Der Mont Blanc, in den Westalpen hart an der französisch-italienischen Grenze gelegen, ist der höchste Gipfel der Alpen. Ob er auch der höchste Berg Europas ist, ist dagegen umstritten (siehe Box unten). Wie dem auch sei: Der «Weisse Berg», so die deutsche Übersetzung des französischen Namens, ist zwar hoch, aber nicht mehr so hoch wie vor zwei Jahren. Er ist geschrumpft.
Laut der neusten Messung ist der Mont Blanc nun 4805,59 Meter hoch – exakt 2,22 Meter weniger als bei der letzten Messung im Jahr 2021. Die Vermessungsingenieure des französischen Departements Haute-Savoie teilten die neue offizielle Höhe des in den französischen Alpen liegenden Gipfels am Donnerstag mit.
Diese Schwankungen in der Höhe des Mont Blanc könnten die unterschiedlichen Niederschlagsmengen des Sommers widerspiegeln. Das Phänomen sei bereits in der Vergangenheit beobachtet worden, sagte Jean des Garets, Präsident der Vermessungskammer, bei einer Pressekonferenz im französischen Chamonix.
Ohne seine Eishaube wäre der Mont Blanc nur 4792 Meter hoch. Weil der Gipfel aber von einer dicken Schicht Eis und Schnee bedeckt ist, verändert sich seine Höhe durch Schneefall und durch Verwehungen kontinuierlich.
Obwohl sich die Schmelze der Gletscher aufgrund des Klimawandels beschleunigt, warnten die Experten an der Medienkonferenz davor, voreilige Schlüsse aus den Daten zu ziehen.
Es sei die Aufgabe von Klimawissenschaftlerinnen und Glaziologen, die gesammelten Daten auszuwerten und Hypothesen zur Erklärung des Phänomens aufzustellen. «Der Mont Blanc könnte bei der nächsten Messung in zwei Jahren durchaus viel höher sein», betonte des Garets.
Die Messungen finden seit 2001 alle zwei Jahre statt. «Nach diesen Messkampagnen haben wir bereits viel gelernt: Wir wissen, dass der Gipfel ständig in Bewegung ist, sowohl in der Höhe mit Schwankungen von bis zu fünf Metern als auch in seiner Position», sagte des Garets. (dhr/sda/afp)