China hat den weltweit ersten Quantensatelliten ins All geschickt, der künftig abhörsichere Kommunikation und Datenübertragung ermöglichen soll. Der Satellit namens «Micius» wurde am Dienstag vom Weltraumflughafen Jiuquan im Nordwesten des Landes in die Erdumlaufbahn befördert, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Während seiner zweijährigen Mission soll der Satellit Verfahren der Quantenkommunikation testen. Genutzt wird die als «spukhafte Fernwirkung» bekannte Verbindung zwischen zwei Teilchen, die unabhängig von ihrer Entfernung einen identischen Zustand annehmen und Informationen über – theoretisch – beliebige Distanzen übertragen können.
Der an dem Projekt beteiligte Wiener Quantenphysiker Anton Zeilinger hatte das Phänomen bereits über eine Entfernung von 144 Kilometern nachweisen können. Längere Distanzen erwiesen sich wegen der atmosphärischen Störungen auf der Erdoberfläche als nicht durchführbar. Ausweg ist nun der Schritt in den Weltraum.
Das sämtlichen gängigen Entschlüsselungsmethoden widerstehende Quantensystem könne später unter anderem für das Militär oder die Finanzwelt von Nutzen sein, hiess es von Xinhua.
(sda/dpa)