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Fischweibchen lernen schneller als die Männchen

Männlicher (l.) und weiblicher Guppy. 
Männlicher (l.) und weiblicher Guppy. Bild: Wikipedia/Wibowo Djatmiko
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Fischweibchen lernen schneller als die Männchen

18.06.2014, 11:5218.06.2014, 16:03
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Für eine Reihe von Tierarten haben Forscher bereits gezeigt, dass Weibchen flexibler auf neue Gegebenheiten reagieren. Das gilt auch für Fische, zeigten italienische Wissenschaftler nun. Weibliche Guppys lernen schneller um und passen sich leichter an neue Gegebenheiten an als männliche, wie die Forscher in den «Biology Letters» der britischen Royal Society berichten. 

Die Fische ordnen sich damit in die Reihe von Nagetieren, Hühner und Primaten ein, für die bereits eine flinkere Anpassung der Weibchen gezeigt worden ist. Tyrone Lucon-Xiccato und Angelo Bisazza von der italienischen Università de Padova hatten weiblichen und männlichen Guppys (Poecilia reticulata) zunächst beigebracht, dass sich unter einer Scheibe bestimmter Farbe am Boden eines Aquariums Futter verbirgt. Das lernten beide Geschlechter gleich schnell. 

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Nun veränderten die Forscher die Bedingungen und versteckten das Futter genau unter der Farbscheibe, unter der vorher nichts zu finden war. Die weiblichen Fische lernten nun deutlich schneller, dass sich die Situation geändert hatte. Sie machten nur halb so viele Fehler, bis sie die neue Aufgabe begriffen hatten. Wechselten die Forscher mehrfach die Versuchsanordnung, verbesserten die Guppy-Männchen ihre Leistung stetig, das heisst sie lernten immer schneller auf die Veränderung zu reagieren. Die Weibchen verbesserten sich nicht weiter. So erreichten die Männchen allmählich deren Lernniveau. 

Weibchen sind schneller bereit, ihr Verhalten zu ändern, wenn eine einmal gelernte Regel unter veränderten Umständen ihre Gültigkeit verliert, schreiben die Forscher. Die Erklärung für diese Beobachtung bleibe spekulativ. Es sei denkbar, dass dies zumindest bei einigen Tierarten mit den unterschiedlichen Rollen von Männchen und Weibchen zusammenhänge. So vermuteten einige Wissenschaftler, dass eine hohe Investition bei der Aufzucht der Jungen und ein komplexeres Sozialleben die Entstehung von Flexibilität begünstige. (dhr/sda/dpa)

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