Heute, am 12. Dezember, würde die Wissenschaftlerin Mária Telkes ihren 122 Geburtstag feiern. Die Biophysikerin kam im Jahr 1900 in Budapest zur Welt. Ihre wissenschaftlichen Errungenschaften sind bis heute von grosser Bedeutung. Sie wird deshalb am heutigen Tag von Google mit einem sogenannten Google Doodle geehrt.
Die ungarisch-US-amerikanische Mária Telkes hat an der Universität Budapest Physikalische Chemie studiert und 1924 abgeschlossen. Nach ihrem Abschluss zog sie in die USA und trat ein Jahr später eine Stelle an der «Cleveland Clinic Foundation» an. Am «Massachusetts Institute of Technology» war sie ab 1945 Dozentin für Metallurgie.
Drei Jahre später, 1948, entwickelte sie gemeinsam mit der Architektin Eleanor Raymond das erste Haus, welches durch Solarenergie beheizt werden konnte. Das Haus trug den Namen «Dover Sun House» und verfügte über ein passives Solarenergiekonzept, das es ihm ermöglichte, ohne Heizung auszukommen. Insbesondere der Fakt, dass das Haus von zwei Frauen erbaut wurde, provozierte damals ein grosses Medienecho.
Für die Speicherung der Sonnenwärme wurden mehrere Tonnen Natriumsulfat, auch Glaubersalz genannt, benutzt. Das kam einem sehr ungewöhnlichen Konzept gleich. Die Planerinnen hofften, dass ihr Energiespeichersystem das Gebäude zwei bis drei Tage lang ohne Sonnenlicht beheizen könnte. Das ehrgeizige Ziel wurde zwar nicht erreicht, aber die von Telkes entwickelten Verfahren werden heute in einer Reihe von Wärmespeichersystemen auf chemischer Basis eingesetzt.
In den Jahren darauf entwickelte Telkes zudem noch einen Solarofen und einen Solarkocher.
Das Google Doodle heute feiert jedoch nicht ihren Geburtstag, wie man vielleicht zuerst denken könnte. Anlass für das Doodle ist die Auszeichnung 1952 mit dem «Society of Women Engineers Achievement Award».
Auf dem animierten Doodle ist Telkes' wichtigster Forschungsbereich abgebildet: die Solarenergie. In der Mitte ist die Sonne als gelber Kreis dargestellt. Links im Doodle sieht man die Destillieranlage, welche sie im Zweiten Weltkrieg entwickelte, damit man mittels Sonnenenergie Meerwasser zu Trinkwasser weiterverarbeiten konnte. Ihrer Arbeit verdankt sie den Spitznamen «Sonnengöttin».
Rechts sieht man Photovoltaik-Felder am Dach eines Hauses und gleich darunter ein Brot, das dank der so gewonnenen Energie aufgebacken werden kann.
Das Doodle wechselt dann seine Farbe von orange und gelb zu blau – dies stellt den Wechsel von Tag auf Nacht dar. Währenddessen überwacht die Forscherin den Prozess – sichtlich zufrieden mit ihrer Arbeit.
(anb)