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Hunde: Darum halten die Vierbeiner ihren Kopf schief

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Hunde, die ihren Kopf schief halten
Warum machen sie das? Fast alle Hunde neigen in bestimmten Situationen ihren Kopf zur Seite.
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Darum halten Hunde ihren Kopf schief

09.11.2015, 06:4009.11.2015, 09:19
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Der Anblick entlockt auch Leuten ein «Jöö!», die sonst nicht gerade als Hundeliebhaber durchs Leben gehen: Hunde, die ihren Kopf schief halten, meist während jemand mit ihnen spricht. Warum aber tun das die Vierbeiner? 

Die gängige Antwort ist: Sie tun es, um uns dazu zu bringen, ihnen mehr Goodies zu geben. Mit anderen Worten: Sie tun es, weil sie uns kennen und weil sie uns manipulieren wollen.

Doch die Wissenschaft sagt etwas anderes. Es gibt zwei Gründe, warum Hunde ihren Kopf schief halten: Zum einen zeigen sie damit Empathie. Sie drücken aus, dass sie interessiert sind an dem, was man sagt oder tut. Hunde sind in der Lage, Teile unserer Sprache zu verstehen – wenn sie den Kopf schief legen, lauschen sie nach Wörtern, die sie kennen und die sie mit lustvollen Aktivitäten assoziieren. 

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Zum andern tun es unsere vierpfotigen Freunde aber auch, weil sie so einen akustischen Reiz besser orten können. Sie verfügen zwar in der Regel über ein besseres Gehör als der Mensch und können höhere Frequenzen wahrnehmen als wir, aber ihre Fähigkeit, die Quelle eines Geräuschs zu orten, ist weniger gut entwickelt als beim Menschen. Indem sie den Kopf etwas neigen, das glauben zumindest einige Forscher, richten sie ihre Ohren besser aus und sind dadurch eher in der Lage, die Herkunft des Geräuschs zu bestimmen. 

Ist die Schnauze schuld?

Der bekannte Hunde-Experte Stanley Coren wirft noch einen weiteren möglichen Grund für die schiefe Kopfhaltung in die Runde: Er glaubt, dass Hunde dieses Verhalten an den Tag legen, um etwas besser sehen zu können. Im Gegensatz zu uns haben Hunde nämlich in der Regel eine mehr oder weniger lange Schnauze, die einen Teil ihres Gesichtsfelds blockiert.

Man könne sich diesen Effekt vergegenwärtigen, wenn man eine Hand zur Faust ballt und sie sich vor die Nase hält – als Notbehelfs-Schnauze, gewissermassen. Indem sie den Kopf zur Seite neigen, könnten Hunde diese Einschränkung des Sichtfelds teilweise kompensieren, glaubt Coren. 

Obwohl Hunde aus Gründen des Instinkts und der Physiologie ihre Köpfe neigen, kann es durchaus sein, dass unsere Reaktion darauf dieses Verhalten verstärkt. Je entzückter der Mensch auf den geneigten Kopf reagiert, desto eher wird der Hund dazu neigen, seinen Kopf schief zu halten. (dhr)

Schiefe Köpfe im Viererpack.
YouTube/The Pug Head Tilt Pugs!

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