Mikaela Shiffrin gewann in Levi in Finnland überlegen den ersten Weltcup-Slalom des Winters. In Abwesenheit der Slowakin Petra Vlhova, die sich nach ihrem im Januar erlittenen Kreuzbandriss noch nicht für Wettkämpfe bereit fühlt, war die Amerikanerin eine Klasse für sich.
Shiffrin distanzierte die zweitplatzierte Österreicherin Katharina Liensberger um 79 Hundertstel. Die Deutsche Lena Dürr, nach halbem Pensum auf Platz 2, komplettierte das Podest.
«Ein fabelhafter Start in die neue Slalom-Saison», kommentierte Shiffrin. «Ich bin extrem zufrieden.» Die Amerikanerin kann im hohen Norden bald eine Rentier-Farm eröffnen. Für einen Sieg in Levi gibt es jeweils ein solches Tier – und Shiffrin gewann nun bereits zum achten Mal. Es war ihr Weltcupsieg Nummer 98.
Camille Rast und Mélanie Meillard überzeugten mit den Rängen 5 und 7. Die Walliserinnen knüpften mit ihren Vorstellungen nahtlos an die vergangene Saison an, in der sie mit ihren Leistungen zusammen mit Michelle Gisin in unerwartetem Mass die Lücke zu schliessen vermochten, die Wendy Holdener nach ihrem verletzungsbedingten Ausfall hinterlassen hatte.
Rast überraschte sich mit ihrem Abschneiden selber, denn die Piste in Levi gehört nicht zu ihrem bevorzugten Terrain. Ihre angriffige Fahrweise wertete sie als Zeichen des Selbstvertrauens, das sie vorab im Vorwinter zurückgewonnen hatte. «Es war ein sehr guter Start in den Winter und ich freue mich schon auf die nächsten Rennen», betonte die 25-Jährige im SRF.
Im Gegensatz zu ihrer Teamkollegin mag Meillard die Bedingungen in Levi. Davon zeugen die in der Vergangenheit erreichten Ergebnisse. Die Plätze 5, 6, schon einmal 7 und 9 hatte die Schwester von Loïc Meillard hier schon erreicht.
Wendy Holdener, die die vergangene Saison wegen einer Fraktur im linken Sprunggelenk praktisch vollends verpasst hatte, klassierte sich in ihrem ersten Weltcup-Slalom seit einem Jahr auf Platz 16, im zweiten Durchgang büsste die Schwyzerin noch drei Positionen ein.
Mit vielen Schwüngen sei sie zufrieden gewesen, sagte Holdener nach dem 1. Lauf im SRF, «ich bin positiv überrascht». In der Nacht habe sie vor Nervosität kaum ein Auge zugetan, verriet sie.
Michelle Gisin rutschte in der Entscheidung von Rang 11 auf Platz 24 ab. Die zweite Rückkehrerin im Schweizer Team, Aline Danioth, die nach neuerlich langer Zwangspause wieder dabei war, beendete ihren ersten Einsatz im Weltcup nach 657 Tagen Absenz auf Platz 40. Die Urnerin hatte im März vergangenen Jahres einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten, ihre bereits sechste schwerwiegende Verletzung. (ram/sda)