Die SNB hat am Donnerstagmorgen verkündet, dass sie den SNB-Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0,00 Prozent senkt. Der neue Leitzins gilt ab morgen, 20. Juni 2025.
Begründet wird der Schritt mit der tiefen Inflation. Der Inflationsdruck sei gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen, heisst es im Communiqué vom Donnerstag. Im Mai war die Teuerung bekanntlich leicht negativ.
Die Nationalbank werde die Lage nun weiter genau beobachten und die Geldpolitik wenn nötig anpassen. Sie wolle damit sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt. Bei Bedarf sei die Nationalbank ausserdem weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein.
Dass der Leitzins gesenkt wurde, ist keine Überraschung. Davon wurde ausgegangen. Die Senkung um 0,25 Prozentpunkte war das am meisten diskutierte Szenario. Zuletzt wurde jedoch auch eine Rückkehr zu Negativzinsen nicht mehr ausgeschlossen.
Die Mietzinsen orientieren sich in der Schweiz am sogenannten Referenzzinssatz. Dieser ist ein Durchschnitt aller Zinsen, die auf Hypotheken in der Schweiz gezahlt werden. Diese wiederum orientieren sich am Leitzins der SNB.
Eine Veränderung bei den Mietzinsen nach einer Zinssenkung oder -erhöhung geschieht allerdings nicht sofort, der Referenzzinssatz gilt als «langsamer Tanker». Der Grund: Da auch langjährige Festhypotheken in die Rechnung fallen, verhält sich der Referenzzinssatz träge und es braucht Zeit, bis er steigt oder sinkt.
Bereits im März wurde der Referenzzinssatz auf 1,5 Prozent gesenkt. Eine weitere Senkung für 2025 ist nicht ausgeschlossen.
Für Menschen, die ihr Geld sparen und/oder anlegen, sind sinkende Zinsen Bad News: Sie kriegen für das Deponieren ihrer Ersparnisse tiefere Zinsen überwiesen.
Grundsätzlich senken tiefere Leitzinsen alle Zinsen. Bei den Hypothekarzinsen – also den Zinsen, auf die Hypothekarkredite bezahlt werden müssen – ist das nicht anders, es kommt allerdings auf die Art der Hypothek an. So reagieren zum Beispiel Zinsen auf langfristigere Hypotheken anders als solche mit einer kürzeren Laufzeit.
Saron-Hypotheken, zum Beispiel, werden von weiteren Zinssenkungen der SNB sofort profitieren. Bei Festhypotheken hingegen ist vor allem wichtig, von welchen langfristigen Szenarien die Marktteilnehmer ausgehen.
Wichtig ist aber, dass nicht alle Hausbesitzerinnen oder potenziellen Käufer gleich und auch nicht gleichzeitig betroffen sind. Langfristige Festhypotheken, zum Beispiel, werden erst dann den neuen Zinsen angepasst, wenn sie ablaufen und dann erneuert werden.
Im Gegensatz zu denjenigen, die ihr Geld auf einem Sparkonto lagern, sind tiefere Leitzinse für solche, die in Aktien investieren, Good News. Wenn die Zinsen auf Sparguthaben sinken, können sich Anleger dafür entscheiden, ihr Geld wieder in Aktien zu investieren, weil sie jetzt damit möglicherweise mehr Geld einnehmen als mit Sparen.
Durch eine Leitzinssenkung wird die entsprechende Währung abgewertet. Der Grund: Weil es günstiger ist, leihen sich die Banken mehr Geld bei der Zentralbank aus. Dadurch steigt die Geldmenge, die im Umlauf ist. Und wird das Geld weniger knapp, dann sinkt sein Preis, respektive der Wert einer Währung.
Senkt die SNB den Leitzins, dürfte sich also der Franken gegenüber anderen Währungen abwerten, der Druck auf die Schweizer Währung also etwas abnehmen. Allerdings: Es kommt langfristig auch darauf an, ob und wie stark die Notenbanken anderer Währungen ihre Leitzinsen im Vergleich senken. (cma/lak/sda)
Die im Zuschauerbereich meinen immer am allerbesten zu wissen, was dieser und jene Spieler tun muss um den Ball reinzukriegen, und der Trainer ist eh immer ein Vollhonk der null Ahnung hat, denn Sepp und Hansi wissen alles viel besser.