Wegen fallender Eichel – US-Polizisten feuern etliche Male auf gefesselten Mann
Bei einem Polizeieinsatz im Okaloosa County im US-Bundesstaat Florida haben zwei Polizeibeamte über 20 Schüsse auf einen in einem Streifenwagen sitzenden, gefesselten Verdächtigen abgegeben. Der Grund: eine Eichel. Jetzt hat das Sheriff’s Office die Bodycam-Videos des Vorfalls veröffentlicht. Der Vorfall sorgt in den USA für Aufsehen.
Die Beamten des Okaloosa County Sheriff’s Office wurden am 12. November zu einem Beziehungsstreit gerufen. Der Ex-Freund einer Frau hatte ihr das Auto gestohlen, ausserdem sei er bewaffnet. Im Laufe des Einsatzes konnte der Verdächtige, Marquis Jackson, verhaftet werden. Mit Handschellen gefesselt wurde er in den Streifenwagen von Deputy Jesse Hernandez gesetzt, während seine Partnerin Beth Roberts noch die Zeugenaussage von der Frau aufnahm. Dann vernahm sie plötzlich Schüsse.
Zuerst fällt die Eichel, dann fallen Schüsse
Ihr Kollege Hernandez wollte gerade nochmal den Verdächtigen im Auto durchsuchen, als er ein Geräusch hörte, das für ihn wie ein Schuss tönte. Er dachte gar, er sei angeschossen worden. Er warf sich zu Boden und feuerte das ganze Magazin seiner Dienstwaffe auf den geparkten Streifenwagen mit dem gefesselten Jackson drin. Auch seine Partnerin Roberts eilte herbei und feuerte mehrere Schüsse auf das Fahrzeug. Jackson blieb im Inneren wie durch ein Wunder unverletzt. Später stellte sich heraus: Er hatte keinen Schuss auf Hernandez abgegeben. Was dieser gehört hatte, war vermutlich eine Eichel gewesen, die auf das Dach des Streifenwagens gefallen war.
Deputy zurückgetreten, Sheriff entschuldigt sich
Der Deputy, der den ersten Schuss abgab, trat nach dem Vorfall bereits am 4. Dezember aus dem Polizeidienst zurück. Nach umfänglichen, rund zweimonatigen internen Ermittlungen wurde seine Partnerin Roberts entlastet. Sie bleibt Polizistin. Der Bericht ergab auch, dass der Einsatz der Dienstwaffe von Deputy Hernandez ungerechtfertigt gewesen sei. Dennoch glaubt man ihm, dass er wirklich dachte, in Lebensgefahr zu sein.
Der Sheriff des Countys, Eric Aden, entschuldigte sich derweil bei der Bevölkerung und vor allem beim Verdächtigen, der traumatisiert sei. (lzo)
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