Corona-Check im AKW: So reagiert das Personal auf die Massen-Spucktests
Mit Schnelltests aus dem Lockdown: Betriebe sollen ihre Mitarbeitenden möglichst oft testen, so will es der Bundesrat. Das Ziel ist es, Infizierte früh zu erkennen und so Ausbrüche zu verhindern.
Der Strom-Konzern Axpo ist an vorderster Front dabei. Gewisse Angestellte lassen sich nun schon seit mehreren Wochen regelmässig testen. Dies könnte schon bald in vielen anderen Firmen Schule machen.
Axpo-Sprecher Tobias Kistner beantwortet die wichtigsten Fragen:
Wer kann sich alles testen lassen?
Der Grossteil unserer rund 5000 Mitarbeitenden arbeitet im Homeoffice. Es gibt aber auch Angestellte, die weiterhin vor Ort sind – etwa im Kernkraftwerk Beznau oder der Netzleitstelle. Dies, weil sie den Job von zuhause nicht ausüben können. Für sie bieten wir freiwillige Corona-Tests an.
Wie läuft der Test genau ab?
Wir fassen jeweils rund zehn Personen eines Standorts zu einer Gruppe zusammen. Diese geben ihre Spucke ab. Die gepoolte Speichelprobe wird anschliessend von einem externen Labor ausgewertet. Es dauert eine knappe Stunde, bis das Ergebnis feststeht.
Wie viele positive Fälle sind entdeckt worden?
Gibt es innerhalb des Pools einen positiven Befund, müssen die Mitarbeitenden der Gruppe einzeln zum Test. Bislang sind nur vereinzelt Personen positiv getestet worden. Da es sich um PCR-Tests handelt, sind die Ergebnisse sehr zuverlässig. Durch die Früherkennung möchten wir die Ansteckungsketten unterbrechen und verhindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet.
Wie reagiert das Personal auf die Massentests?
Wir haben positive Rückmeldungen erhalten. Die Leute wollen ja auch wissen, ob sie gesund sind. Uns ist es ein grosses Anliegen, dass die Teams gesund sind und bleiben.
Müssen ganze Teams in Quarantäne, wenn ein Test positiv ausfällt?
Wenn eine Person positiv getestet wird, werden alle engen Kontaktpersonen für zehn Tage in Quarantäne geschickt. Enge Kontaktpersonen sind alle, die mit der infizierten Person länger als 15 Minuten mit weniger als 2 Meter Abstand ohne Schutzmittel Zeit verbracht haben. Wir arbeiten aber schon seit Beginn der Pandemie in einem speziellen Setup und haben viele Teams aufgeteilt, damit nie ein ganzes Team ausfallen kann.
Werden die Tests nun weiter ausgeweitet?
Die ersten Erfahrungen damit sind positiv und wir werden nach Auswertung dieser Testphase entscheiden, ob und in welcher Art der Prozess auch an weiteren Standorten zur Anwendung kommen wird.
(amü)
