Wank. Vier Buchstaben, die derzeit in der Ski-Welt für einen kleinen Zwist sorgen.
Denn während Wank im Bayrischen ein altes Wort für «Hang» ist, bedeutet es auf Englisch etwas anderes: «masturbieren», wobei es nicht der höfliche Ausdruck dafür ist, sich einen von der Palme zu wedeln. «Wank» entspricht vielmehr dem deutschen «wichsen».
Und deshalb war der Ski-Weltverband FIS not amused, als er von den Plänen der Weltcup-Organisatoren in Garmisch-Partenkirchen erfuhr. Die beabsichtigten, bei den Rennen der Frauen und Männer in wenigen Wochen Plakate mit dem Slogan «I ❤️ Wank» aufzustellen.
Bereits im Sommer war der 1780 Meter hohe Berg in die Schlagzeilen geraten. Die schottische Fussballnationalmannschaft hatte während der EM 2024 ihr Quartier in Garmisch-Partenkirchen aufgeschlagen und die mitgereisten Journalisten liessen die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen, Wortspiele mit dem Namen des Berges in die Heimat zu übermitteln.
Die FIS hingegen möchte nicht, dass der Ski-Weltcup mit solcherlei Slogans in Verbindung gebracht wird. Sie sprach sich gegen die Werbung aus, was der Vertriebs- und Marketingleiter der Bayerischen Zugspitzbahn bedauert. «Ich hätte dem Verband etwas mehr Humor zugeschrieben», meinte Klaus Schanda im «Münchner Merkur».
Die FIS gab Schanda gegenüber zwar zu, dass es sich um einen «kreativen Ansatz» handle. Sie schrieb ihm jedoch, der Begriff könne «eine umgangssprachliche, sexuell motivierte Konnotation haben, die potenziell negatives Feedback hervorrufen könnte». Der Spruch könne deshalb falsche Assoziationen wecken und den Fokus vom Sportlichen ablenken.
Verständnis zeigte die OK-Chefin der Rennen von Garmisch-Partenkirchen. «Ich liebe diesen Berg und diesen Spruch», sagte Martina Betz dem «Münchner Merkur». Allerdings stimme sie der FIS zu, dass der Slogan im Rahmen der Weltcuprennen deplatziert sei.
Lara Gut-Behrami, Sofia Goggia, Lindsey Vonn und Co. messen sich am 25. und 26. Januar in einer Abfahrt und einem Super-G in Garmisch-Partenkirchen. In der Woche darauf, am 2. Februar, tragen Marco Odermatt und die anderen Stars der Männer eine Abfahrt auf der legendären Kandahar-Piste aus.
Die Bayerische Zugspitzbahn wird nun wie in früheren Jahren für den höchsten Berg Deutschlands werben: für die «Zugspitze – Top of Germany». Nötig hätte dieser Berg es nicht, dorthin kommen schon genug Besucherinnen und Besucher.