Als Führende des ersten Laufs verteidigte Shiffrin ihren Vorsprung auf die Konkurrenz in der Entscheidung souverän. Die am Montag ihren erst 28. Geburtstag feiernde Amerikanerin setzte sich deutlich vor der Italienerin Federica Brignone und der Schwedin Sara Hector durch.
Mit dem Erfolg gewann Shiffrin, deren Sieg im Gesamt-Weltcup bereits feststand, auch ihre zweite kleine Kristallkugel des Winters. Im Slalom hatte sie sich die Auszeichnung schon Ende Januar im tschechischen Spindlermühle gesichert. Ausserdem zog die Amerikanerin mit ihrem 20. Weltcup-Sieg im Riesenslalom mit der Rekordhalterin Vreni Schneider gleich.
«Für mich stand im Zentrum, dass ich heute diese Kugel gewinnen kann», sagte Shiffrin. Sie habe versucht, möglichst nicht an Stenmarks Marke zu denken. Vergangene Woche in Kvitfjell habe sie der mögliche Rekord abgelenkt. «Es war schwierig, mich zu fokussieren, jeder sprach nur von diesem 86. Sieg. Heute war es nicht so schlimm.»
Mit dem jüngsten Sieg machte sie in diesem Winter das Dutzend voll. Dazu gewann sie an der WM in Frankreich Riesenslalom-Gold und zwei Mal Silber. «Wenn man sich das so vorstellt, dann ist es schon verrückt, was sie alles erreicht hat», sagte Wendy Holdener im SRF über Seriensiegerin Shiffrin.
Ingemar Stenmark war sich seit längerem darüber im Klaren, dass er seinen «ewigen» Rekord loswerden würde. Der «Schweiger aus Tärnaby» sagte, er traue Shiffrin auch 100 Siege oder noch mehr zu. Es sei verrückt, dass ihr Name im gleichen Satz mit jenem Stenmarks falle, meinte Shiffrin im SRF.
Lara Gut-Behrami, die sich vor dem Rennen ebenfalls noch Hoffnungen auf die Riesenslalom-Kugel machen konnte, erlebte einen Tag zum Vergessen. Im ersten Lauf verlor die Tessinerin nach einer Bodenwelle die Kontrolle, verpasste das folgende Tor und schied so bereits nach gut 17 Sekunden aus. Es war im neunten Riesenslalom dieses Winters ihr erster Ausfall.
Auch sonst war das Abschneiden aus Schweizer Sicht enttäuschend. Nur zwei Fahrerinnen klassierten sich in den Punkten. Wendy Holdener, Achte nach dem ersten Lauf, fiel im zweiten Lauf etwas zurück und musste sich mit dem 12. Platz begnügen. «Ich hatte gehofft, es in die Top Ten zu schaffen», sagte Holdener. «Im unteren Teil wäre es noch etwas besser gegangen, da habe ich es ein wenig vergeben. Vielleicht war mein schmerzhafter Sturm hier im letzten Jahr noch im Hinterkopf.»
Michelle Gisin wurde 22., und Mélanie Meillard, die sich erstmals seit zwei Jahren wieder für den zweiten Lauf in einem Weltcup-Riesenslalom qualifiziert hatte, schied kurz vor dem Ziel aus. (ram/sda)
c_meier
MarGo
Respekt und Gratulation, Mikaela!