Nur zweieinhalb Monate nach der abgesagten Übernahme durch den US-Konkurrenten Monsanto ist der Basler Agrochemiekonzern Syngenta angeblich erneut ins Fadenkreuz eines Kaufwilligen geraten. Der chinesische Chemiekonzern ChemChina soll in Gesprächen ein Angebot von 449 Franken je Aktie auf den Tisch gelegt haben.
Die Basler hätten aber mit Verweis auf regulatorische Risiken abgelehnt, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Vertreter von Syngenta und ChemChina reagierten nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von fast 30 Prozent auf den Schlusskurs der Syngenta-Aktie am Donnerstag von 345.90 Franken. Syngenta würde damit mit 41,7 Milliarden Franken bewertet.
Die Gespräche zwischen Syngenta und den Chinesen gingen trotz der Ablehnung des Angebotes weiter, hiess es in den Kreisen. Eine Vereinbarung könnte in den kommenden Wochen erzielt werden. Syngenta spreche auch mit weiteren Interessenten.
Die Verhandlungen könnten aber auch scheitern und Syngenta sich für eine Eigenständigkeit entscheiden. Das «Wall Street Journal» hatte vor Wochenfrist vermeldet, der US-Grosskonzern DuPont verhandle mit Syngenta über eine Zusammenlegung der Agrargeschäfte.
Der US-Agrarkonzern Monsanto hatte Ende August die geplante Übernahme des Schweizer Konkurrenten abgeblasen. Monsanto begründete dies mit dem ungebrochenen Widerstand von Syngenta. (trs/sda/dpa)