Wirtschaft
Bundesrat

Hormone sind verboten – Hormonfleisch bleibt erlaubt

Hormonfleisch darf in der Schweiz weiterhin angeboten werden.
Hormonfleisch darf in der Schweiz weiterhin angeboten werden.Bild: AP
Nicht ganz konsequent

Hormone sind verboten – Hormonfleisch bleibt erlaubt

Nutztieren Hormone zu verabreichen, ist in der Schweiz seit Jahrzehnten verboten. Die Einfuhr von Hormonfleisch will der Bundesrat aber nicht verbieten.
26.02.2015, 15:2726.02.2015, 15:32

In der Schweiz soll weiterhin Fleisch von Tieren verkauft werden dürfen, welchen Hormone zur Wachstumsförderung verabreicht wurden. Der Bundesrat will die Einfuhr von Hormonfleisch nicht verbieten. Er beantragt dem Parlament, eine Motion von Adèle Thorens (Grüne/VD) abzulehnen. 

Nutztieren Hormone zu verabreichen, ist in der Schweiz seit Jahrzehnten verboten. Thorens fordert nun, dass das Hormonverbot auch für importiertes Fleisch gilt. Im Jahr 2013 seien 1178 Tonnen hormonbehandeltes Rindfleisch in dies Schweiz eingeführt worden, schreibt sie in ihrem Vorstoss.

Importverbot in der EU

Namentlich in den USA, Australien oder Kanada sei es gängige Praxis, Rindern Hormone zu verabreichen. Der Konsum von Hormonfleisch sei jedoch nicht harmlos. Thorens verweist auf das Importverbot in der EU. Dieses zeige, dass der Schritt möglich sei.

Der Bundesrat gibt in seiner am Donnerstag veröffentlichten Antwort zu bedenken, dass die Welthandelsorganisation (WTO) das Importverbot der EU als nicht zulässig beurteilt habe. Die USA und Kanada seien befugt, Strafzölle zu erheben. Die Parteien hätten sich dann stattdessen auf ein zusätzliches Zollfreikontingent geeinigt.

Würde die Schweiz ein Importverbot erlassen, drohten ihr Strafzölle in der Höhe von mindestens 30 Millionen Franken oder Zollfreikontingente für Rindfleisch in der Höhe von rund 9000 Tonnen mit Zollausfällen von 75 Millionen Franken jährlich. Die zusätzlich eingeführten Edelstücke würden den inländischen Schlachtviehpreis für Rinder massiv unter Druck setzen, schreibt der Bundesrat. Über den Vorstoss wird das Parlament entscheiden. (whr/sda) 

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