Wirtschaft
Schweiz

SBB Cargo erhält 260 Millionen Franken vom Bund

260 Millionen Franken für den Güterverkehr: Bund und SBB unterschreiben Vereinbarung

08.12.2025, 20:0708.12.2025, 20:07

Der Bund hat der SBB den Leistungsauftrag für den sogenannten Einzelwagenladungsverkehr erteilt. SBB Cargo erhält vom Bund dafür in den nächsten vier Jahren 260 Millionen Franken, wie die SBB am Montag mitteilten.

Im Einzelwagenladungsverkehr (EWLV) werden einzelne Güterwagen aus Anschlussgleisen von Kunden oder ab Rampen gesammelt, zu Zügen formiert und in Rangierbahnhöfe gebracht. Dort werden neue Züge nach Zielregion zusammengestellt. SBB Cargo habe auf die entsprechende Ausschreibung des Bundes als einziges Eisenbahnverkehrsunternehmen ein Angebot eingereicht.

Mehr Effizienz mit modernem Rollmaterial

Die Leistungsvereinbarung basiert auf dem revidierten Gütertransportgesetz, mit dem das Parlament im Frühling 2025 beschlossen hat, den Einzelwagenladungsverkehr für acht Jahre befristet zu fördern. Für die ersten vier Jahre stehen dafür 260 Millionen Franken zur Verfügung.

Im Jahr 2024 verzeichnete SBB Cargo Schweiz mit diesem Transportangebot einen Verlust von 81 Millionen Franken. Als SBB-Eigentümerin verlangt die Eidgenossenschaft, dass der Einzelwagenladungsverkehr (EWLV) künftig kostendeckend betrieben wird.

Um effizienter zu werden, investiert die SBB in modernes Rollmaterial und entwickelt ein neues Betriebsmodell für den EWLV. Dieses soll mit dem Fahrplanwechsel 2026/2027 in Kraft treten.

Einfluss auf Mitarbeiter noch unklar

Ziel der SBB sei es, möglichst viele lange, schnelle Verbindungen durch die Schweiz zu fahren, hiess es in der Mitteilung. Bedienpunkte mit zu geringer Nachfrage werden künftig von SBB Cargo Schweiz nicht mehr angeboten. Trotzdem könnten damit auf Basis der aktuellen Mengen rund 98 Prozent der Wagen weiterhin transportiert werden.

Das neue EWLV-Modell werde aktuell basierend auf den Kundenverträgen und den erwarteten Transportmengen erarbeitet, präzisierten die SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Entsprechend können wir erst im Frühling 2026 sagen, welchen Einfluss das neue Produktionsmodell auf die Mitarbeitenden hat.» Die SBB würden gemeinsam mit den Sozialpartnern Lösungen für möglichst alle betroffenen Mitarbeitenden erarbeiten. Dabei helfen Demografie und Fachkräftemangel. Wichtig sei dabei aber: «Wenn wir jetzt nicht handeln, müssen wir den EWLV einstellen», so die SBB weiter.

Stellenabbau in anderer Art von Güterverkehr

Die SBB transportieren Güter in drei Verkehrsarten auf der Schiene – neben dem Einzelwagenladungsverkehr (EWLV) gibt es den kombinierten Verkehr (KV) und den Ganzzugsverkehr. Letzterer ist heute kostendeckend, KV und EWLV sind hingegen defizitär.

Im Mai hatten die SBB angekündigt, im KV 65 Stellen zu streichen. Zwei Drittel des Abbaus betreffen das Tessin, ein Drittel die Deutschschweiz. Die Förderung des EWLV habe darauf keinen Einfluss, betonten die SBB auf Anfrage weiter. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
SBB-Nachtzug nach Skandinavien
1 / 5
SBB-Nachtzug nach Skandinavien

Ab Mitte 2026 fahren Nachtzüge von Basel nach Malmö.

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Tote Tauben am Zürcher Hauptbahnhof – das sagen die SBB dazu
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Jeffrey Epstein rekrutierte auch in der Schweiz eine junge Frau
Recherchen zeigen: Der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein liess auch Frauen aus der Schweiz auf seine Insel einfliegen. Bekannt ist der Fall einer Tänzerin aus Genf.
Die Affäre um Jeffrey Epstein zieht weitere Kreise – bis in die Schweiz. Der Financier und Sexualstraftäter hatte über mehrere Jahre Kontakt zu einer Ballerina aus Genf. Darüber berichten die Zeitungen von Tamedia.
Zur Story