Millionen Tiere sind bereits nach einer Infektion mit der Vogelgrippe gestorben oder mussten notgeschlachtet werden. Die Fälle treten weltweit auf und betreffen auch Tierarten, die bisher verschont blieben. Expertinnen und Experten sind alarmiert.
Zum Jahreswechsel wurde in Kleinandelfingen ZH ein toter Höckerschwan gefunden. Er wurde als erster Wildvogel seit Mitte Oktober positiv auf eine hochpathogene Variante der Vogelgrippe (HPAI) getestet, weshalb der Kanton Zürich nun Massnahmen ergreift.
Das Veterinäramt des Kantons Zürich richtete darum in Absprache mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ein Kontroll- und Beobachtungsgebiet ein.
#Tiere #Tierseuchen#Vogelgrippe: Ein Höckerschwan im Oerlingerried positiv auf das hochansteckende HPAI-Virus getestet. In Absprache mit dem BLV hat das kantonale Veterinäramt ein Kontroll- und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet.https://t.co/lmUkOlvQ8t pic.twitter.com/892qQDWMgC
— BLV - OSAV - USAV (@BLV_OSAV_USAV) January 4, 2024
In einem Radius von drei Kilometern rund um den Fundort im Oerlingerried (Gemeinde Kleinandelfingen) müssen Geflügelhalter sicherstellen, dass es zu keinem Kontakt zwischen dem gehaltenen Geflügel und Wildvögeln kommt. Weiter braucht es eine Hygieneschleuse und die Anzahl Personen vor Ort muss auf das Notwendigste beschränkt werden. Die Tiere dürfen auch nicht an einen anderen Ort gebracht werden.
Wenn Nutztiere wie Hühner oder Truten erkranken, kann dies zu hohen Verlusten im Bestand führen – und zur weiteren Verbreitung des Virus beitragen.
Forschende wiesen im Norden Alaskas vor ein paar Tagen das erste Mal bei einem toten Eisbären das Vogelgrippe-Virus nach. Es bleibt weiter unklar, wie viele Bären sich mit dem tödlichen Virus infiziert haben. Alaskas Staatstierarzt, Bob Gerlach, sagte dazu:
Alleine in den USA seien Fälle bei Füchsen, einem Luchs, einem Stinktier, einem Waschbären und sogar bei Bären, Berglöwen, Robben und einem Delfin gefunden worden, wie CNN schreibt. Insgesamt wurden bekanntlich 17 Nicht-Vogelarten in den Staaten infiziert. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich all diese kranken Säugetiere mit dem Virus angesteckt haben, als sie infizierte Vögel gefressen oder anderweitig mit ihnen interagiert haben.
Bislang besteht keine Gefahr für Menschen, auch wenn es bereits einige Todesfälle gab. Seit 1997 haben sich knapp 900 Menschen nachweislich mit der Vogelgrippe H5N1 angesteckt. Fast die Hälfte dieser Menschen ist daran gestorben.
Bislang konnte man noch keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung nachweisen; Personen, die sich mit H5N1 infizierten, taten dies über engen Kontakt zu Vögeln. Bei Infizierten treten in der Regel grippeartige Symptome wie Fieber, Husten, Hals- und Muskelschmerzen auf. Mitunter kommt es zu einer Bindehautentzündung. Manche Betroffene haben Atembeschwerden oder leiden an einer Lungenentzündung.
Die andere Variante der Vogelgrippe, die ebenfalls zu mehreren Ansteckungen im Menschen führte – H7N9 – wurde bislang in 1568 Fällen im Labor bestätigt, 616 davon endeten tödlich.
Unter den Säugetieren infizierten sich bislang vor allem Nerze und Seelöwen – diese haben andere Rezeptoren und ein anderes Immunsystem als wir Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns bei ihnen anstecken, ist eher gering.
Gefährlicher wäre es laut Expertinnen etwa, wenn sich Schweine untereinander anstecken könnten. Deren Immunsystem ist dem menschlichen deutlich ähnlicher.
Seit 2006 gab es vier grosse Ausbrüche des Erregers der Virengruppe H5. Der letzte dauert noch an und wird von einer Variante des Vogelgrippe-Subtyps H5N1 verursacht. Neben zahlreichen Seevögeln starben auch Säugetiere daran. Darunter sind nicht nur Wildtiere, sondern auch Zoo- und Nutztiere: in Nordamerika und Europa, im Süden Afrikas, im Atlantik, im Pazifik und in Südamerika.
An der südamerikanischen Pazifikküste etwa wurden seit Ende 2023 Tausende tote Tiere gefunden, darunter Pelikane und Pinguine, aber auch Meeresotter, Robben und andere Meeressäuger. Zunächst gab es Fälle in Peru, später auch in Chile.
Dramatisch ist die Situation in der Antarktis. Ralf Sonntag, ein Meeresbiologe der Umweltschutzorganisation Pro Wildlife, findet deutliche Worte:
Diana Bell, emeritierte Professorin für Naturschutzbiologie an der Universität von East Anglia (England), nannte die Vogelgrippe-Situation gegenüber dem Guardian «entsetzlich». Weiter sagt sie:
Schon seit längerem warnen Forschende davor, dass das Virus ein Massensterben bei Pinguinkolonien auslösen könnte. Es wird gar von einer der grössten ökologischen Katastrophen der Neuzeit gewarnt.
Mit Material von watson.de und den Nachrichtenagenturen SDA und DPA
Und Menschen sind noch nicht betroffen. Am aktuellen Stamm - ist nur einer von drei gemeldeten 2023 (WHO) gestorben, daher kann man tatsächlich pervers im Singular haushalten.
Erwähnt doch mal die 20 Katzen in Polen oder die eine in Frankreich.