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Zoll-Deal USA: So denkt die Schweizer Bevölkerung darüber

Im April 2025 kündigte Donald Trump Zölle für verschiedene Länder an.
Im April 2025 kündigte Donald Trump Zölle für verschiedene Länder an.bild: keystone

So steht die Schweizer Bevölkerung zum Zoll-Deal mit den USA

Mitte November gab der Bundesrat bekannt, mit den USA eine unverbindliche Vereinbarung über eine Senkung des Zolls auf 15 Prozent getroffen zu haben. Eine landesweite Umfrage zeigt nun, wie die Bevölkerung diesen Deal bewertet.
01.12.2025, 15:1601.12.2025, 16:00

Die Schweizer Bevölkerung steht der Einigung im Zollstreit mit den USA kritisch gegenüber. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, die Schweiz habe sich beim 15-Prozent-Deal von den USA erpressen lassen, wie das YouGov-Stimmungsbarometer zeigt.

Rund 1200 Personen wurden vor, während und nach dem Zoll-Deal befragt. Zu Beginn des Konflikts erwarteten etwa zwei Drittel der Befragten erhebliche wirtschaftliche Schäden durch die damals geltenden 39-Prozent-Zölle. Dennoch lehnten ebenso viele Zugeständnisse an die USA ab. Kurz vor der Einigung waren sogar nur noch 16 Prozent bereit, den Amerikanern entgegenzukommen.

Nach der Einigung hat sich die Stimmung leicht verändert: 21 Prozent der Bevölkerung unterstützen den Deal eindeutig, während 55 Prozent der Ansicht sind, die Schweiz habe sich erpressen lassen.

Meiste Unterstützung von FDP-Seite

Die Einigung findet vor allem bei FDP-Anhängerinnen und Anhängern Zustimmung (37 Prozent). In keiner anderen Partei überwiegt die Unterstützung. Besonders kritisch sind SP- und Grünen-Sympathisierende, von denen nur 10 Prozent bzw. 13 Prozent den Deal klar befürworten.

Die Bevölkerung hat eine deutliche Meinung zu möglichen Zugeständnissen der Schweiz. Sanktionen oder verpflichtende Fleischimporte werden kaum akzeptiert. Am meisten Zustimmung finden zollfreie Einfuhren bestimmter US-Produkte und Investitionszusagen Schweizer Unternehmen – dennoch lehnt ein grosser Teil der Bevölkerung auch diese Vorschläge ab. (fak)

Methodik
Die dargestellten Daten basieren auf Umfragen, die die YouGov Schweiz AG (ehemals LINK Marketing Services AG) als Eigenstudien mittels Online-Interviews unter den Mitgliedern des unternehmenseigenen Schweizer YouGov Panels durchgeführt hat. Die Mitglieder des Panels sind aktiv rekrutiert und haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für die Befragungen wurden in den Zeiträumen 5. bis 11. August 2025 1260 Personen, vom 29. Oktober bis 4. November 1227 Personen und zwischen dem 19. und 27. November 1243 Personen in repräsentativen Stichproben, quotiert nach Alter, Geschlecht und Sprachregion, befragt. Die Stichproben bilden die Grundgesamtheit der Schweizer Wohnbevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab. Die präsentierten Ergebnisse der Befragungen sind gewichtete Werte. Die Gewichtungen basieren auf den Variablen Alter, Geschlecht, Sprachregion, Erwerbstätigkeit und Haushaltsgrösse. Bei einer fünfprozentigen Irrtumswahrscheinlichkeit liegt der Stichprobenfehler der Befragungen bei jeweils ±2.8 Prozent.
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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techiesg
01.12.2025 15:20registriert März 2018
Diese Umfrage deckt sich mit den Aussagen in meinem Kollegenkreis. Wir haben die Nase voll von DT und seiner erpresserischen Kindergartenpolitik
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Posersalami
01.12.2025 15:35registriert September 2016
Ein Fünftel der Bevölkerung erkennt also eine Erpressung nicht, selbst wann man sie ihnen ins Gesicht schlägt. Interessant.
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Vat
01.12.2025 15:49registriert November 2020
Redet doch nicht andauernd von einem Deal. Das ist eine Erpressung, nichts anderes.
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