So steht die Schweizer Bevölkerung zum Zoll-Deal mit den USA
Die Schweizer Bevölkerung steht der Einigung im Zollstreit mit den USA kritisch gegenüber. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, die Schweiz habe sich beim 15-Prozent-Deal von den USA erpressen lassen, wie das YouGov-Stimmungsbarometer zeigt.
Rund 1200 Personen wurden vor, während und nach dem Zoll-Deal befragt. Zu Beginn des Konflikts erwarteten etwa zwei Drittel der Befragten erhebliche wirtschaftliche Schäden durch die damals geltenden 39-Prozent-Zölle. Dennoch lehnten ebenso viele Zugeständnisse an die USA ab. Kurz vor der Einigung waren sogar nur noch 16 Prozent bereit, den Amerikanern entgegenzukommen.
Nach der Einigung hat sich die Stimmung leicht verändert: 21 Prozent der Bevölkerung unterstützen den Deal eindeutig, während 55 Prozent der Ansicht sind, die Schweiz habe sich erpressen lassen.
Meiste Unterstützung von FDP-Seite
Die Einigung findet vor allem bei FDP-Anhängerinnen und Anhängern Zustimmung (37 Prozent). In keiner anderen Partei überwiegt die Unterstützung. Besonders kritisch sind SP- und Grünen-Sympathisierende, von denen nur 10 Prozent bzw. 13 Prozent den Deal klar befürworten.
Die Bevölkerung hat eine deutliche Meinung zu möglichen Zugeständnissen der Schweiz. Sanktionen oder verpflichtende Fleischimporte werden kaum akzeptiert. Am meisten Zustimmung finden zollfreie Einfuhren bestimmter US-Produkte und Investitionszusagen Schweizer Unternehmen – dennoch lehnt ein grosser Teil der Bevölkerung auch diese Vorschläge ab. (fak)
