Die gestrige Spezial-Sendung von «Wer wird Millionär» war nichts für schwache Nerven. Im «Zocker-Special» waren statt der üblichen Million gar zwei Millionen Euro zu gewinnen. Die Krux: Die Kandidaten durften erst ab Frage 10 einen Joker benutzen, würden sie vorher einen einsetzen, wären die restlichen drei verloren.
Lange souverän unterwegs war Radiomoderator Lutz Gerling: die ersten neun Fragen konnte er ohne Einsatz von Jokern richtig beantworten.
Hättest du sie auch gewusst?
Na? War nicht ganz einfach, nicht?
Und die ganze Angelegenheit wurde nur noch kniffliger. Doch Schritt für Schritt.
Weiter ging's mit der Frage für 32'000 Euro. Die lautete wie folgt:
Gerling leitete die Lösung nach Ausschlussverfahren her und kam auf folgende Antwort:
Jauch erklärte: «Wissenschafter glauben, dass in den nächsten Jahrhunderten 75 Prozent aller Spezies aussterben werden.»
Die nächste Frage sollte der 29-jährige Kandidat dann aber nicht mehr ohne Joker beantworten können. Dürfte für dich, falls du nicht schon mal dort warst, auch ziemlich schwer werden. Sie lautete:
Gerling entschied sich sofort für den Publikumsjoker – und die Zuschauer liessen ihn nicht im Stich. 75 Prozent tippten auf Antwort:
Weiter ging’s mit der Frage für 125'000 Euro.
Auch diese Hürde eine Knacknuss.
Auch der Kandidat hatte damit zu knabbern und rief per Telefonjoker seiner Mutter an.
Mama Gerling war sich nicht ganz sicher, tippte aber auf die Hundskamille. Dies veranlasste den Filius dazu, den 50:50-Joker auch noch auszugraben. Übrig blieben nur noch die «Hundskamille» und der «Pferdesalbei».
Gerling legte mächtig Zocker-Courage an den Tag, zögerte nicht lange und liess Antwort D, Hundskamille, einloggen.
Er lag damit goldrichtig. 125'000 Euro in der Tasche, sofern er es nicht noch vermasseln sollte.
Doch dann kam «Marco aus der Schweiz» und eine Duden-Frage:
Er habe selber einen Influencer-Account meinte der junge Mann, der sich aus dem Publikum meldete. Gerling tippte zuvor auf Antwort D, facebooken, wollte sich aber nicht festlegen und zog seinen letzten Joker.
Der Schweizer stützte die Meinung des Kandidaten und meinte, «facebooken» gebe es nicht. Schliesslich gebe es «Youtuber» aber keine «Facebooker». Die Antworten A und B seien sowieso auszuschliessen, so die Erklärung.
Gering zeigte sich durch die Rückendeckung gestärkt, bot dem Zuschauer sogar 5000 Euro an, falls die Antwort stimmen würde und loggte Antwort D ein. «Facebooken».
Doch das, ihr ahnt es bereits, ...
... war wohl die teuerste Fehlentscheidung, die Gering in seinem jungen Leben gemacht hatte.
Das Verb, das es bis heute tatsächlich noch nicht in den Duden geschafft hat, lautet: «youtuben». «Facebooken» bedeute, gerade auf Facebook aktiv zu sein, so die Erklärung Jauchs.
Hätte Gering die Antwort D auch ohne die Hilfe des Schweizer Influencers eingeloggt, oder wäre er mit 125'000 Euro nach Hause gegangen? Wir werden es wohl nie erfahren.
So jedenfalls musste der Radiomoderator sich mit 1000 Euro begnügen. Dass er mit seiner Risikofreude dem «Zocker-Special» mehr als nur gerecht wurde, dürfte ein geringer Trost sein. (cma)