Sport
Wintersport

Odermatt und von Allmen feiern am Lauberhorn einen Schweizer Doppelsieg

Weltcup-Abfahrt in Wengen
1. Marco Odermatt SUI 2:22.58
2. Franjo von Allmen SUI +0,37

3. Miha Hrobat SLO +0,57
Die weiteren Schweizer:
7. Justin Murisier SUI +1,18
8. Lars Rösti SUI +1,27
12. Stefan Rogentin SUI +1,66
Franjo von Allmen und Marco Odermatt beim Doppelsieg am Lauberhorn 2025.
Strahlendes Erfolgs-Duo: Franjo von Allmen (links) und Marco Odermatt.Bild: srf

Schweizer sorgen am Lauberhorn für ein Spektakel, schöner als der 1. August

Der Wahnsinn geht weiter: In der vierten Weltcup-Abfahrt des Winters feiern die Schweizer Männer den vierten Doppelsieg. Marco Odermatt triumphiert vor Franjo von Allmen, dem Sieger des Super-G am Freitag.
18.01.2025, 15:28
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Das einmalige Panorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau, strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und ein Doppelsieg: Schweizer Sportherz, was willst du mehr? Die Ski-Helden sorgten in Wengen für ein Feuerwerk wie am 1. August.

Marco Odermatt of Switzerland in action during the men's Downhill race at the Alpine Skiing FIS Ski World Cup, in Wengen, Switzerland, Saturday, January 18, 2025. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Tausende Fans waren hautnah dabei: Marco Odermatt unterwegs.Bild: keystone

Marco Odermatt hatte am Freitag für seine Verhältnisse eine Schlappe erlitten. Der Gesamtweltcupsieger der letzten drei Winter belegte im Super-G «nur» Rang 7 beim Premieren-Sieg des Teamkollegen Franjo von Allmen.

Von Allmen: «Dass es noch einmal aufging, ist Wahnsinn»

Es dürfte Odermatt, der sich bei der Materialwahl vergriffen hatte, umso mehr motiviert haben, sich nach den beiden Abfahrtssiegen im Vorjahr auch in diesem Jahr zum König des Lauberhorns zu krönen. Und der Nidwaldner lieferte. Unmittelbar nach von Allmen machte er es noch ein wenig besser. Dabei schilderte «Odi» im Ziel gegenüber von Allmen, er habe mitgekriegt, dass er Erster sei. «Junge, zehn Sekunden vor dem Start alle: Bestzeit! Bestzeit!», hörte man Odermatt sagen.

Von Allmen gab zu, es sei nach dem Trubel um den gestrigen Sieg nicht einfach gewesen, sich voll fokussieren zu können. «Aber ich sagte mir, dass ich nun niemandem etwas beweisen muss und dass das Wochenende ohnehin schon ein Erfolg ist. Dass es noch einmal aufging, ist Wahnsinn.»

epa11833449 Franjo von Allmen of Switzerland in action during the Men's Downhill race at the FIS Alpine Skiing World Cup in Wengen, Switzerland, 18 January 2025. EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Von Allmen fliegt über den Hundschopf.Bild: keystone

Bevor von Allmen ins Rennen ging, lag immer noch Miha Hrobat in Führung, der Slowene war als erster Fahrer auf den knapp 4,5 Kilometer langen Kurs gegangen. Hrobat fuhr stark und stellte einen neuen Streckenrekord auf. Aber von Allmen lag schon vor dem Hundschopf vier Zehntel voraus und obwohl er nach eigener Aussage das Kernen-S und das Ziel-S nicht optimal fuhr, lag er im Ziel zwei Zehntel vor Hrobat.

Odermatt gibt von Allmens Bestzeit Mumm

Es folgte nach 2:22.95 Minuten noch einmal ein Adrenalinschub. «Wenn du ins Ziel kommst, die Zeit grün leuchtet und alle mit Schweizer Fahnen wedeln, ist das unbeschreiblich», sagte von Allmen im SRF-Interview. «Ich habe es wahnsinnig genossen, auch wenn ich wusste, dass noch einer oben ist, der es heute wahrscheinlich macht.»

Tatsächlich: Der, der noch oben stand, machte es. Und dass er es mitgekriegt hatte, dass Franjo von Allmen die Führung an sich gerissen hatte, gab Marco Odermatt zusätzliche Zuversicht: «Da wusste ich, dass die Piste noch alles zulässt.»

Vor dem Hundschopf lag «Odi» noch hinter dem 23-jährigen Simmentaler zurück. Mit einem starken Kernen-S bog er den Rückstand in einen Vorsprung um und bis ins Ziel nahm er von Allmen insgesamt 37 Hundertstel ab. Als Odermatt die Stöcke in die Höhe streckte und überschwänglich jubelte, ahnte man bereits, dass niemand mehr würde schneller fahren können.

Der überragende Skirennfahrer der Gegenwart gewann zum vierten Mal in Wengen, zum dritten Mal in der Abfahrt. Im Weltcup schafften das bislang erst Beat Feuz und Franz Klammer. Es war Odermatts 43. Weltcupsieg, er baute mit dem Erfolg auch seine Führung im Disziplinenweltcup aus. Ihm auf den Fersen ist Franjo von Allmen – der nun in der dritten Abfahrt in Folge Rang 2 belegte.

Österreichische Krise hält an

Keine Frage: Nach seinem ersten Weltcupsieg am Freitag ist der gelernte Zimmermann reif für einen Abfahrtssieg. «Gestern ging es gemütlich zu und her, heute geben wir mehr Gas», blickte von Allmen den Siegerfeiern entgegen. «Ich muss Franjo nichts zeigen, Party machen kann er schon sehr gut», sagte Odermatt und grinste.

Und während die Schweizer Sportfans mit grosser Vorfreude auf Kitzbühel und die WM in Saalbach hinfiebern können, erlebte Ski-Erzrivale Österreich den nächsten herben Dämpfer. Mit Rang 17 war Otmar Striedinger ihr Bester.

Vincent Kriechmayr Lauberhorn Ziel-S Sturz
Kriechmayr muss gestützt werden.Bild: srf

Denn für Vincent Kriechmayr, in diesem Winter eigentlich der einzige schnelle Österreicher, endete das Rennen im Ziel-S im Fangnetz. Der Routinier schien sich beim Sturz am Knie verletzt zu haben und musste gestützt werden, als er aus dem Zielraum humpelte.

Eine Diagnose steht noch aus. Und während Kriechmayr sich wohl schon auf dem Weg nach Hause befand, preschte Lars Rösti mit Startnummer 37 auf Rang 8 vor. Im Schweizer Abfahrtsteam geht derzeit einfach alles auf.

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Die Sieger der Lauberhorn-Abfahrt seit 1997
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Die Sieger der Lauberhorn-Abfahrt seit 1997
2025: Marco Odermatt (Schweiz, rechts) gewinnt vor Landsmann Franjo von Allmen (links).
quelle: keystone / jean-christophe bott
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Winter Wonderland Zürich – so schön verschneit sieht die Stadt von oben aus
Video: ch media
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rainer aus Deutschland
18.01.2025 13:40registriert Januar 2025
Einige bezeichnen Odermatt als ein Ass auf der Piste doch eigentlich ist er ein Monster.

Stell dir vor du freust dich auf ein legendäres Rennen und fährst so gut, dass du es selbst nicht glaubst und dann kommt ein Odermatt und fegt deine Zeit weg als wärst du ein Amateur.

Und dann meint er, dass es ohne Fehler noch schneller gegangen wäre.

Neben der Piste ist er wohl eine der sympathischten Personen der Schweiz aber auf der Piste ist er ein Raubtier, das die anderen grossen Raubtiere zum Frühstück verspeist.
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code-e
18.01.2025 13:40registriert November 2018
Odi und Franjo einfach genial, obwohl mir bei Odi im Ziel-S kurz das Herz stehen geblieben ist 😅 Bisher tolles Rennen, schade für Kriechmeier - gute Besserung
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Zanzibar
18.01.2025 10:19registriert Dezember 2015
Irgend ein Schweizer Trumpf wird auch heute stechen. Es sind ja einige die in Frage kommen.

Was für eine geile Saison des Schweizer Teams, speziell im Speed🥳
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