Die Firma Alstom soll zwei von acht bestellten Pendolino-Neigezügen des Typs ETR 610 der zweiten SBB-Serie bis Ende Jahr liefern. Der erste Zug hat das Alstom-Werk im italienischen Savigliano am Dienstag verlassen und wird nun in der Schweiz Fahrtests absolvieren, wie SBB und Alstom am Dienstag mitteilten.
Die für die Testfahrten nötige Typenzulassung liege bereits vor. Zum Einsatz kommen die im Juli 2012 von der SBB bestellten acht «ETR-610» als Eurocity-Züge auf der Gotthard-Achse. Sie werden die bisherigen Züge des Typs ETR 470 schrittweise ersetzen. Die Pendolino-ETR-610 der ersten Serie verkehren heute auf der Simplon-Achse.
Der ETR 610 bietet in seinen sieben Wagen Sitzplätze für 430 Passagiere. Dank der Neigetechnik erreicht er eine höhere Geschwindigkeit als konventionelle Züge. Er kann bis zu 250 km/h schnell fahren.
Im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels Ende 2016 habe die SBB mit den acht ETR-610-Pendolinos der zweiten Serie genügend Züge für die Nord-Süd-Achse, heisst es in der Mitteilung. Ebenfalls auf dieser Strecke werden laut SBB ab 2019 die bei Stadler Rail bestellten 29 neuen Eurocity-Züge eingesetzt.
Der ehemalige «Cisalpino» ETR 470 mit italienischer Neigetechnik gab in der Vergangenheit bei Reisenden immer wieder Anlass zu Kritik. Er galt als unzuverlässiger «Pannenzug», der eher selten pünktlich war und oft ganz ausfiel. Die Cisalpino AG wurde deshalb 2009 aufgelöst. Die Eigentümer, SBB und Trenitalia, teilten die Flotte untereinander auf und sanierten die Züge. (lhr/sda)