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Darum sind LGBTQ-Personen anfälliger für Herzkrankheiten

Darum sind LGBTQ-Personen anfälliger für Herzkrankheiten

21.06.2023, 11:5221.06.2023, 12:53
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der Schweiz, den USA und weltweit. In der Schweiz sterben jährlich etwa 20'000 Menschen infolge einer solchen Krankheit. Besonders hart davon betroffen sind LGBTQ-Personen, wie die New York Times in einem Artikel schreibt.

Die Gründe dafür sind vielseitig. Die American Heart Association kam in einer Studie 2018 zum Schluss, dass queere Erwachsene eine 36 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit haben, eine ideale kardiovaskuläre Gesundheit aufzuweisen, als heterosexuelle Erwachsene.

Stress macht krank

Ein Grund dafür ist das höhere Stresslevel, dem die LGBTQ-Community aufgrund von negativen Stigmata, Diskriminierung und der Angst vor Gewalt ausgesetzt ist. Stress beeinflusst die Hormone, die Blutdruck und Herzschlag regulieren.

Wer ständig unter Stress steht, hat erhöhte Cortisol-Werte, welche zu langfristigen Herz-Kreislauf-Problemen führen können. Des Weiteren kann dauerhafter Stress zu chronischen Entzündungen führen.

Arzt Maske Patientin
Queere Menschen vermeiden ärztliche Untersuchungen oftmals aus Angst vor Diskriminierung.Bild: Shutterstock

Forschende haben einen Zusammenhang zwischen gesundem Schlaf und Herzgesundheit festgestellt. Queere Menschen leiden – möglicherweise aufgrund des chronischen Stresses – öfter unter Schlafproblemen und -unterbrechungen als die allgemeine Bevölkerung.

Angst vor Diskriminierung durch Ärzte

Im Jahr 2017 nahmen um die 500 LGBTQ-Menschen an einer Umfrage teil. Darin gab mehr als ein Sechstel der Befragten an, das Gesundheitswesen aus Angst vor Diskriminierung zu meiden. Gerade bei Herzkrankheiten wäre es aber wichtig, sich präventiv einmal im Jahr untersuchen zu lassen.

Besonders wichtig wären solche regelmässigen Arztuntersuchungen für Menschen, die Hormonpräparate einnehmen. Denn hohe Östrogen- und Testosteronwerte bergen ebenfalls ein Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. (anb)

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16 Kommentare
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PhilippS
21.06.2023 13:38registriert September 2016
Ich würd die Aussage "Ich lebe in einem Land, in dem wir dieses Problem nicht haben." so formulieren:
"Ich lebe in einem Land, in dem wir weniger Probleme haben als andernorts."

Ich bin schwul, lebe in der Stadt, habe einen guten7befriedigenden Job, seit 15 Jahren eine Partnerschaft. Und erst einmal aktive (glücklicherweise "nur" verbale) Homophobie erlebt.

Aber dennoch verursacht die Entscheidung, ob's "hier und jetzt" problem-/gefahrlos ist meine sexuelle Orientierung (bspw. durch einen Kuss) zu zeigen, immer einen Stress. Geht das hier wirklich?

Das erleben/kennen Heteros so sicher nie.
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