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Kamala Harris: Emotionales neues Wahlkampfvideo mit Vergewaltigungsopfer

Video: twitter/LaurenHitt

Mit diesem Video eines Vergewaltigungsopfers heizt die Harris-Kampagne Trump ein

19.09.2024, 12:0919.09.2024, 13:44
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Eine grosse, politische Schwachstelle von Donald Trump und seiner Kampagne im Kampf um das US-Präsidentenamt ist das Thema Abtreibungen. Kamala Harris greift ihren Gegner deshalb auch immer wieder gezielt dort an. So auch jetzt, mit dem neusten Videoclip ihrer Wahlkampfkampagne:

Triggerwarnung:
Achtung! In diesem Video wird sexualisierte Gewalt thematisiert.
Video: twitter/LaurenHitt

Die Protagonistin des neuen Videos ist Hadley Duvall. Die 22-jährige Psychologie-Absolventin ist Aktivistin und setzt sich für reproduktive Freiheit und Abtreibungsrechte ein. Sie hatte bereits an der Democratic National Convention Ende 2019 einen Auftritt. Als Kind wurde sie mehrere Jahre lang von ihrem Stiefvater missbraucht – das erste Mal mit etwa fünf Jahren und als sie zwölf Jahre alt war, wurde sie von ihm schwanger. Von diesem Schicksal erzählt Duvall nun im neuen Video.

Unterlegt ist der Monolog mit Musik vom Popstar Billie Eilish. Diese hatte tags zuvor, am «National Voters Day», offiziell ihre Unterstützung für Harris ausgedrückt.

Duvalls Geschichte endet im Clip damit, dass sie die Schwangerschaft abbrechen konnte – eine Freiheit, die es heute nicht mehr in allen US-Bundesstaaten gibt. Und dafür gibt sie Donald Trump die Schuld.

Der Grundsatzentscheid «Roe v Wade»

Bis 2022 galt in den USA ein wichtiger Präzedenzfall – «Roe v Wade» – im Abtreibungsrecht. Jane Roe (anonymisierter Name) wurde 1973 vom texanischen Bezirksstaatsanwalt Henry Wade dafür angeklagt, abgetrieben zu haben. Dies war in Texas (und anfangs der 70er-Jahre auch noch in vielen anderen Bundesstaaten) verboten.

Der Oberste Gerichtshof der USA (Supreme Court) entschied jedoch, dass das Strafgesetz des US-Bundesstaats Texas zum Schwangerschaftsabbruch das verfassungsmässige Recht einer Frau, über Abbruch oder Fortführung ihrer Schwangerschaft selbst zu entscheiden, verletzte. Diese Grundsatzentscheidung führte dazu, dass Abtreibungen fortan in allen Bundesstaaten – mit gewissen Bedingungen – legal waren.

Donald Trump und der Supreme Court

2022 kippte der Supreme Court «Roe v Wade». Seither können US-Bundesstaaten wieder selbst darüber verfügen, wie Abtreibung gesetzlich geregelt wird. Und seither ist sie in 13 Staaten verboten – und das teilweise sogar bei Schwangerschaften aus Vergewaltigung oder Inzest. Donald Trump hatte als Präsident der USA drei (konservative) Richter in den Supreme Court eingesetzt, die schliesslich das Zünglein an der Waage waren, dass «Roe v Wade» gekippt werden konnte. Er selbst begrüsste es stets, den Grundsatzentscheid «gekillt» zu haben. Mittlerweile relativierte Trump einige seiner Aussagen, sagte aber erst kürzlich in der TV-Debatte mit Kamala Harris, es sei der Wille des Volkes gewesen, dass die Staaten das Abtreibungsrecht selbst ausgestalten können.

«Donald Trump nimmt Frauen die Freiheit»

Und so wirft Hadley Duvall Donald Trump am Ende des einminütigen Videos vor, Mädchen und Frauen, die heute in einer ähnlichen Lage seien, die Freiheit zu nehmen, selbst zu entscheiden. Der Clip endet mit einer Stimme aus dem Off, die sagt: «Ich bin Kamala Harris und ich unterstütze diese Nachricht.»

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Faffipause
19.09.2024 12:47registriert Januar 2021
Trump sagt, wirtschaftlich seien die USA bald ein Drittweltland. Was ja nicht stimmt.
Aber den Entscheid einer Abtreibung jemand anderem als der betroffenen Frau zu überlassen, sehe ich eher als abdriften in ein Drittweltland!
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wintergrün
19.09.2024 12:25registriert Dezember 2017
Die Rechten verbreiten die Story dass es Abtreibung nicht braucht. Jetzt ist es an den Demokraten die Welt zu erklären.

Es gab grad in Georgia zwei Todesfälle wegen dem neuen Abtreibungsrecht
- ca 30 jährige Mutter eines Kindes
- ca 40 jährige Mutter von drei Kindern

https://www.propublica.org/article/candi-miller-abortion-ban-death-georgia

https://www.propublica.org/article/georgia-abortion-ban-amber-thurman-death

Ich hoffe es schnallen genug Trump Wähler in den Swing States die Lage.
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stevemosi
19.09.2024 12:32registriert April 2014
Grundsätzlich ist es ja begrüssenswert die Entscheidung den Bundesstaaten zu übertragen, NUR hätte es dann in den jeweiligen Staaten auch eine Volksabstimmung gebraucht. Und bei der wären warscheinlich nur wenige übrig geblieben die Abtreibung total verbieten würde. So kann natürlich jeder ultrakonservativer Gouvernör sein eigenes süppchen kochen, am Volk vorbei. Das ist doch der Fehler.
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