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Delfin «Mimmo» in Venedig: Tierschützer schlagen Alarm

Video: watson/Lucas Zollinger

Delfin «Mimmo» ist der Star von Venedig – jetzt schlagen Tierschützer Alarm

Venedig wird seit diesem Sommer immer wieder von einem akrobatischen Delfin besucht. Nun fürchten Tierschützer um die Sicherheit des Meeressäugers.
09.11.2025, 13:5609.11.2025, 14:15

Aktivistinnen und Aktivisten in Venedig engagieren sich aktuell sich für die Rettung eines Delfins, der in letzter Zeit häufig in der Lagune vor dem bekannten Markusplatz gesichtet wurde. Sie befürchten, dass das wachsende Interesse seitens Touristinnen und Touristen sein Leben gefährden könnte.

Video: watson/Lucas Zollinger

Mimmo, wie der Delfin von den Einheimischen getauft wurde, tauchte zuletzt am Mittwoch im Becken von San Marco, dem Gewässer vor dem gleichnamigen Platz, auf. Dort erfreut er die Menschen immer wieder mit seinen akrobatischen Sprüngen. Tier- und Umweltaktivisten befürchten nun aber, dass das zutrauliche Tier in der belebte Lagune von Schiffschrauben verletzt oder gar getötet werden könnte.

Zum ersten Mal wurde Mimmo am 23. Juni von Manuel Tiffi, einem Wassertaxi-Fahrer, gesichtet. Er berichtete der Zeitung Corriere della Sera im Oktober, dass der Delfin oft «direkt vor dem Bug» geschwommen sei.

«Das Tier scheint keine Angst zu kennen.»

Die Zutraulichkeit des Tiers scheint nun ausgenutzt zu werden. So soll Mimmo schon mit Bällen beworfen oder in Booten verfolgt worden sein. Sogar «Selfie-Touren» seien organisiert worden. Das ist gewissen Aktivistinnen und Aktivisten ein Dorn im Auge. «Dieses Tier ist keine Touristenattraktion, sondern ein Wildtier, das in eine gesündere Umgebung gebracht werden muss», sagte Cristina Romieri. Sie hat eine Kampagne mit dem Namen «Rettet den Delfin» ins Leben gerufen. Romieri sagte, dass ein Delfin zwar in der Lagune überleben könne, das Becken von San Marco jedoch eine andere Sache sei, da dort ein reger Verkehr herrsche.

Delfin soll ins offene Meer zurückkehren

Expertinnen und Experten von Cert, einem Notfallteam für gestrandete Meerestiere, das der Universität Padua angegliedert ist, und Mitarbeiter der Küstenwache beobachten den Delfin und versuchen, ihm bei der Rückkehr ins offene Meer zu helfen. Die Küstenwache hat derweil die Bootsführer aufgefordert, einen Abstand von mindestens 50 Metern einzuhalten, wenn sie das Tier sehen.

Grosse Tümmler (Tursiops truncatus), Delfine
Tümmler leben eigentlich in Gruppen.Bild: Wikimedia

Tümmler sind die häufigste Delfinart in Italien, und obwohl sie sich normalerweise in Gruppen bewegen, gab es in den letzten Jahren mehrere Fälle von einzelgängerischen Delfinen in der Adria. Guido Pietroluongo, Forscher bei Cert, liefert eine Erklärung dafür:

«Es ist wahrscheinlich, dass sich diese Tiere auf der Suche nach Beute von der Gruppe lösen und sich in Umgebungen wiederfinden, in denen menschliche Aktivitäten stattfinden. Die Parameter der Lagune sind denen des Meeres sehr ähnlich, ausserdem ist die Lagune voller Fische. Dieses Tier befindet sich also in der Lagune, weil es dort Nahrung findet, sonst wäre es nach einer Woche gestorben.»

Pietroluongo sagte weiter, es sei normal, dass Delfine umherwandern. Nach dem aktuellen Wissensstand über Mimmo schätzen Expertinnen und Experten, dass das Tier ein geschickter Navigator sei. «Wichtig ist, dass man es nicht stört», fügte Pietroluongo hinzu.

«Wenn man einen Löwen mitten auf dem Markusplatz sieht, würde niemand auf die Idee kommen, zu ihm hinzugehen und ihn zu umarmen. Das Gleiche gilt für einen Delfin – jeder sieht ihn als Freund, aber es ist ein wildes Tier.»

(lzo)

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12 Kommentare
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dmark
09.11.2025 14:30registriert Juli 2016
"Wenn man einen Löwen mitten auf dem Markusplatz sieht, würde niemand auf die Idee kommen, zu ihm hinzugehen und ihn zu umarmen."

Da wäre ich mir heutzutage nicht mehr so sicher.
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Der Nette ganz arg
09.11.2025 14:40registriert August 2024
„So soll Mimmo schon mit Bällen beworfen oder in Booten verfolgt worden sein“.

Ich frage mich immer wieder, was für Menschen das sind. Und finde keine Antwort.
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