Petra Vlhova oder Mikaela Shiffrin? Die Frage ist im Vorfeld von Frauen-Slaloms in Levi zum Dauerbrenner geworden. In jetzt elf Rennen in Lappland haben sich die Slowakin und die Amerikanerin die Siege unter sich aufgeteilt - während nunmehr sieben langen Jahren. Mit ihrem sechsten Triumph hat Vlhova die Bestmarke von Shiffrin eingestellt.
Diesmal hatte nach halbem Pensum vieles auf einen Dreikampf um den Sieg hingedeutet. Vlhova, die Deutsche Lena Dürr und Shiffrin lagen innerhalb von vier Zehntelsekunden und damit deutlich vor dem Rest des Feldes. Im zweiten Durchgang sorgte Vlhova aber für klare Verhältnisse. Die Olympiasiegerin fuhr erneut Bestzeit und distanzierte Dürr auf Platz 2 in der Endabrechnung um 1,41 Sekunden.
Shiffrin ihrerseits fiel in der Entscheidung auf Platz 4 hinter die Vorarlbergerin Katharina Liensberger zurück. Die Rekordgewinnerin im Weltcup konnte überhaupt froh sein, in Levi am Start sein zu können. Bei einem Sturz im Training in der vergangenen Woche war sie verhältnismässig glimpflich davongekommen. Das Malheur hätte weit schlimmere Folgen als eine Knochenprellung im linken Knie haben können.
Für Liensberger kam Rang 3 nach der vergangenen, enttäuschend verlaufenen Saison mit dem vorzeitigen Abbruch der Zusammenarbeit mit dem italienischen Schleifer Livio Magoni einer grossen Erleichterung gleich.
Die mit der Nummer 30 ins Rennen gegangene Meillard tat mit dem gelungenen Auftakt einen weiteren Schritt auf ihrem langen, mühevollen Weg zurück nach ihrer vor bald sechs Jahren im Vorfeld der Olympischen Spiele in Pyeongchang erlittenen schweren Knieverletzung.
Rang 7 bedeutete für die im Wallis lebende Neuenburgerin die Einstellung ihres Bestergebnisses seit dem Ende der 23 Monate dauernden Zwangspause. Die gleiche Platzierung hatte Meillard im vergangenen März im Slalom in Are in Schweden erreicht.
Wendy Holdener verspielte im ersten von zwei Slaloms in Levi ihre Chancen auf ein weiteres standesgemässes Ergebnis bereits im ersten Lauf. Ohne ersichtlichen groben Schnitzer handelte sie sich einen Rückstand von über zwei Sekunden ein. Die Schweizer Nummer 1 im Slalom betrieb mit der Steigerung um fünf Ränge auf Platz 12 bestenfalls Schadensbegrenzung.
Holdeners Abschneiden hat fast schon historische Züge. Fast acht Jahre sind es her, seit sie – abgesehen von nicht beendeten Rennen - zum zuvor letzten Mal in einem Weltcup-Slalom eine Klassierung in den ersten zehn verpasst hat. In Levi hatte es ihr in den vorangegangenen zehn Rennen ausnahmslos zu einer Platzierung in den ersten sieben gereicht.
Etwas schneller als Holdener waren im ersten Lauf neben Meillard auch Camille Rast und Michelle Gisin gefahren. Die Walliserin, nach einem Skimarken-Wechsel und einer verpfuschten letzten Saison wieder zu ihrem vorherigen Ausrüster zurückgekehrt, und die Obwaldnerin fielen in der Entscheidung aber um fünf Positionen auf die Plätze 18 beziehungsweise 21 zurück.
(kat/sda)