Die rasante Ausbreitung von Omikron in Europa hat Folgen für die Wirksamkeit der Impfstoffe: Mehreren Untersuchungen zufolge lässt die Neutralisierung der Variante durch die Vakzine im Vergleich zum früheren Corona-Stamm sehr stark nach. Entsprechend bieten die Impfstoffe nur einen teilweisen Schutz gegen Omikron. Bei welchen Präparaten dieser noch am stärksten ausfällt, haben Wissenschaftler nun herausgefunden.
Ein internationales Forscherteam hat die Wirkung der verschiedenen Corona-Impfstoffe gegen die Omikron-Variante verglichen. Dazu wurde die Zahl der nach zwei bis vier Wochen noch vorhandenen neutralisierenden Antikörper bei 170 Probanden untersucht. Diese Antikörper können Informationen über den bestehenden Impfschutz liefern.
Einbezogen wurden Personen, die genesen oder zweifach mit Biontech /Pfizer, Moderna, Astrazeneca, Johnson & Johnson , Sputnik oder dem chinesischen Impfstoff Sinopharm geimpft wurden.
Wichtig: Die Studie wurde auf einem Preprint-Server veröffentlicht und noch nicht von Fachleuten beurteilt. Die Ergebnisse sind deshalb als vorläufig anzusehen.
Die Ergebnisse der Untersuchung:
Der US-Epidemiologe Dr. Eric Feigl-Ding teilte die Ergebnisse auf Twitter und erklärte dazu: «Moderna scheint laut der Studie am stärksten gegen Omikron zu sein, trotzdem ist der Abfall [der Antikörper im Blut, Anm. d. Red.] noch gross. Pfizer ist der Nächstbeste (…), Astrazeneca und Sinopharm schneiden schlecht ab. Johnson & Johnson und Sputnik gleich null.»
💡New VACCINE RANKING of ability to neutralize #Omicron—Moderna appears to be the strongest against Omicron in this study, but still big drop. Pfizer next best (but we know infection efficacy is 30-34%), AstraZeneca & Sinopharm poor. J&J & Sputnik = zero.🧵https://t.co/5xmnXH2XaJ pic.twitter.com/eZq8jbMEsQ— Eric Feigl-Ding (@DrEricDing) December 15, 2021
Die Studie zeigte ausserdem, dass Genesene, die ungeimpft waren, gegen Omikron praktisch keine nachweisbare Immunität aufwiesen. Eine Impfung zusätzlich zu einer überstandenen Infektion hatte hingegen einen positiven Einfluss auf den Impfschutz. Bei den Betroffenen nahm die Wirkung von Antikörpern Forschern zufolge weniger schnell ab. Insgesamt zeige sich, so ihr Fazit, dass die Omikron-Variante die neutralisierenden Antikörper einfacher umgehen kann als vorherige Varianten.
Sie schränkten jedoch selbst ein, dass die geringe Probandenzahl keine allgemeingültige Aussagekraft bieten. Dennoch bestätigten die Ergebnisse die Meinung von Experten, die davor warnen, bei den Impfbemühungen nachzulassen.
Soviel zu den genesenen Impfresistenten, die gerne mit stolzgeschwellter Brust von ihrer "besseren Immunität" schwadronieren.
Bleibt zu hoffen, dass sich das bestätigt und wir wieder mit einem blauen Auge davonkommen werden.