Wirtschaft
Schweiz

Paukenschlag in Basel: Novartis trennt sich von Roche-Anteil

Paukenschlag in Basel: Novartis verkauft seine Roche-Aktien für 19 Milliarden Franken

04.11.2021, 07:2504.11.2021, 08:50
Mehr «Wirtschaft»

Nach mehr als 20 Jahren versilbert Novartis die Roche-Beteiligung. Käufer ist der Roche-Konzern selbst, der für den Anteil von rund einem Drittel 20,7 Milliarden US-Dollar (rund 19 Mrd Fr.) auf den Tisch legt.

Der Pharmakonzern Novartis erh
Novartis trennt sich vom Roche-Anteil.Bild: sda

Es sei nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Beteiligung zu monetisieren, lässt sich Novartis-CEO Vas Narasimhan in einer Mitteilung vom Donnerstag zitieren. Die Beteiligung sei immer als ein reines Finanz-Instrument gesehen worden. Nachdem der Kurs der Inhaber-Aktien zuletzt auf historischen Höchstständen notiert hatte, sei die Gelegenheit günstig gewesen um auszusteigen.

Der Konzern war seit Mai 2001 Aktionär von Roche und hält derzeit 53,3 Millionen der Inhaberaktien, was etwa einem Drittel der insgesamt ausstehenden Inhaberaktien entspricht. Den Anteil hatte Novartis zwischen 2001 und 2003 für einen Gesamtbetrag von rund 5 Milliarden US-Dollar als langfristige Finanzbeteiligung erworben. Unter dem Strich fliesst Novartis nun ein Gewinn von 14 Milliarden Dollar in die Kasse.

Wie Roche in einer separaten Mitteilung schreibt, wurde der geplante Rückkauf der Aktien vom Verwaltungsrat genehmigt und wird mit Fremdmitteln finanziert. Als Ergebnis der Transaktion finde eine Gewinnverdichtung für alle Aktionäre und Genussschein-Inhaber von Roche statt.

Die Aktien werden von Roche zu einem Preis von 356,93 Franken pro Stück zurückgekauft, was dem volumengewichteten Durchschnittskurs des Roche Genussscheins der letzten 20 Handelstage (bis und mit 2.11.) entspricht. Am Vorabend hatte der Roche-GS bei 368,50 Franken geschlossen.

Aktien werden vernichtet

Gleichzeitig plant Roche für den 26. November eine ausserordentliche Generalversammlung. Sie soll eine Kapitalherabsetzung genehmigen, in deren Zuge man die von Novartis zurückgekauften Aktien vernichte, wie Roche weiter mitteilte.

Im Rahmen der Transaktion wird der Free Float der Roche-Aktien dann von derzeit 16,6 auf 24,9 Prozent steigen. Dies ermöglicht laut Roche die Aufnahme der Aktien in den Swiss Performance Index (SPI) sowie allenfalls weitere Indizes. Gleichzeitig erfolge durch die Transaktion kein Kontrollwechsel, da der Aktionärspool der Gründerfamilien schon bisher die Mehrheit der Stimmrechte hielt. Allerdings erhöht sich dieser nun auf etwa 67,5 Prozent von zuvor 50,1 Prozent. (awp/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Luzerner Psychiatrie testete Medikamente an Patienten
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
benn
04.11.2021 08:22registriert September 2019
super rendite, ich hoffe sie zahlen auch steuern auf den 15 Mrd gewinn! sorry war natürlich nur ein witz, wir sind schliesslich in der schweiz!
2014
Melden
Zum Kommentar
24
Futuristische Dyson-Händetrockner ärgern die Nutzer – jetzt reagiert der Flughafen Zürich
Der Swiss-Hub hat in manchen seiner WC-Anlagen moderne Händetrockner installiert, die bei den Passagieren offenbar nicht auf Anklang stossen, wie sich nun zeigt.

Die britische Firma Dyson ist darauf spezialisiert, etablierte Alltagsgeräte neu zu denken. So entstand beispielsweise der Staubsauger ohne Beutel oder das Airblade, ein starker Händetrockner mit einem Luftstrom so dünn wie ein Messer. Vor einigen Jahren präsentierte Dyson eine weitere Innovation für das öffentliche Badezimmer: den «Wash & Dry». Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Wasserhahn und Händetrockner. Das Design erinnert an einen Velolenker, mit den beiden Luftdüsen auf der Seite.

Zur Story