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Goldpreis weiter auf Rekordjagd – und es ist kein Ende in Sicht

Goldbarren, Goldmünzen, Gold
Gold ist derzeit so gefragt wie noch nie.Bild: shutterstock

Goldpreis weiter auf Rekordjagd – und es ist kein Ende in Sicht

Der Goldpreis kennt aktuell kein Halten mehr, der Kurs steigt und steigt. Experten glauben, dass gar die Marke von 3000 Dollar pro Feinunze geknackt wird. Anleger sollten aber dennoch vorsichtig sein.
10.04.2024, 20:02
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Der Goldpreis knackt derzeit einen Rekord nach dem anderen. Nach dem Allzeithoch der vergangenen Tage geht der Höhenflug unentwegt weiter. Am Dienstagabend kostete die Feinunze (31,1 Gramm) 2352.91 US-Dollar.

Im vergangenen Herbst begann der Kurs nach einem kurzen Zwischentief in die Höhe zu schnellen. Seit dem 5. Oktober 2023 ist der Goldpreis um 29,6 Prozent gestiegen, allein seit dem 14. Februar dieses Jahres um 18,1 Prozent.

Hauptgrund für den immer stärkeren Anstieg des Goldpreises sind einmal mehr die Zentralbanken dieser Welt. Seit die Gelder Russlands im Zuge des Angriffs auf die Ukraine in westlichen Staaten eingefroren worden sind, reduzieren Notenbanken von Schwellenländern wie China ihre Dollar-Reserven und kaufen vermehrt Gold, womit sie den Preis in immer neue Rekordhöhen treiben.

Ausserdem hat die US-Notenbank zuletzt angekündigt, «irgendwann in diesem Jahr» die Leitzinsen zu senken. Sinken die Zinsen, wird das Halten von Gold attraktiver. Das Edelmetall wirft nämlich weder Zinsen noch Dividenden ab, und so profitiert sein Preis oft davon, wenn andere Anlagen niedrigere Zinsen bringen.

Weiterer Anstieg prognostiziert

Hinzu kommt die hohe Verschuldung vieler Staaten. Das Edelmetall hat einen Ruf als Krisenwährung. Anleger kaufen Gold, um ihre Vermögen gegen Krisen und Inflation zu schützen. Tatsächlich hat sich der Preis des Edelmetalls in der Vergangenheit oft gut gehalten oder gesteigert, wenn es an den Aktienmärkten stürmte.

Deshalb rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises: Der Wirtschaftswissenschaftler David Rosenberg sieht in seinem Podcast trotz des aktuellen Rekordhochs gar Potenzial für einen Kursanstieg auf über 3000 US-Dollar, wenn die Zentralbanken beginnen, die Zinsen zu senken.

Wer sich nun aber überlegt, in Gold zu investieren, sollte sich bewusst sein, dass Gold zwar das Vermögen gegen Krisen und Inflation absichern kann, aber weniger zum Vermögensaufbau taugt. Im Zeitraum Januar 1975 bis Juni 2023 hat Gold nach Abzug der Inflation eine Rendite von durchschnittlich 1,2 Prozent pro Jahr erzielt, wie Berechnungen des Finanzdienstleisters VZ Vermögenszentrum zeigen. Der Welt-Aktienindex MSCI World brachte Anlegern im selben Zeitraum gemäss der NZZ hingegen eine jährliche reale Rendite von 6,8 Prozent.

Zudem ist zu beachten, dass die Entwicklung des Goldpreises ziemlich unberechenbar ist und teilweise starken Schwankungen unterliegt. Ausserdem lässt sich für das Edelmetall kein fairer Wert berechnen. Vermögensverwalter empfehlen Sparern und Privatanlegern, trotz des derzeitigen Höhenflugs des Goldpreises höchstens 10 Prozent ihres Vermögens in das Edelmetall zu investieren.

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42 Kommentare
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Döner macht schöner
10.04.2024 20:18registriert Mai 2020
Ich habe damals im Jahr 2012 beim letzten "Zwischenhoch" als Student 10% meines riesigen Vermögens in Gold investiert. Stand heute habe ich endlich einen kleinen Gewinn damit gemacht. Als Vermögensaufbau ist Gold also wirklich nicht geeignet 😅
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