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Trump droht Pharmakonzernen mit bis zu 250 Prozent Zoll

President Donald Trump signals while boarding Air Force One at Lehigh Valley International Airport, Sunday, Aug. 3, 2025, in Allentown, Pa. (AP Photo/Julia Demaree Nikhinson)
Trump
Donald Trump droht mit hohen Zöllen. Bild: keystone

Trump droht Pharmakonzernen mit bis zu 250 Prozent Zoll

05.08.2025, 15:3705.08.2025, 15:37

US-Präsident Donald Trump hat Medikamentenherstellern mittelfristig mit Strafzöllen von bis zu 250 Prozent gedroht. «Wir wollen, dass Arzneimittel in unserem Land hergestellt werden», sagte Trump am Dienstag zur Begründung. Er hatte Druck auf Pharmakonzerne im In- und Ausland gemacht, die Preise in den USA zu senken.

«Wir werden zunächst einen kleinen Zoll auf Arzneimittel erheben, aber in einem Jahr, maximal anderthalb Jahren, wird er auf 150 Prozent steigen und dann auf 250 Prozent», sagte Trump weiter. Er warf insbesondere der Schweiz vor, «ein Vermögen mit Arzneimitteln zu machen». Auch in China oder Irland würden Medikamente für die USA hergestellt.

Trump hatte Pharmakonzernen wie Pfizer, Novartis in der Schweiz und Boehringer Ingelheim in Deutschland vergangene Woche eine 60-Tage-Frist zur Preissenkung gesetzt. Eine 30-Tage-Frist vom Mai war zuvor ergebnislos abgelaufen.

CEO of Novartis, Vas Narasimhan speaks during the general assembly of Swiss Pharma group Novartis, at the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, this Friday, March 7, 2025. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Novartis-CEO Vas Narasimhan sieht sich mit Zoll-Drohungen konfrontiert. Bild: keystone

Im Mai hatte Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Preise für rezeptpflichtige Medikamente in den USA deutlich senken soll. Zugleich kritisierte er das «sozialistische Gesundheitssystem in Deutschland», das mit zur schwierigen Lage in den USA beigetragen habe.

Trump wirft Pharmakonzernen vor, «ihre Produkte stark zu rabattieren, um Zugang zu ausländischen Märkten zu erhalten» - etwa in Deutschland und anderen EU-Ländern. Die entgangenen Erlöse holten sie dann durch «extrem hohe Preise» in den USA wieder herein.

Trump sagte in einem Fernsehinterview mit dem Sender CNBC, dass er die Zölle gegen die Pharamindustrie in den kommenden Wochen erlassen werde. (sda/afp)

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Donald Trump: Das Leben (und die Psyche) des US-Präsidenten in Bildern
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Sicherlich hatte er bereits 1987 in seinem Trump Tower Office davon geträumt, dass er einmal die ganze Welt in Händen halten würde.

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155 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Majoras Maske
05.08.2025 16:06registriert Dezember 2016
Echt? Trump senkt die Steuern für die Superreichen, zum wiederholten Mal, und am Schluss soll dann "das sozialistische Deutschland" dafür zuständig sein, dass es in Amerika kein Geld für ein anständiges Gesundheits-oder Sozialsystem hat?
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Honk
05.08.2025 16:07registriert Mai 2019
Was ich nicht verstehe: Er moniert, dass die Politik in CH und EU dafür sorgt, dass wir tiefe Preise haben. Warum bekommen die USA dies nicht auch hin? Ah ja stimmt. Maximaler Kapitalismus und so. Thja, was soll man da noch sagen?
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warumnid
05.08.2025 16:09registriert August 2025
Ah ja, 250% Zoll. Danach senkt Rump dann die MedikamentenPreise wieder um 1500%
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Der Bund plant laut «NZZ am Sonntag» den Kauf zusätzlicher amerikanischer Rüstungsgüter. Die bürgerliche Mehrheit wolle den Kauf von Rüstungsgütern als Verhandlungsmasse für die Gespräche um ein verbindliches Zoll-Abkommen einbringen. «Wir müssen ohnehin sehr viel Geld für Waffenkäufe ausgeben», sagte ein hoher Beamter zu der Zeitung. Insidern zufolge stünden zusätzliche Patriot-Systeme oder Lenkwaffen im Vordergrund, und FDP-Ständerat Josef Dittli sagte dazu: «Zusätzliche Patriot-Systeme zu kaufen, wäre goldrichtig.» Derzeit vermöge die Flugabwehr lediglich einen Bruchteil des Landes zu schützen. Auf der linken Seite sei die Empörung gross, und Grünen-Präsidentin Lisa Mazzone warnte, weitere Käufe würden «die schon bestehende technologische Abhängigkeit» der Schweizer Armee von den USA verstärken. Sie sagte zudem im Hinblick auf die Debatte um den F-35-Kampfjet, Trump sei «kein zuverlässiger Handelspartner» und «die Rechnung wird sehr teuer sein».
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