Nun ist es also so weit: Der Plan zum Abbau der Segel-Logos steht, die Filialen der UBS und der Credit Suisse werden zusammengelegt. Jedenfalls dort, wo sie «unmittelbar nebeneinander» stehen. Und das ist schweizweit an 85 Standorten der Fall, wie die Grossbank auf Anfrage von CH Media festhält.
Die UBS will sich nicht dazu äussern, wie lange dieser Konsolidierungsprozess dauern wird. Er dürfte aber im Verlauf von 2025 abgeschlossen werden. Klar hingegen ist der Startpunkt: Die Pilotphase beginnt im April.
Dazu hat die Grossbank fünf «Pilotfilialen» auserwählt, wie sie es formuliert. Es sind vielmehr fünf Pilotstandorte. Das sind Mendrisio im Südtessin, der jurassische Hauptort Delémont, die beiden Aargauer Gemeinden Rheinfelden und Frick sowie Grenchen in Solothurn. Bei diesen fünf kombinierten Filialen will die UBS nach eigenen Angaben «Erfahrungen» sammeln.
Danach werden im Laufe des dritten Quartals, also zwischen Juli und September 2024, weitere «rund 20 Standorte konsolidiert», wie es bei der UBS weiter heisst. Konkretere Angaben will die UBS hierzu derzeit noch nicht machen.
Keine 200 Meter trennen heute die Filialen der UBS und der Credit Suisse in der Uhrenstadt Grenchen. Ab dem Montag, 6. Mai, bleibt der CS-Ableger geschlossen, die Mitarbeitenden zügeln in die Räumlichkeiten der ehemaligen Konkurrentin, wo sämtliche Kunden der fusionierten Grossbank bedient werden.
Die «Integration des Schweizer Geschäfts», der Credit Suisse in die UBS, «geht mit grossen Schritten vorwärts», heisst es im Schreiben an die Grenchner CS-Kundschaft, mit dem ihr die Schliessung ihrer Filiale angekündigt wird. Durch die Zusammenlegung ändere sich aber «vorläufig» nichts an der Geschäftsbeziehung. Die Basisdienstleistungen für die täglichen Bankgeschäfte wie auch «die gewohnten Ansprechpersonen» stünden weiterhin zur Verfügung.
In Grenchen wird also die CS-Filiale geschlossen. In Rheinfelden hingegen trifft es den UBS-Ableger. Die Grossbank gibt sich bei der Frage, wo welche Filialen aufgegeben werden, ziemlich zugeknöpft. Es sei ein «Mix», heisst es nur. Dabei komme es auf «verschiedene Faktoren» an, auf die Räumlichkeiten, die Grösse und auf die Besitzverhältnisse, also auf den Umstand, ob die Filiale der Grossbank selbst gehört oder ob die Bank eingemietet ist.
Gemäss Konzernchef Sergio Ermotti will die UBS an einer starken Präsenz in der Schweiz festhalten. Als «Blueprint» oder Bauplan dient das aktuelle UBS-Geschäftsstellennetz mit seinen rund 190 Standorten. Grundsätzlich zeigt sich die UBS denn auch äusserst bemüht, die Integrationsoperation beim Schweizer Filialnetz nicht als Abbau darzustellen. Im Gegenteil: Für die Credit-Suisse-Kundschaft gebe es sogar einen Ausbau, heisst es bei der Grossbank. Die Anzahl Standorte werde von heute rund 95 faktisch verdoppelt.
Aber zum Teil ändert sich das Angebot für die Kundinnen und Kunden jener Filialen, die geschlossen werden. So wird es etwa überall dort, wo sich die UBS auf eine «Beratungsfiliale ohne Schalter» konzentriert, keine Bargeld- und Edelmetallgeschäfte mehr geben.
Das ist etwa in Grenchen der Fall. Dort sind Ein- und Auszahlungen sind nur noch am Bancomaten möglich. Zudem kann kein Münzgeld mehr eingezahlt werden.
Vorerst behalten die Mitarbeitenden bei der Zusammenlegung der Filialen ihre Stellen. Doch die Integration der Credit Suisse in die UBS wird auch in der Schweiz einen Stellenabbau nach sich ziehen. Im vergangenen Sommer hatte Ermotti erklärt, dass es in der Schweiz zu rund 3000 Entlassungen kommen würde. Und damals war noch kein einziges Segellogo verschwunden.