Schädling bedroht Mandelbäume in Süditalien – mit weitreichenden Folgen
Die Mandelbäume mit ihren weissen Blüten prägen die Landschaft Süditaliens. Nach den Olivenbauern schrillen jetzt auch bei den italienischen Mandelerzeugern die Alarmsirenen wegen des Schädlings Xylella fastidiosa, auch als Feuerbakterium bekannt.
Eine Variante des Bakteriums wurde auf Mandelbäumen in Apulien gefunden, nicht weit entfernt von der Hafenstadt Bari. In der Region sind ihm in den vergangenen Jahren bereits Millionen Olivenbäume zum Opfer gefallen.
Ganze Landstriche wurden verwüstet, viele Olivenbauern wurden in die Knie gezwungen und ein enormer wirtschaftlicher Schaden angerichtet. Nun wird befürchtet, dass sich die Xylella-Plage verstärkt auf Mandel- und Obstbäume ausdehnen könnte. Auch die Weinproduktion ist laut Experten gefährdet.
Illegale Setzlinge als Ursache vermutet
Vermutet wird, dass das Bakterium durch die illegale Einfuhr von Setzlingen aus den Vereinigten Staaten oder dem Nahen Osten verursacht wurde. Diese Setzlinge wurden nach Italien gebracht, um die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu erhöhen.
Die Forscher des italienischen Wissenschaftsinstituts CNR fanden nämlich heraus, dass das Bakterium erst vor kurzem, vor drei bis fünf Jahren, eingeführt wurde, möglicherweise aus Kalifornien, wo ein kommerziell erfolgreiches Programm zur genetischen Verbesserung von Mandeln durchgeführt wird.
Xylella fastidiosa zählt zu den gefährlichsten und am strengsten regulierten Schadorganismen in Europa. Ein Befall mit diesem Quarantäneschädling führt in der Regel innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums zum Absterben der Pflanze. Eine Bekämpfung ist schwierig, weshalb als wichtigste Massnahme die Verhinderung der Einschleppung des Schaderregers gilt. Befallene Pflanzen müssen unverzüglich gerodet und vernichtet werden.
Apulien, die Region am Absatz des italienischen Stiefels, ist nach Sizilien die zweitgrösste Mandelerzeugerregion Italiens. Dem regionalen Ableger des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti zufolge wurden 2024 dort auf gut 19'400 Hektar rund 26'500 Tonnen Mandeln erzeugt. Das entspricht einem Drittel der gesamten italienischen Mandelproduktion. (sda/apa/nib)
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