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MoneyTalks: 10 Punkte, um deine Finanzen zum Jahresende zu checken

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Finanz-Endspurt! Zinsen, Bitcoin, Gold & die ultimative Checkliste

Ist die Zinsparty schon vorbei? Warum geht der Goldpreis gerade durch die Decke? Bitcoin wieder bei 40'000 Franken? Was du kurz vor dem Jahresende über deine Finanzen wissen solltest und die ultimative Checkliste für deinen Endspurt.
14.12.2023, 16:05
Olga Miler
Olga Miler
Olga Miler
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Seid ihr schon in Adventsstimmung? Mit dem Schnee pünktlich zum Dezemberstart kommt auch richtig Weihnachtsstimmung auf. Und für diejenigen unter euch, die eher auf der Weihnachtsmuffel-Seite sind, ist die Aussicht auf gute Zeiten in den Bergen vielleicht auch ein Lichtblick. Auch bei den Finanzen gibt es kurz vor dem Jahresende noch einiges zu erledigen und mit den letzten Entwicklungen betreffend Zinsen ist auch gerade viel Bewegung im Spiel. Ich habe für euch hier einige aktuelle Punkte zusammengefasst und eine Jahresendspurt-Checkliste für den Dezember, die helfen kann, nichts zu verpassen, und den Start ins 2024 enorm vereinfachen kann. Eine tolle Adventszeit und viel Spass🎄.

Ist die Zinsparty schon bald vorbei?

Im November hat die FED, die US-Notenbank, die Zinsen nicht weiter angepasst, sie bleiben vorerst auf der 5.25-5.5% Marke. Auch die Europäische Zentralbank EZB hat letztens die Zinsen nicht weiter angehoben. Ob die Zinsen weiterhin auf hohem Niveau verharren oder sogar sinken, wird sich Mitte Dezember zeigen, dann stehen die nächsten Zinsentscheide der FED und der EZB an. Entscheidend dafür ist die Entwicklung der Inflation, diese hat sich z.B. in den USA positiv entwickelt und liegt mit ca. 3.2% immer noch deutlich über dem angestrebten Ziel von 2%, aber doch deutlich unter z.B. dem Stand im Januar 2023 (6.4%) (Daten Statista). Experten rechnen mit Zinssenkungen ab 2024. Trifft diese Entwicklung ein, dann profitieren Obligationen von Aufwertungsgewinnen und die langfristigen Renditeerwartungen von Aktien steigen.

Goldpreise gehen gerade durch die Decke

Gold gilt als sicherer Hafen in ungewissen Zeiten. Getrieben von den Unsicherheiten im Nahostkonflikt, steigt der Goldpreis stetig. Durch die zusätzlich vermuteten zukünftigen Zinssenkungen, welche die Spekulationen über die damit verbundenen weiteren wirtschaftlichen Entwicklungen anheizen und in der Regel mit einem tieferen Wechselkurs für den US$ einhergehen, steigt die Nachfrage nach Gold weiter an. Der Goldpreis steigt und erreichte am Montag, den 4. Dezember, ein historisches Hoch von 2100 US$ pro Unze.

Bitcoin schafft es über 42'000 Dollar

Auch beim Bitcoin geht es stetig aufwärts, per Montag legt dieser auf über 42'000 US$ pro Bitcoin zu (Daten Coinmarket Cap). Angeheizt wird die positive Stimmung vor allem durch die Erwartungen der Zulassung von auf Bitcoin basierenden EFTs in den USA, welche Anfang Jahr stattfinden soll.

Ist jetzt die grosse Party angesagt, mit Aussicht auf stabilisierende Inflation, damit verbundene sinkende Zinsen, potenzieller Aufschwung und positiven Entwicklungen bei Obligationen und Aktien? Da niemand eine magische Kristallkugel hat, basiert die gegenwärtig positivere Stimmung beim Anlegen auf Erwartungen. Damit verbunden bleibt auch das Auf und Ab an den Märkten, denn entscheidend ist, was mit der Inflation wirklich passiert. Ohne Risiko kein Ertrag. Warten bis die ganz grosse Gewissheit eingesetzt hat, ist meistens nicht vorteilhaft, da die Party dann oft schon vorbei ist. Dem Markt «hinterherrennen» und z.B. jetzt dem Goldrausch zu verfallen war noch nie eine gute Idee, da du dann allenfalls zu teuer kaufst. In so dynamischen Zeiten lohnt es sich mehr denn je, stinklangweilig, diszipliniert, gestaffelt anzulegen, und Spekulationen, für diejenigen, die welche mögen, auch wirklich als solche wahrzunehmen und nur Beträge einzusetzen, die nicht zu sehr weh tun, wenn es doch anders kommt. Schlussendlich ist für den Erfolg vor allem entscheidend, wie viel Zeit dir für deine Anlage zur Verfügung steht und wie gut du mit der möglichen Achterbahn zurechtkommst.

Es bleibt also weiterhin spannend für das Jahresende. Dieses bietet auch eine tolle Möglichkeit, dich für 2024 entsprechend in Pole-Position zu bringen. Dazu eine kurze Checkliste hier.

Deine 10-Punkte-Finanzcheckliste für das Jahresende

  1. Der Evergreen: Säule 3a vor dem 31. Dezember einzahlen oder falls möglich bis zum Maximalbetrag aufstocken
  2. Budget überprüfen und anpassen: Gerade die höheren Beträge bei Krankenkassenprämien, Mieten und andere Ausgaben müssen ihren Weg in dein Budget finden. Damit unter dem Jahr alles Platz hat, schon jetzt Daueraufträge für alles anpassen und auch Geld für die schönen Dinge wie Ferien und Anschaffungen aufgleisen – spätestens im Sommer kommt dieses Geld dann wie gerufen.
  3. Jetzt schon auf die Steuererklärung vorbereiten: Das Mühsame ist das Sammeln der Unterlagen, also nichts wie ran an die Belegsammlung.
  4. Finanzplan und -ziele überprüfen: Geht bei der Vorbereitung für die Steuern ganz leicht. Wie ist das Jahr für dich gelaufen? Gibt es Änderungen in deinem Leben, die du im Finanzplan für das nächste Jahr berücksichtigen solltest? Welche Ziele setzt du dir für 2024? Wo möchtest du dich weiterentwickeln, vielleicht reisen oder eine Ausbildung machen?
  5. Notgroschen-Check: Hast du einen Notgroschen und hat dieser noch die richtige Grösse? Vielleicht hast du ja Nachwuchs bekommen und solltest aufstocken oder zusätzliche Sicherheiten schaffen oder deine Verhältnisse haben sich verändert und der Notgroschen ist sogar etwas zu üppig?
  6. Versicherungspolicen-Check: Die Krankenkasse für 2024 zu ändern geht nicht mehr, aber deine anderen Versicherungen – passt der Deckungsumfang noch, bist du allenfalls irgendwo unter- oder überversichert?
  7. Anlage-Check: Passen deine Anlagen noch zu dir und dem, was dir wichtig ist? Gibt es allenfalls günstigere Anbieter oder solche, die bessere Konditionen bieten, die du nutzen könntest?
  8. Vorsorge-Check: Möchtest du nächstes Jahr allenfalls zusätzliche Einkäufe tätigen? Sollten Partner begünstigt werden?
  9. Dokument-Check: Hast du alle notwenigen Dokumente, z.B. Vorsorgeauftrag, Testament, Patientenverfügung? Haben alle Personen, die sollten, die notwendigen Zugriffe und Rechte? Unterlagen sammeln, aufbewahren, allenfalls wo sinnvoll digitalisieren.
  10. Verbindlichkeiten und Schulden prüfen: Stehen grössere Neuerungen an, z.B. musst du bald deine Hypothek erneuern? Hast du Verbindlichkeiten, die dich bei den höheren Zinsen viel Geld kosten, z.B. Leasing, kurzfristige Kredite, Schulden? Wie kannst du diese reduzieren?

Egal wie sich die Situation entwickelt, die kalten Tage eignen sich prima für einen kurzen Finanzputz. Was habt ihr im Dezember noch für 2024 für eure Finanzen vor und wie seht ihr die Lage? Wird 2024 ein spannenderes Finanzjahr und wo seht ihr Chancen?

olga miler, frauen und geld, blog, watson
bild: zvg
Olga Miler ...
... war über zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der UBS tätig, unter anderem hat sie dort das Frauenförderungsprogramm und den UBS Gender ETF aufgebaut. Jüngst gründete sie das Start-up SmartPurse, eine Plattform, auf der sie digitale Kurse und Workshops zum Thema Finanzen für Frauen anbietet. Letztes Jahr schrieb Miler den watson-Blog «Frauen und Geld» und wird uns dieses Jahr mit «MoneyTalks» an ihrer Expertise teilhaben lassen.
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