Rosario Valcke wollte sein Leben wieder in den Griff bekommen. Das zumindest erzählte seine 79-jährige Mutter der flämischen Zeitung «Het Laatste Nieuws». Doch der obdachlose Mann aus der Brüsseler Vorortgemeinde Zaventem konnte sein Vorhaben nicht mehr verwirklichen: Am 22. März starb Valcke in der Abflughalle des Flughafens Brüssel, als die Selbstmordattentäter ihre Bomben zündeten.
«Rosario hatte das Pech, dass er im falschen Moment am falschen Ort war», sagten seine Freunde laut der Zeitung. Der 56-Jährige wohnte seit Mitte Dezember auf dem Flughafen, nachdem er seine Wohnung in Zaventem hatte aufgeben müssen, weil er vor einem Jahr arbeitslos geworden war.
Erst eine Woche nach den Anschlägen erfuhr Valckes Familie, dass er zu den Todesopfern gehörte. Am Freitag wurde er unter grosser Anteilnahme von Verwandten und Freunden beigesetzt: Mehr als 150 Personen kamen auf den Friedhof von Zaventem, um Abschied von «Rosse» zu nehmen.
«Das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann, ist das Begräbnis seiner Mutter, aber vielleicht noch schlimmer ist es für eine Mutter, wenn sie ihr Kind begraben muss», sagte ein Freund. Und eine Freundin sagte: «Ich kann es immer noch nicht glauben, dass uns so ein lieber Mensch auf so brutale Weise weggenommen wurde.» (dhr)