Schweiz
Energie

Da strahlen Herr und Frau Schweizer! Unsere AKW sollen bis 2029 vom Netz gehen

Da strahlen Herr und Frau Schweizer! Unsere AKW sollen bis 2029 vom Netz gehen

05.10.2016, 11:1105.10.2016, 14:23
Mehr «Schweiz»

Tschernobyl, Fukushima und Co.: Die 15 teuersten Störfälle in AKWs

1 / 17
Tschernobyl, Fukushima und Co.: Die 15 teuersten Störfälle in AKWs
Tschernobyl (1986), Sowjetunion (Ukraine): 259 Milliarden Dollar.
quelle: tass / tass
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Alle AKW in der Schweiz sollen nach 45 Jahren Laufzeit abgeschaltet werden – wenn es die Sicherheit verlangt, auch schon früher. Mit der Atomausstiegsinitiative, die am Mittwoch ihre Kampagne startete, müssten die fünf AKW bis spätestens 2029 vom Netz gehen.

Die Schweiz betreibe mit Beznau I und II und Mühleberg die drei ältesten Atomkraftwerke der Welt, teilte die Allianz «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» mit. Beznau I sei mit seinen 47 Jahren der älteste Atomreaktor überhaupt und soll trotz Sicherheitsbedenken insgesamt 60 Jahre laufen.

Noch nie sei ein AKW länger kommerziell betrieben worden. Das sei ein gefährliches Feldexperiment. Denn schwere Atomunfälle passierten immer wieder. Dieses Risiko sei unnötig.

Der Atomausstieg sei im Grundsatz unbestritten, doch es fehle ein verlässlicher Plan. «Laufen lassen, so lange es geht, wie es das Parlament vorschlägt, ist fahrlässig und planlos», schreiben die Initianten weiter.

2017 Ende für Beznau

Die Initiative verlangt deshalb, dass die Schweizer AKW nach spätestens 45 Betriebsjahren vom Netz genommen werden. Für Beznau I und II sowie Mühleberg hiesse das, dass sie 2017 abgestellt werden müssten, für Gösgen 2024 und für Leibstadt 2029. Dadurch erhielten die öffentliche Hand sowie die Unternehmen Investitionssicherheit für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Die Initianten sind überzeugt, dass die Stromversorgung nicht gefährdet wäre. Mit Strom aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse könne der Atomstrom naturverträglich und effizient ersetzt werden. Die neuen Technologien hätten sich bewährt.

Ausserdem sei kaum ein anderes Land für die Energiewende besser positioniert als die Schweiz. Bereits heute seien zwei Drittel der Stromproduktion erneuerbar, nur ein Drittel müsste innerhalb der nächsten 13 Jahre noch ausgebaut werden.

Fukushima – Bilder aus der verbotenen Zone

1 / 16
Fukushima – Bilder aus der verbotenen Zone
Impressionen aus der Todeszone: Die Bilder erinnern an Aufnahmen aus der ukrainischen Geisterstadt Pripjat, die nach der Katastrophe von Tschernobyl evakuiert wurde.
quelle: kazuma obara / kazuma obara
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die Grünen hatten das Volksbegehren nach der Atomkatastrophe von Fukushima von 2011 lanciert. Das Stimmvolk stimmt am 27. November darüber ab.

Energie
AbonnierenAbonnieren

Der Allianz «für einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» gehören mehr als 40 Organisationen und Verbände an. Von den grösseren Parteien unterstützen die SP, die Grünen und die Grünliberalen das Begehren.

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
remim
05.10.2016 12:06registriert März 2015
Ein doch etwas gewagter Titel
"...Unsere AKW gehen bis 2029 vom Netz"
wenn die Abstimmung noch gar nicht durch ist.
272
Melden
Zum Kommentar
avatar
pulcherrima*
05.10.2016 13:22registriert Mai 2016
Es wird auch Zeit sich vom Atomstrom zu trennen. Weiterhin den AKWs treu zu sein ist nicht nur eine willentlich eingegangene Gefahrenquelle, sondern auch ein Abschieben von Problemen auf jüngere Generationen. Es weiss jetz schon niemand genau, was mit dem Atommüll geschehen soll und wie man ihn für die nächsten 10'000 Jahre sicher verwahren soll. Aber dieses Problem wird nicht kleiner, wenn man noch weitere 20 Jahre wartet. Im Gegenteil.
267
Melden
Zum Kommentar
avatar
Theor
05.10.2016 13:40registriert Dezember 2015
Kommt niemals durch. Ich bin ein absoluter Verfechter bei umweltfreundlichem und nachhaltigem Handeln, aber in all den Jahren habe ich mehr und mehr feststellen müssen, dass der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung die Umwelt scheiss egal ist. Die Parteien kommen einfach mit "Das wird uns viel zu viel Kosten! Und es wird mit 60+% versenkt.
203
Melden
Zum Kommentar
8
9 km Blechlawine vor dem Gotthard – der Liveticker für Schadenfreudige und Verzweifelte

Bereits eine Woche vor den Osterfeiertagen gab es am Gotthard fast zehn Kilometer Stau. Wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, gehören die Blechlawinen gen Süden und wieder zurück bereits seit mindestens 1987 zur Schweizer Ostertradition.

Zur Story