Es ist ein kalter, verregneter Tag im Dezember. Viele müssen noch Weihnachtsgeschenke besorgen, den Feiertagseinkauf erledigen oder in überfüllten Zügen zur Familie fahren. Das klingt alles andere als positiv. Doch ist der heutige Tag überstanden, geht es bergauf – zumindest in einigen Punkten. Was am 21. Dezember gut ist:
Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres. Doch ab morgen scheint die Sonne täglich etwas länger – zu Silvester sind es dann schon rund fünf Minuten mehr Tageslicht als heute. Und es wird stetig mehr.
Der kürzeste Tag des Jahres wird auch Wintersonnenwende genannt. Diese markiert den astronomischen Winterbeginn auf der Nordhalbkugel. Das bedeutet, dass die Sonne dann senkrecht über dem südlichen Wendekreis der Erde steht.
Auf der nördlichen Erdhalbkugel findet die Wintersonnenwende entweder am 21. oder am 22. Dezember statt. Die nächste Wintersonnenwende ist am 21. Dezember 2022 um 22:47 Uhr.
Die Sonne geht vielerorts schon gegen 15:54 Uhr unter. Es steht uns somit die längste Nacht des Jahres bevor. Der Vorteil daran ist, dass du länger die Chance hast, den Sternenhimmel zu beobachten. Und das lohnt sich: Die Wintersternbilder sind zu sehen.
Im Südosten ist das Leitsternbild der Jahreszeit zu sehen: Orion, der Himmelsjäger. Ein zusätzliches Highlight in dessen unmittelbarer Nähe wird bei besonders klarem und dunklem Himmel erkennbar: der Orionnebel. Mit blossem Auge ist er als kleiner, heller Lichtfleck unter den drei Gürtelsternen zu erkennen.
Ebenfalls gen Südosten jedoch wesentlich höher am Horizont strahlt Sirius. Er ist nicht nur der hellste Fixstern zu der Zeit, sondern auch der Hauptstern im Sternbild «Grosser Hund»: Und: Im Gegensatz zu manch anderen Sternen am Winterhimmel strahlt Sirius blau. Wer hingegen einen orange leuchtenden Stern erblickt, schaut direkt in das Auge des Sternbildes Stier. Es wird durch den Stern Aldebaran markiert.
Zusätzlich ist, wenn auch etwas schwächer, Mars zu sehen. Der rötliche Planet zeigt sich am nordöstlichen Morgenhimmel – Ende Dezember sogar neben einem ebenfalls rot strahlenden Himmelsobjekt: dem Stern Antares.
Einen weiteren Vorteil hat die lange Nacht: Du kannst theoretisch länger im Bett bleiben. Denn es bleibt fast 17 Stunden dunkel.
In Südengland, in Stonehenge, wird die Wintersonnenwende und somit die längste Nacht des Jahres normalerweise mit einem grossen Event gefeiert. Dabei handelt es sich um eine altgermanische Tradition. Tausende Menschen, die sich teilweise als Barde oder Druide verkleiden, führen zur Wintersonnenwende rund um den Steinkreis spezielle Zeremonien durch. Als Glücksbringer tragen sie frisch abgeschnittene Mistelzweige mit sich.
Am nördlichen Polarkreis ist der Tag ganz besonders. Denn dort geht die Sonne nicht richtig auf. Stattdessen wandert sie den ganzen Tag am Horizont entlang. Dadurch ist von morgens bis abends ein Sonnenaufgang zu sehen.