Das geschlechtsspezifische Verdienstgefälle in Industrie, Baugewerbe und Dienstleistungen in der Schweiz zählt europaweit weiterhin zu den höchsten. Die Frauen verdienten 2020 für eine gleichwertige Arbeit durchschnittlich 18,4 Prozent weniger als die Männer.
Deutschland und Österreich weisen ähnliche Werte wie die Schweiz auf (18,3 Prozent beziehungsweise 18,9 Prozent), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Am höchsten ist das Verdienstgefälle demnach in Estland (21 Prozent) und Lettland (22,3 Prozent). In den Niederlanden, die sich durch eine mit der Schweiz vergleichbare Erwerbsbeteiligung der Frauen auszeichnen, ist es niedriger (14,2 Prozent). Im Schnitt beträgt das Verdienstgefälle in den EU-Staaten 13 Prozent.
In der Schweiz sind laut BFS drei von vier Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren erwerbstätig (75,4 Prozent). Hinter Island und den Niederlanden hat die Schweiz damit eine der höchsten Erwerbstätigenquoten der Frauen verglichen mit den EU- und EFTA-Ländern (EU: 63,4 Prozent).
Die hohe Quote geht in der Schweiz und in den Niederlanden mit einer stark verbreiteten Teilzeitarbeit einher: 60,9 Prozent beziehungsweise 65,0 Prozent der erwerbstätigen Frauen waren im Jahr 2021 teilzeiterwerbstätig. In Island hingegen waren es 34,6 Prozent und in den EU-Staaten sogar nur 28,8 Prozent.
Den nach Geschlecht ausgewogensten Anteil an Studierenden auf Tertiärstufe haben unter den EU- und EFTA-Staaten die Schweiz und Griechenland. 2020 betrug der entsprechende Frauenanteil in der Schweiz 50,5 Prozent und in Griechenland 49,5 Prozent. In den meisten EU-Ländern studieren mehr Frauen (54,0 Prozent) als Männer.
Die Frauenvertretung in nationalen Parlamenten bewegt sich in den EU- und EFTA-Staaten zwischen 47,6 Prozent in Island und 14,1 Prozent in Ungarn (EU: 31,3 Prozent). In der Schweiz beträgt der Frauenanteil im Nationalrat 42,0 Prozent und ist damit vergleichsweise hoch. Höher ist er in Belgien, Spanien, Norwegen, Finnland, Schweden und Island. (aeg/sda)
Wieder ein Jahr, in dem Unternehmen grosszügig waren, und mehr für Löhne bezahlt haben, als was sie müssten.
Spass beiseite:
Auch im Jahr 2022 müssen wir uns mit der beständigen reproduktion der immer gleichen Statistiken mit den immer gleichen Fehler herumschlagen.
Jetzt ist es halt keine "harte" Diskriminierung" mehr, sondern eine "Benachteiligung".
Warum wird dann von Benachteiligung gesprochen? Die arbeiten ja freiwillig Teilzeit.