wer schwingt obenaus?bild: keystone/Watson
20.02.2020, 08:2521.02.2020, 06:09
Die Schweiz ist drauf und dran, erstmals nach 30 Saisons österreichischer Dominanz die Nationenwertung im Ski-Weltcup zu gewinnen. Auch wenn draussen so gut wie nie Schnee liegt, winkt ein historischer Winter.
Doch natürlich drücken wir auch anderen die Daumen. Das sind, ganz subjektiv, unsere «Lieblinge ohne Schweizer Kreuz» – und jene Athletinnen und Athleten, bei denen es ziemlich «wurscht» ist, wenn sie einfädeln oder verwachst haben:
Die Lieblingsfahrerinnen
Sie sind oder waren ausgezeichnet, sie haben keinen Schweizer Pass und wir mögen sie trotzdem:
Platz 10: Isolde Kostner 🇮🇹
2x Weltmeisterin, 6 Medaillen an Grossanlässen, 15 Weltcupsiege, 51 Podestplätze.Bild: EPA
«Womöglich die beste Gleiterin in der Geschichte des Weltcups – zwei Drittel ihrer Rennen gewann sie in Cortina d'Ampezzo und Lake Louise. Kostner war aber auch dann schnell, wenn die Strecke anspruchsvoll war. Heute führt sie gemeinsam mit ihrem Mann, Ex-Speedfahrer Werner Perathoner (zwei Weltcupsiege), ein Hotel in Val Gardena.»
Platz 9: Carole Merle 🇫🇷
Weltmeisterin, 4 Medaillen an Grossanlässen, 22 Weltcupsiege, 44 Podestplätze.Bild: KEYSTONE
«Sie war ‹Miss Super-G›. Vier Winter in Folge holte die Französin die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin. Nach der Karriere geriet Merle in die Schlagzeilen, weil sie ihr Vermögen von mehreren Millionen Franken verloren hatte. Ihr Onkel hatte sie schlecht beraten.»
Platz 8: Mikaela Shiffrin 🇺🇸
2x Olympiasiegerin, 5x Weltmeisterin, 10 Medaillen an Grossanlässen, 3x Gesamtweltcupsiegerin, 66 Weltcupsiege, Siege in jeder Disziplin.Bild: EPA
«Das Wunderkind stand noch vor dem 17. Geburtstag zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podest und den 19. Geburtstag durfte Shiffrin bereits als Olympiasiegerin und Weltmeisterin feiern. Sie ist drauf und dran, die erfolgreichste Skirennfahrerin der Geschichte zu werden.»
Platz 7: Sofia Goggia 🇮🇹
Olympiasiegerin, 3 Medaillen an Grossanlässen, 7 Weltcupsiege, 27 Podestplätze.Bild: EPA
«Eine Draufgängerin, die sich am legendären Motto des Schweizer Slalomfahrers Didier Plaschy orientiert: ‹Sieg oder Sarg.› Wenn es aufgeht, steht Goggia fast immer auf dem Podest. Aber zu oft geht es eben nicht auf, sie stürzt und fällt regelmässig mit schweren Verletzungen aus.»
Auch neben der Piste wild unterwegs:
Platz 6: Anna Veith 🇦🇹
Olympiasiegerin, 3x Weltmeisterin, 9 Medaillen an Grossanlässen, 2x Gesamtweltcupsiegerin, 15 Weltcupsiege.Bild: APA
«Als Anna Fenninger räumte die Salzburgerin in jungen Jahren schon ab und wurde als gute Freundin von Lara Gut-Behrami auch von vielen Schweizer Skifans ‹adoptiert›. Nach vielen Verletzungen musste sich Anna Veith 1001 Tage gedulden, ehe sie wieder im Weltcup siegen konnte. Nach einer weiteren Zwangspause zeigte die Formkurve zuletzt nach oben. Sie hat noch nicht genug.»
Platz 5: Anja Pärson 🇸🇪
Olympiasiegerin, 7x Weltmeisterin, 19 Medaillen an Grossanlässen, 2x Gesamtweltcupsiegerin, 42 Weltcupsiege, Siege in jeder Disziplin.Bild: KEYSTONE
«Wir fieberten nur schon deshalb mit ihr mit, um im Ziel ihren ‹Diver› zu sehen. Das Naturtalent aus Tärnaby, wo auch Ingemar Stenmark herkommt, errang WM-Gold in jeder Disziplin – was für eine Leistung! Nach ihrem Rücktritt verriet Pärson, seit fünf Jahren mit einer Frau zu leben, mittlerweile ist das Paar verheiratet und hat zwei Söhne.»
Platz 4: Tina Weirather 🇱🇮
Olympia-Bronze, WM-Silber, 2x Disziplinenweltcup Super-G, 9 Weltcupsiege, 41 Podestplätze.Bild: AP/The Canadian Press
«Als Liechtensteinerin, die mit dem Schweizer Team trainiert, gehört sie ‹zu uns›. Wir freuen uns mit der charmanten Weirather, wenn sie Erfolg hat und wir zählen sie gerne zum Schweizer Resultat, um dieses falls nötig aufzupolieren.»
Platz 3: Julia Mancuso 🇺🇸
Olympiasiegerin, 9 Medaillen an Grossanlässen, 7 Weltcupsiege, 36 Podestplätze.Bild: AP
«Extrovertiert, schrill, laut – Mancuso war mit ihrer erfrischenden Art in jeder Hinsicht ein Gewinn für den Ski-Weltcup. Die Amerikanerin, die beim Abschied als ‹Wonder Woman› verkleidet antrat, war zugleich Teamkollegin von Lindsey Vonn wie auch Rivalin. Zu unterschiedlich waren die beiden, als dass sie dicke Freundinnen hätten werden können. Unser Herz schlug nicht für die verbissene Vonn, die dafür wesentlich erfolgreicher war.»
Platz 2: Pernilla Wiberg 🇸🇪
2x Olympiasiegerin, 4x Weltmeisterin, 9 Medaillen an Grossanlässen, Gesamtweltcupsiegerin, 24 Weltcupsiege, Siege in jeder Disziplin. Bild: KEYSTONE
«Als sie 1996/97 den Gesamtweltcup gewann, bestritt sie sämtliche 32 Rennen des Winters, stand 18 Mal auf dem Podest und kam 24 Mal in die Top 5. Wiberg war ein Musterbeispiel an Ausgeglichenheit und Konstanz, schwere Knieprobleme – sie musste zwölf Operationen über sich ergehen lassen – verhinderten eine noch grössere Karriere der heutigen Sportfunktionärin und Hotelbesitzerin.»
Platz 1: Deborah Compagnoni 🇮🇹
3x Olympiasiegerin, 3x Weltmeisterin, 7 Medaillen an Grossanlässen, 16 Weltcupsiege, 44 Podestplätze.Bild: AP
«In der Regel stossen Athleten via Slalom in den Weltcup, bei Compagnoni war es genau umgekehrt. Sie feierte zunächst Erfolge im Super-G, dann im Riesenslalom und schliesslich im Slalom. Dem Star aus Bormio wurde eine Liaison mit Alberto Tomba angedichtet, Compagnoni entwarf Renndresses und lief auf dem Catwalk. Mit der Mode ist sie nach wie vor verbunden: Als Ehefrau von Alessandro Benetton, Sohn des Benetton-Gründers und einst Teamchef in der Formel 1, als Michael Schumacher Weltmeister wurde.»
Die Lieblingsfahrer
Sie sind oder waren ausgezeichnet, sie haben keinen Schweizer Pass und wir mögen sie trotzdem:
Platz 10: Dominik Paris 🇮🇹
1x Weltmeister, 1x WM-Silber, 18 Weltcupsiege, Sieger Super-G-Weltcup 2019.Bild: AP
«Selbst für einen Südtiroler hat Paris, der aus dem Ultental kommt, einen krassen Dialekt. Mit ein Grund dafür, dass der Lebemann bei uns so populär ist, obwohl er Beat Feuz' härtester Gegner ist. Ein anderer Grund ist, dass Paris und Feuz trotz ihrer Rivalität auf der Piste daneben befreundet sind. Und Feuz' Freunde sind auch unsere Freunde.»
Die Karriere von Dominik Paris:
Platz 9: Benjamin Raich 🇦🇹
2x Olympiasieger, 3x Weltmeister, 14 Medaillen an Grossanlässen, Gesamtweltcupsieger, 36 Weltcupsiege.Bild: Ap
«Wir tun uns ja oft schwer, österreichische Skirennfahrer zu mögen. Der so sympathische Raich machte es uns aber leicht, dass wir unseren Erzrivalen zumindest ein bisschen den Sieg gönnten.»
Platz 8: Marco Büchel 🇱🇮
1x WM-Silber, 4 Weltcupsiege, 18 Podestplätze.Bild: KEYSTONE
«Kein Schweizer, aber fast und deshalb ‹einer von uns›, wenn es gegen die Österreicher ging. Und einer, der nie um einen guten Spruch verlegen war. Keine Überraschung, dass aus Büchel ein TV-Experte wurde – eine Überraschung, dass sich das SRF ihn nicht geschnappt hat.»
Platz 7: Felix Neureuther 🇩🇪
Weltmeister 2005, fünf WM-Medaillen, 14 Weltcupsiege, 50 Podestplätze.Bild: AP
«Unsere Eltern schwärmten schon für seine Eltern, Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Und wir für ihn, denn Felix Neureuther fand das richtige Mass zwischen sportlicher Seriosität und Unterhaltung.»
Auch nach der Karriere saukomisch:
Platz 6: Kristian Ghedina 🇮🇹
2x WM-Silber, 1x WM-Bronze, 13 Weltcupsiege, 43 Podestplätze.Bild: KEYSTONE
«Wenn die italienische Ulknudel am Start einer Abfahrt stand, drückten auch wir ihr die Daumen. Kaum einer, der so mutig schien wie der verwegene Ghedina.»
Geschichten rund um Kristian Ghedina:
Platz 5: Kjetil Andre Aamodt 🇳🇴
4x Olympiasieger, 5x Weltmeister, 20 Medaillen an Grossanlässen, Gesamtweltcupsieger, 21 Weltcupsiege.Bild: KEYSTONE
«Er war gemeinsam mit seinem ‹Ski-Zwilling› Lasse Kjus in erster Linie deshalb so beliebt, weil er in einer düsteren Schweizer Phase dafür sorgte, dass die Österreicher nicht alles gewannen. Er siegte in jeder Disziplin und konnte bis auf die Abfahrt auch in jeder Disziplin eine kleine Kristallkugel erringen.»
Platz 4: Hermann Maier 🇦🇹
2x Olympiasieger, 3x Weltmeister, 10 Medaillen an Grossanlässen, 4x Gesamtweltcupsieger, 54 Weltcupsiege.Bild: AP
«Jahrelang vom Verband übergangen, liess der ‹Herminator› seine Wut an den Gegnern aus. Er liess sich weder vom
‹Jahrhundertsturz› in Nagano aufhalten noch von einem Töffunfall, der ihn beinahe ein Bein kostete. Der Ausserirdische wurde demütig, zeigte nun auch eine andere Seite. Rennen, Medaillen und Gesamtweltcup gewann Maier auch nach dem Unfall nochmals – unfassbar!»
Platz 3: Aksel Lund Svindal 🇳🇴
2x Olympiasieger, 5x Weltmeister, 13 Medaillen an Grossanlässen, 2x Gesamtweltcupsieger, 36 Weltcupsiege.Bild: AP
«Der ‹Super-Elch› war in den Interviews immer freundlich, auf der Piste immer unerbittlich. Ein Jahrzehnt lang war Svindal der beste Speedfahrer der Welt. Einige Jahre lang bildete er mit der US-Amerikanerin Julia Mancuso das Traumpaar der Ski-Welt.»
Platz 2: Alberto Tomba 🇮🇹
3x Olympiasieger, 2x Weltmeister, Gesamtweltcupsieger, 50 Weltcupsiege.Bild: KEYSTONE
«Tomba la Bomba fuhr wie auf Schienen und gewann noch mehr Slaloms als Marcel Hirscher. Der Sunnyboy war mit der Miss Italia zusammen und so über den Sport hinaus eine populäre Figur.»
Platz 1: Bode Miller 🇺🇸
1x Olympiasieger, 4x Weltmeister, 2x Gesamtweltcupsieger, 33 Weltcupsiege.Bild: KEYSTONE
«Der einzige mit mindestens fünf Weltcupsiegen in jeder Disziplin – und einfach eine coole Rennfahrer-Sau, bei der es nur Sieg oder Sturz gab. Miller war Synonym für ‹Showtime› und einer, der dem Skisport extrem gut tat.»
Seine wohl bekannteste Fahrt:
Die Lieblings-Österreicher
Wer bereits oben erwähnt wurde, kommt nicht noch einmal vor.
Hans Knauss 🇦🇹
3 Medaillen an Grossanlässen, 7 Weltcupsiege, 27 Podestplätze.Bild: KEYSTONE
Ralf Meile:
«Skirennen schaue ich seit Jahrzehnten fast immer im ORF. Ex-Rennfahrer Hans Knauss unterhält mich dabei bestens als Co-Kommentator, der zugleich kompetent und (manchmal wohl auch unfreiwillig) komisch ist. Ein bäriger Typ.»
Fritz Strobl 🇦🇹
Olympiasieger, Weltmeister, 9 Weltcupsiege, 31 Podestplätze.Bild: AP
Philipp Reich:
«Wegen seines schleichenden Fahrstils wurde Fritz Strobl nur ‹The Cat› genannt, trotzdem hält er noch immer den Streckenrekord auf der Streif. Mit seinem sympatisch trockenen Humor sorgte er immer wieder für lustige Interview-Perlen. Ewig in Erinnerung bleibt aber sein Gassenhauer ‹Genie auf Ski›, den er 2007 für einen Teamsponsor aufnahm und der danach die Hitparade stürmte.»
Alexandra Meissnitzer 🇦🇹
2x Weltmeisterin, 6 Medaillen an Grossanlässen, Gesamtweltcupsiegerin, 14 Weltcupsiege, 44 Podestplätze.Bild: EPA
Sandro Zappella:
«Alexandra Meissnitzer mochte ich schon immer. Seit ihrem Karrierenede 2008 ist sie bei ORF als Kommentatorin im Einsatz und macht das so gut, dass ich die Skirennen – oder zumindest die Vorberichterstattung – regelmässig bei den Österreichern verfolge.»
Marcel Hirscher 🇦🇹
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Die einzigartige Karriere von Skirennfahrer Marcel Hirscher
Der König dankt ab: Marcel Hirscher beendete 2019 mit 30 Jahren seine Ski-Karriere.
quelle: epa/epa / antonio bat
Adrian Bürgler:
«Hirscher hat zwar für den Erzrivalen Österreich so manchen Punkt geholt, aber ich habe ihn immer respektiert. Jedes Mal, wenn ich ihn habe fahren sehen, staunte ich und dachte: ‹Verdammt, ist das ein brillanter Skifahrer.› Wie oft er sich in Extremsituationen noch retten konnte, war unvergleichlich. Und sind wir ehrlich: Mit dem verhältnismässig frühen Rücktritt hat er uns dieses Jahr die Führung in der Nationenwertung ermöglicht.»
Rainer Schönfelder 🇦🇹
4 Medaillen an Grossanlässen, 5 Weltcupsiege, 22 Podestplätze.Bild: APA
Reto Fehr:
«Was für ein Paradiesvogel. Wäre er ein Fussballer, wäre er ein nigerianischer Ballkünstler: Alle wollen ihn sehen, aber er gewinnt nur selten etwas. Leider hat er zu wenig aus seinem Potenzial gemacht.»
Marc Girardelli 🇱🇺
4x Weltmeister, 13 Medaillen an Grossanlässen, 5x Gesamtweltcupsieger, 46 Weltcupsiege, Siege in jeder Disziplin.Bild: KEYSTONE
Alle:
«Natürlich deshalb unser Lieblings-Österreicher, weil er nach einem Krach mit dem Verband alle seine Erfolge als Luxemburger einfuhr.»
Jack Stoiker:
«Franz Klammer. Sepp Walcher. Bartl Gensbichler. Bartl Gensbichler! Erwin Resch. Toni Steiner. Gerhard Pfaffenbichler. Gerhard Pfaffenbichler! Harti Weirather! Harti Weirather! Harti Weirather! Harti Weirather, ehr Wichser!»
Underdogs und vergessene Helden
AJ Kitt 🇺🇸 und Chad Fleischer 🇺🇸
Fleischers Crash am Hahnenkamm. Er wurde einmal Zweiter im Weltcup. Kitt gewann eine Abfahrt und stand in sechs Rennen auf dem Podest.Video: YouTube/In Search of Speed Ralf Meile:
«Primär wegen der geilen Namen. Kitt – wie das Auto vom Knight Rider! – behauptete, das AJ stehe für Alpine Jet. Eigentlich heisst er Alvar Ross. Und Chad Fleischer, come on! Der Name klingt doch erfunden. Unvergessen, wie es ihn in Kitzbühel beim Zielsprung hingeschmissen hat und welch unverschämtes Glück er dabei gehabt hat.»
Manuela Mölgg 🇮🇹
6x Zweite, 8x Dritte im Weltcup – aber weder Sieg noch Medaille an einem Grossanlass.Bild: Ap
Sandro Zappella:
«So oft hatte sie den Sieg auf dem Silbertablett serviert, immer wieder scheiterte sie, meist hauchdünn. Kaum eine Skifahrerin schaffte es mit so grossen Qualitäten, so gut wie nichts zu gewinnen. Immerhin hat Bruder Manfred 4 Weltcupsiege, 3 WM-Medaillen und einmal den Slalomweltcup geholt. Zusammen führen die Geschwister nun ein Hotel in St. Vigil.»
Tommy Moe 🇺🇸
Olympiasieger, Olympia-Silber, 1 Weltcupsieg, 7 Podestplätze.Bild: AP
Philipp Reich:
«Seine zu kurze Karriere endete tragisch: Beim Feiern in Kitzbühel wollte er spätabends über die Theke klettern und schnitt sich an einer kaputten Flasche die Sehnen beim Daumen durch. Tommy Moe mochte ich aber vor allem wegen seines Namens und weil er 1994 in Lillehammer die Speed-Rennen dominierte.»
Albert Popov 🇧🇬
2x in den Top Ten des Weltcups.Bild: EPA
Adrian Bürgler:
«Der 22-Jährige bietet eine tragische Story: Sein einstiger Trainer Drago Grubelnik starb bei einem Verkehrsunfall nach dem Riesenslalom in Sölden 2015, als der Minibus des bulgarischen Teams 250 Meter in ein Tal stürzte. Auch der damals 18-jährige Popov wurde verletzt. Er kämpfte sich aber körperlich und mental an die Weltspitze zurück. Sein Fahrstil wirkt aufgrund seiner geringen Körpergrösse so anders als der der Konkurrenz, das macht ihn doppelt sympathisch.»
Picabo Street 🇺🇸
Olympiasiegerin, Weltmeisterin, 9 Weltcupsiege, 17 Podestplätze.Bild: AP NY
Ralf Meile:
«Ihre Eltern waren Hippies und der Vorname bedeutet in Indianersprache ‹glänzendes Wasser›. Eine nach ihr benannte Skipiste heisst ‹Picabo's Street›. Was für ein gelungener Wortwitz!»
Dave Ryding 🇬🇧
2x Zweiter im Weltcup.Bild: AP
Reto Fehr:
«Man kann als Brite doch alles werden: Fussballer, Rugbyspieler, Cricketspieler, Dartspieler, Snookerspieler – aber doch nicht Skifahrer. Eigentlich weiss Ryding selbst, dass er im Weltcup nicht wirklich Chancen hat. Aber irgendwie kämpft er seit Jahren doch immer wieder vorne mit. Ich würde ihm den ersten Slalomsieg noch mehr gönnen als Wendy Holdener.»
Wen wir nicht mögen
Hansjörg Tauscher 🇩🇪
Abfahrts-Weltmeister 1989. Drei Jahre später einmal Dritter im Weltcup. Das war's.Bild: AP
Ralf Meile:
«Obwohl meinem Idol Pirmin Zurbriggen die WM-Abfahrt von Vail 1989 misslingt, könnte das Schweizer Team einen historischen Vierfachsieg feiern. Doch Tauscher, diese Eintagsfliege, die im Weltcup weder vorher noch nachher jemals gewinnt, setzt sich völlig überraschend vor Titelverteidiger Peter Müller, Karl Alpiger, Dani Mahrer und William Besse durch. Was war ich traurig und hässig auf diesen Tauscher!»
Kathrin Zettel 🇦🇹
Weltmeisterin, 4 Medaillen an Grossanlässen, 9 Weltcupsiege, 52 Podestplätze.Bild: AP
Sandro Zappella:
Vor rund zehn Jahren dominierten die Österreicherinnen die Slaloms dank Marlies Schild, Nicole Hosp und Kathrin Zettel. Ich konnte sie alle nicht leiden, aber letztere war mir am unsympathischsten. 2009 schnappte Zettel der damals 17-jährigen Lara Gut dann noch WM-Gold in der Kombi weg. Von da an hatte ich sie auf dem Zettel.
Henrik Kristoffersen 🇳🇴
Weltmeister, 3 Medaillen an Grossanlässen, 21 Weltcupsiege, 61 Podestplätze.Bild: AP
Adrian Bürgler:
«Er ist bei mir seit 2016 unten durch. Statt sich mit Hirscher ein packendes Duell um die Slalomkugel zu liefern, ‹trötzelte› der damalige Youngster. Weil er Red Bull als Helmsponsor wollte und der norwegische Verband das nicht zuliess, verpasste er Teile der Saisonvorbereitung und den Slalom von Levi. Geht gar nicht.»
Michael Walchhofer 🇦🇹
Weltmeister, 5 Medaillen an Grossanlässen, 19 Weltcupsiege, 49 Podestplätze.Bild: EPA
Philipp Reich:
«Natürlich mochte ich Walchhofer primär nicht, weil er als österreichischer Abfahrer schlicht zu oft gewann. Aber er wirkte auch immer etwas steif, verbissen und überehrgeizig. Er war mir wohl einfach zu bieder. Gross war bei mir 2006 die Freude, als bei den Olympischen Spielen in Turin der Franzose Antoine Dénériaz dem Walchhofer mit Startnummer 30 noch Abfahrtsgold vor der Nase wegschnappte. Schaut euch das ORF-Video dazu an! 😂»
Experte Armin Assinger und Reporter Robert Seeger können es nicht fassen. 😂 Video: YouTube/skischus Patrick Ortlieb 🇦🇹
Olympiasieger, Weltmeister, 4 Weltcupsiege, 20 Podestplätze.
Reto Fehr:
«Wäre er Fussballer, er wäre Vorstopper gewesen: Ein Haudegen, wenig Gefühl, viel Wille und wenn du denkst, endlich ist er zurückgetreten, geht's ein paar Jahre und er zaubert eine Tochter hervor.»
Maria Höfl-Riesch 🇩🇪
3x Olympiasiegerin, 2x Weltmeisterin, 10 Medaillen an Grossanlässen, Gesamtweltcupsiegerin, 27 Weltcupsiege.Bild: EPA/ANSA FILE
Alle:
«Die hätten wir wahrscheinlich auch dann nicht gemocht, wenn sie ihre Siege für die Schweiz geholt hätte.»
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quelle: epa/keystone / gian ehrenzeller
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