Wissen
Gesellschaft & Politik

Nestlé entwickelt neue Technologie zur Fettreduktion in Milchprodukten

60 Prozent weniger Fett in Milchprodukten – Nestlé entwickelt neue Technologie

18.07.2024, 16:31
Mehr «Wissen»
A young girl tries to open a packet of milk outside an evacuation center as she waits for her parents after they were told to go home a month after the storm Tuesday, Oct. 27, 2009 in Pasig City east  ...
Ein philipinisches Mädchen versucht eine Packung Milchpulver von Nestlé zu öffnen.Bild: AP

Nestlé hat eine neue Technologie erfunden, um den Fettgehalt von Milchpulver um 60 Prozent zu reduzieren. Der Schlüssel zu dieser «bahnbrechenden Innovation» sei die kontrollierte Aggregation von Milchproteinen, um die Grösse und Textur von Milchfett durch Proteine nachzuahmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Diese Fettreduktion führe zu einem niedrigeren Kaloriengehalt im Vergleich zu Vollmilch, ohne dass Kompromisse bei Geschmack und Konsistenz eingegangen werden müssten, heisst es. Laut Nestlé ist sogar das Gegenteil der Fall: «Unsere neue Milch ist cremiger und wird von den Konsumenten bevorzugt», wird die Leiterin von Nestlés Forschungsabteilung im Ernährungsbereich, Isabelle Bureau-Franz, in der Mitteilung zitiert.

Nestlés Forschungs- und Entwicklungsabteilung hat die Technologie patentiert und setzt sie den Angaben zufolge als Erstes bei seinem Milchpulver für Erwachsene der Marke Ninho in Brasilien ein. Die Technologie sei «ein wichtiger Meilenstein» in Nestlés Bemühungen, gesündere Optionen seiner Produkte anzubieten. Nestlé ist darum in der Erforschung von Methoden aktiv, gesündere Lebensmittel herzustellen.

So hat die Firma beispielsweise auch eine Technologie entwickelt, um den Milchzuckergehalt – also die Laktose – von Milchpulver zu reduzieren. Zu den neueren Erfindungen gehört auch eine Mikrobelüftungstechnologie, um die Cremigkeit von Schokolade oder Glace zu erhöhen, ohne dem Produkt Fett oder andere Stoffe hinzuzufügen.

Das Unternehmen steht jedoch auch immer wieder in der Kritik wegen ungesunder Produkte. Zuletzt etwa sorgte ein Test für Schlagzeilen, bei dem die Organisationen Public Eye und Ibfan verschiedene Babynahrungsprodukte derselben Marke oder vergleichbarer Marken von Nestlé auf ihren Zuckergehalt hin untersucht haben. Die Organisationen kamen dabei zum Schluss, dass Nestlé seinen Babynahrungsprodukten insbesondere in ärmeren Regionen eher Zucker zusetzt als in reicheren Ländern wie der Schweiz.

Das Unternehmen wehrte sich jedoch und gab an, den Zuckergehalt in vielen Produkten bereits reduziert zu haben oder derzeit zu reduzieren. Ausserdem seien fast überall auch zuckerfreie Varianten erhältlich. (sda/awp/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
33 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
PD Dr.med.
18.07.2024 18:24registriert November 2022
Nestle scheint komplett aus der Zeit gefallen. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Evidenz dafür, dass eine Fettreduktion in Milchprodukten gesünder wäre. Ganz besonders schlecht ist es diese Kalorien durch ungesunde Kohlenhydrate zu ersetzen…🙈
Irgendwie klingt das nach 1980er „Fett =böse“. Die Wissenschaft hat sich weiterentwickelt. Vollfettmilch, Vollfettkäse sind gesund!
237
Melden
Zum Kommentar
33
Diese Google-KI könnte die Wettervorhersage revolutionieren
Das neue KI-Programm GenCast von Google übertrifft heutige Vorhersage-Systeme in Bezug auf präzise Wetterprognosen deutlich. Es könnte die Branche revolutionieren.

Das Wetter ist seit jeher ein Phänomen, das die Menschen interessiert – es betrifft ja auch jeden und jede.

Zur Story