Schweizer Angestellte haben 2020 trotz der Coronakrise mehr Lohn erhalten. Die Nominallöhne stiegen im vergangenen Jahr laut der Berechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) um 0,8 Prozent. Weil aber auch die Inflation um 0,7 Prozent zurückging, blieb im Portemonnaie real sogar ein Lohnplus von 1,5 Prozent.
Mit einer Zunahme der Nominallöhne von 0,8 Prozent bestätigt sich laut einer Mitteilung des BFS vom Freitag der seit 2012 beobachtete Trend einer moderaten Zunahme von höchstens 1,0 Prozent. Dabei seien die Entscheide über Lohnerhöhungen für das Jahr 2020 bereits im September gefällt worden, in dem eine Jahresteuerung für 2020 von 0,4 Prozent prognostiziert worden war.
Durch die Coronapandemie und die dadurch verursachte Konjunkturverlangsamung sei das allgemeine Preisniveau aber schlussendlich um 0,7 Prozent gesunken. Dadurch ergab sich im Schnitt eine reale Lohnerhöhung von 1,5 Prozent, wie es weiter heisst.
Die Reallohnentwicklung habe sich 2020 zwischen −1,4 und +3,4 Prozent bewegt, was die Vielfalt der Lohndynamik in den unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen zeige, so das BFS.
Nach Sektoren aufgeteilt belief sich die Nominallohnerhöhung im tertiären Sektor, also bei den Dienstleistungen, wie schon im Jahr 2019 auf 0,9 Prozent. Die stärkste Lohnerhöhung gab es dabei in der IT-Branche und für Mitarbeitende in wissenschaftlichen oder technischen Tätigkeiten sowie bei Freiberuflichen. Nominal stiegen die Löhne in diesen Bereichen um 2,7 Prozent, real um 3,4 Prozent.
Mit den am stärksten zurückgehenden Löhnen mussten sich hingegen die Angestellten von Versicherungen abfinden. Dort sank der Nominallohn im Schnitt um 2,1 Prozent, was einem realen Lohnrückgang um 1,4 Prozent entspricht.
In der Produktion stiegen die Löhne nominal um 0,5 Prozent, wobei die stärksten nominalen Zunahmen in der Herstellung von Metallerzeugnissen (+2,2%) und im Baugewerbe (+0,8%) zu beobachten war. Am unteren Ende des Spektrums waren die Branchen Bergbau, Versorgung und Umweltschmutzbeseitigung mit einem nominalen Lohnrückgang von −1,8 Prozent. (aeg/sda/awp)