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COP28 in Dubai: Bisherige Schlüsselmomente im Kampf gegen die Klimakrise

Heute beginnt die Klimakonferenz: Das waren Schlüsselmomente im Kampf gegen die Klimakrise

30.11.2023, 02:5330.11.2023, 05:30
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epa11001585 A man walks in front of the COP28 logo at Expo City Dubai, the venue of the 2023 United Nations Climate Change Conference (COP28), in Dubai, UAE, 29 November 2023. The 2023 United Nations  ...
Bei dem COP28-Treffen wollen mehr als 190 Länder von Donnerstag an in Dubai am Persischen Golf die erste grosse Bestandsaufnahme der Umsetzung der Pariser Klimakonferenz 2015 erstellen.Bild: keystone

Ab Donnerstag wird bei der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) wieder über den Kampf gegen die Klimakrise beraten. Dass sich die Erde durch die Aktivitäten des Menschen erwärmt, ist schon seit Jahrzehnten ein Thema der internationalen Politik.

Der lange Weg der internationalen Klimaabkommen und ihre Schlüsselmomente im Zeitstrahl:

1988: Die Alarmglocken läuten

Kohleabbau in Brandenburg: Der Schweizer Finanzmarkt investiert weiterhin zu stark in die Erd
Bereits vor bald 40 Jahren gab es zahlreiche Beweise dafür, dass Aktivitäten des Menschen wie das Verbrennen von Kohle zur Erderwärmung führen.Bild: sda

Nach Warnungen von Wissenschaftlern, dass sich die Erdoberfläche kontinuierlich zu erwärmen scheint, rufen die Vereinten Nationen den Weltklimarat IPCC ins Leben. Zwei Jahre später berichtet das internationale Wissenschaftler-Gremium, dass vom Menschen produzierte Emissionen einen Treibhaus-Effekt haben, der die Erderwärmung weiter verstärken könne. In einer Reihe von Studien werden Beweise dafür zusammengetragen, dass Aktivitäten des Menschen wie das Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas und die Abholzung von Regenwäldern zur Erwärmung der Erde führen und damit ihre Klimasysteme durcheinander bringen.

1992: Erdgipfel in Rio

epa10997274 People enjoy a summer day at Ipanema beach, in Rio de Janeiro, Brazil, 18 March 2023. EPA/ANTONIO LACERDA
Der «Erdgipfel» in Rio gilt als Meilenstein für die Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen bei den Vereinten Nationen. Bild: keystone

Beim sogenannten Erdgipfel in Rio de Janeiro wird 1992 das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) mit dem Ziel geschlossen, die weltweiten Treibhausgasemissionen zu verringern. Zu diesem Zweck treffen sich die Vertragsstaaten seit 1995 jährlich in wechselnden Städten zu einer Konferenz, der «Conference of the Parties», kurz COP. Sie findet dieses Jahr zum 28. Mal statt.

1997: Kyoto-Protokoll

Tourists visit Kiyomizu-dera Buddhist temple in Kyoto, Japan on Thursday Oct. 31, 2019. The temple is a UNESCO World Heritage site and one of Kyoto's most famous tourist attractions. (AP Photo/Aa ...
Die Emissionsminderungen, zu denen sich die Industriestaaten in Kyoto verpflichteten, wurden erreicht.Bild: AP

Im japanischen Kyoto wird 1997 vereinbart, dass Industriestaaten im Zeitraum von 2008 bis 2012 ihre Treibhausgas-Emissionen im Schnitt um 5,2 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 verringern sollen. Für Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien sieht das sogenannte Kyoto-Protokoll keine verbindlichen Emissionsminderungsziele vor.

Die USA, damals noch der grösste CO2-Emittent der Welt, weigern sich 2001, die Vereinbarung zu ratifizieren. 2005 tritt das Kyoto-Protokoll trotzdem in Kraft. Bereits ein Jahr später hat sich China zum weltgrössten Treibhausgasemittenten entwickelt.

2009: Kopenhagen-Kollaps

Die Teilnehmer der COP15 in Kopenhagen scheitern an der Aufgabe, ein Klimaabkommen für die Zeit nach 2012 auszuhandeln. Einige Dutzend grosse Emittenten wie die USA und China erklären zwar, dass sie die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzen wollen, bleiben aber vage, wie dies sichergestellt werden soll.

2015: Durchbruch in Paris

epa08873909 (FILE) World leaders pose for the family photo at the COP21 World Climate Change Conference 2015 in Le Bourget, north of Paris, France, 30 November 2015 (reissued 10 December 2020). On 12  ...
Damals noch die COP21 in Paris.Bild: keystone

Bei der COP21 in Paris bekennen sich fast alle Staaten der Erde zu dem Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dazu sollen sie nationale Klimaziele vorlegen, die regelmässig überarbeitet werden sollen und nur angehoben, aber nicht aufgeweicht werden dürfen.

2018: Gretas Schulstreik

epaselect epa07199174 Swedish 15-year-old girl Greta Thunberg holds a placard reading 'School strike for the climate', during a protest against climate change outside the Swedish parliament  ...
Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament im Herbst 2018. Bild: EPA/TT NEWS AGENCY

Die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg beginnt im August 2018 damit, freitags nicht mehr zum Unterricht zu gehen und stattdessen vor dem Parlament in Stockholm entschiedenere Klimaschutzmassnahmen zu fordern. Mit ihrem «Schulstreik für das Klima» begründet sie die weltweite Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future mit Massenprotesten in aller Welt.

2022: Rekord-Emissionen

Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt in einem Bericht, dass der Ausstoss der globalen Treibhausgasemissionen 2022 auf einen neuen Rekordstand steigt. Dennoch können sich die Teilnehmer der COP27 im ägyptischen Scharm el-Scheich nicht auf ehrgeizigere Minderungsziele und die vollständige Abkehr von fossilen Energieträgern verständigen.

2022: Artenschutzabkommen

FILE - In this March 1, 2010 file photo, from the U.S. Fish and Wildlife Service, a bi-state sage grouse, rear, struts for a female at a lek, or mating ground, near Bridgeport, Calif. For the third ti ...
Knapp 200 Staaten haben sich im Rahmen des Artenschutzabkommens dem Schutz von Land- und Meeresflächen verpflichtet. Bild: keystone

Im kanadischen Montreal einigt sich die internationale Gemeinschaft im Dezember 2022 auf ein Artenschutzabkommen. Es sieht vor, bis 2030 insgesamt 30 Prozent der Landflächen und der Meeresgebiete der Erde unter Schutz zu stellen. Das rapide Artensterben, das eng mit der Klimakrise zusammenhängt, soll gestoppt werden.

2023: Neue Warnungen

Der Weltklimarat warnt in seinem sechsten Sachstandsbericht, dass die 1,5-Grad-Grenze bereits im Zeitraum 2030 bis 2035 erreicht werden wird – mit entsprechenden verheerenden Folgen. Der europäische Erdbeobachtungsdienst Copernicus registriert, dass die Monate Juni bis Oktober weltweit die heissesten seit Beginn der Aufzeichnungen waren. Am 20. November legt ein Uno-Bericht dar, dass die Erde sich selbst bei der Einhaltung aller internationalen Klimaschutzzusagen auf eine gefährliche Erwärmung um 2,5 bis 2,9 Grad bis zum Jahr 2100 zu bewegt. (lak/sda/afp)

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