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Die Welt in Karten

Data Dump II: 10 weitere ultraspannende Karten und Grafiken

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Data-Dump II: 10 weitere Karten, die dich staunen lassen

Auf der Suche nach den aktuellsten Daten, Zahlen und Fakten stösst unser Daten-Team immer wieder auf spannende Karten, interessante Grafiken und wunderschöne Animationen. Diese möchten wir euch nicht vorenthalten. Teil 2 unseres Data-Dumps.
25.05.2025, 12:5125.05.2025, 12:51
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Alle Wege führten nach Rom – aber es dauerte

Reisen war in der Antike deutlich mühsamer als in der heutigen Zeit. Die maximale Reisegeschwindigkeit lag mit Pferd oder Schiff bei 15 bis 20 km/h, meistens aber deutlich tiefer. Denn das Wetter spielte eine grosse Rolle: Regen, Wind und schlammige Strassen konnten eine Reise zu einer überaus mühsamen Angelegenheit werden lassen.

Wie schnell man zu den Zeiten des Römischen Reiches wirklich vorankam, hat die Stanford University vor einigen Jahren untersucht. Aus der Zusammenarbeit von Historikern, Geografen und Technikern entstand so ein Routenplaner für das Imperium Romanum. Aus diesen Daten hat ein Reddit-User die untenstehende Karte erstellt: Sie zeigt, wie viele Tage man im Juli von den verschiedensten Punkten des Reiches benötigte, um mithilfe von schnellen Segelschiffen, zivilen Flussbooten und zu Fuss nach Rom zu gelangen. Eine Reise von Londinium ins Zentrum der damaligen Welt dauerte demnach zwischen vier und fünf Wochen.

Eine Reise aus der heutigen Schweiz nach Rom dauerte im Sommer zwischen zwei und drei Wochen. Die kleinen Zahlen auf den Linien zeigen die Reisezeit in Tagen an.
Eine Reise aus der heutigen Schweiz nach Rom dauerte im Sommer zwischen zwei und drei Wochen. Die kleinen Zahlen auf den Linien zeigen die Reisezeit in Tagen an.bild: reddit

Bevölkerung im Römischen Reich

Wir bleiben beim Römischen Reich – schliesslich denken zumindest Männer sehr oft daran. Und zwar geht es um die Anzahl Menschen, die zur Blütezeit um ca. 165 n. Chr. im von Rom beherrschten Gebiet lebten. Historikerinnen und Historiker schätzen, dass die Bevölkerung zwischen 50 und maximal 75 Millionen Einwohner betrug.

Das klingt nach viel. Doch gemessen an der riesigen Fläche von etwa 6,5 Millionen Quadratkilometern ergibt sich eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von nur rund 11,5 Einwohnern pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In der heutigen Schweiz leben etwa 224 Menschen pro Quadratkilometer – das ist rund 20 Mal so viel wie im Römischen Reich zur Zeit seiner grössten Ausdehnung.

Mehr Land für die Niederlande

Mit einer Fläche von 41'543 Quadratkilometern sind die Niederlande heute etwas grösser als die Schweiz. Diese Fläche wurde jedoch im Laufe der Geschichte erheblich erweitert: Rund 17 Prozent des heutigen Landes lagen einst unter Wasser. Bereits im Mittelalter begannen die Niederländer mit dem Bau von Deichen, um sich vor Sturmfluten zu schützen. Durch gezielte Entwässerung entstanden sogenannte Polder – Landflächen, die hinter dem Deich unter dem Meeresspiegel liegen. Im 20. Jahrhundert konnten mit den Zuiderzeewerken zusätzlich grosse Gebiete dem Meer abgerungen werden.

17 Prozent der heutigen Landmasse der Niederlande waren einst Wasser.
17 Prozent der heutigen Landmasse der Niederlande waren einst Wasser.bild: brilliantmaps.com

Da über ein Viertel der niederländischen Landfläche unter Meeresniveau liegt, wären die Niederlande von einem Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffen. Würde dieser um zwei Meter ansteigen, würde über die Hälfte des Landes ohne zusätzliche Schutzmassnahmen überflutet.

So würden die Niederlande aussehen, wenn der Meeresspiegel um zwei Meter ansteigen würde.
So würden die Niederlande aussehen, wenn der Meeresspiegel um zwei Meter ansteigen würde.bild: brilliantmaps.com

Doggerland

Die heutigen Niederlande hatten allerdings nicht immer Meeranstoss. Während der letzten Eiszeit zwischen 16'000 und 7000 v. Chr. lag der südliche Teil des Nordseebeckens trocken und zwischen Grossbritannien und der jütischen Halbinsel (Dänemark) bestand eine Landbrücke, das sogenannte Doggerland. Die Bezeichnung leitet sich von der Doggerbank ab, einer aktuellen Untiefe in der Nordsee, rund 100 Kilometer von der britischen Ostküste und 125 bis 150 Kilometer von der dänischen Westküste entfernt. In der Mittelsteinzeit besiedelten Jäger und Sammler das Land.

Als es um 8000 v. Chr. plötzlich wärmer wurde, stieg der Meeresspiegel in zwei Jahrtausenden um 35 Meter an und der höchste Teil von Doggerland wurde zunächst zur Insel. Vor rund 8200 Jahren überfluteten schliesslich vier acht bis neun Meter hohe Tsunamis die verbliebene Doggerland-Insel. Heute liegt der höchste Teil der Untiefe rund 13 Meter unter dem Meeresspiegel.

Während der Zeit von Doggerland war die Themse ein Nebenfluss des Rheins.
Während der Zeit von Doggerland war die Themse ein Nebenfluss des Rheins.bild: national geographic

Die Hotspots der Rothaarigen

Rothaarige Menschen sind relativ selten und machen nur etwa 1 bis 2 Prozent der Weltbevölkerung aus. Den höchsten Anteil an Rothaarigen findet man in Nordeuropa, insbesondere auf den Britischen Inseln: In Schottland haben rund 13 Prozent und in Irland und Wales je rund 10 Prozent der Bevölkerung rote Haare.

Einen weiteren Hotspot gibt es im russischen Föderationskreis Wolga, genauer gesagt in der Republik Udmurtien. Dort leben rund 650'000 Udmurten, ein finno-ugrisches Volk, dessen Angehörige häufig rote Haare haben.

Wo die Rothaarigen leben.
Wo die Rothaarigen leben.bild: imgur

Die Weltkarte der Alphabete

Auf der Welt gibt es etwa 7000 verschiedene Sprachen, rund 90 Prozent davon werden allerdings von weniger als 100'000 Menschen gesprochen. Auch Alphabete gibt es mehr als gedacht, rund 100 sollen auf der Erde existieren. Grössere Schriftsysteme gibt es allerdings nur 20 bis 30. Die bekanntesten sind Lateinisch, Kyrillisch, Arabisch, Chinesisch (eher Logogramme), Hebräisch, Griechisch, Koreanisch und Äthiopisch.

In Indien gibt es zusätzlich einen ganzen Schriftenkreis: die sogenannten Abkömmlinge der altindischen Brahmi-Schrift. Sie ist eine Kombination aus Silbenschrift und Buchstabenschrift und die Vorläuferin der mehr als rund 100 indischen Schriften.

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Die Weltkarte des Sports

Fussball beherrscht die Welt. In der grossen Mehrzahl der Staaten dieser Erde ist das Spiel über 90 Minuten mit dem runden Ball die populärste Sportart. Natürlich bestätigen aber auch in diesem Fall Ausnahmen die Regeln: So ist in den USA American Football die Nummer 1, in Kanada und Finnland ist Eishockey am populärsten und in Österreich Ski Alpin. In der Mongolei lieben alle Ringen, in China Tischtennis und in Australien, Indien, Pakistan und Afghanistan beherrscht Cricket das Sportgeschehen des Landes.

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Die Weltkarte der Millionenstädte

Auf der Erde leben derzeit rund 8,1 Milliarden Menschen, rund 58 Prozent davon in urbanen Gebieten. Am meisten Millionenstädte gibt es gemäss der untenstehenden Karte eines Reddit-Users in China: 92 sollen es ein. Auf Rang 2 folgt Indien mit 46, vor Brasilien mit 17 und Russland mit 16.

Allerdings wird nicht ganz klar, wie der Begriff «Millionenstadt» hier definiert wurde. Ob die Einwohnenden der Metropolregion oder nur diejenigen innerhalb der offiziellen Stadtgrenzen gerechnet werden, bleibt unklar. Die Karte ist deshalb eher ein visueller Schnellüberblick, aber sicher keine wissenschaftlich belastbare Quelle.

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Verkehrte Welt

Die folgende Weltkarte zeigt die Erde mit vertauschten Ozeanen und Kontinenten. Statt der gewohnten Landmassen sehen wir die Weltmeere als grüne «Kontinente», während Europa, Asien, Amerika und Afrika zu tiefblauen Binnenmeeren werden. Ein faszinierender Perspektivenwechsel, der zum Nachdenken anregt: Wie anders hätte das Leben auf der Erde, unsere Geschichte, das Klima oder die Besiedlung ausgesehen, wenn Wasser und Land ihre Plätze getauscht hätten?

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bild: imgur

Wo einst Löwen und Tiger lebten

Auf der Erde leben nur noch etwa 20'000 bis 25'000 afrikanische Löwen, und zwar ausschliesslich in Afrika. Dabei war der «König der Tiere» einst auch in Südeuropa, Vorderasien und Indien beheimatet. So soll es vor rund 2500 Jahren gemäss Schätzungen von Biologen noch rund eine Million Löwen gegeben haben, vor 100 Jahren waren es noch ungefähr 200'000.

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Noch tiefer als die Löwen-Population ist heute diejenige des Tigers. Nur noch 4500 dieser Grosskatzen leben aktuell in freier Wildbahn, hauptsächlich in Indien, Sibirien, Nepal, Bhutan und Indonesien. Das Verbreitungsgebiet war einst um ein Vielfaches grösser, auch in China und im Mittleren Osten war der Tiger anzutreffen. Dank Schutzprogrammen stieg die Anzahl in den letzten Jahren zwar wieder leicht an, doch die grösste Raubkatze des Planeten wird in einer zunehmend vom Menschen geprägten Welt auch in Zukunft einen schweren Stand haben.

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