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Fabian Kauter und Max Heinzer erklären ihr Scheitern im Degen-Einzel

Switzerland's Fabian Kauter reacts after losing his match against France's Yannick Borel in the men's epee individual round of 16 in the Carioca Arena 3 in Rio de Janeiro, Brazil, at th ...
Fabian Kauter am Boden zerstört.Bild: KEYSTONE

«Das scheisst mich an»: Kauter ärgert sich über letzten Treffer – «Krampf-Drama» um Heinzer

Nicht Max Heinzer oder Fabian Kauter, sondern Benjamin Steffen sorgt in Rio de Janeiro für die Schweizer Fecht-Musik. Während Senior Steffen eine Medaille nur knapp verpasst, müssen die beiden Teamleader wie schon vor vier Jahren früh die Segel streichen.
09.08.2016, 20:1210.08.2016, 07:02
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Für Fabian Kauter platzt der Traum von einer olympischen Einzel-Medaille erneut früh. Wie vor vier Jahren in London scheitert der Berner im Achtelfinal am Franzosen Yannick Borel. Kauter unterlag dem Europameister, gegen den er 2012 noch 11:15 verloren hatte, diesmal überaus knapp mit 14:15.

«Vor dem Match war ich sicher, dass ich gewinne. Ich habe mich super gefühlt», sagte ein sichtlich enttäuschter Kauter nach dem Achtelfinal-Aus im SRF-Interview. «Ich bin immer wieder zurückgekommen, aber am Schluss bin ich übertölpelt worden. Das ist doof, das muss nicht sein.»

Gegen den 1,96 m grossen Einzel-Europameister und Weltranglisten-Fünften lag Kauter zunächst lange zurück (2:6, 3:8, 7:11), schaffte mit einer Aufholjagd und nach fünf Treffern in Folge gar die Führung (12:11).

Doch Borel antwortete mit drei Treffern in Serie, ehe Kauter seinerseits nochmals zum 14:14 ausglich. Doch dann setzte Borel die entscheidende Touche. Damit verliess der Franzose wie bereits vor vier Jahren bei Olympia die Planche als Achtelfinal-Sieger über Kauter (damals 15:11).

Switzerland's Fabian Kauter reacts during his match against France's Yannick Borel in the men's epee individual round of 16 in the Carioca Arena 3 in Rio de Janeiro, Brazil, at the Rio  ...
Gross der Ärger bei Fabian Kauter.Bild: KEYSTONE

«Ich bin mega stolz, dass ich zurückgekommen bin», so Kauter. «Am Schluss habe ich dominiert, aber dann habe ich diesen letzten Treffer kassiert, obwohl ich jetzt 1000 Aktionen im Kopf habe, die ich hätte machen sollen. Das scheisst mich an.» Kauter grosse Hoffnung liegt jetzt auf dem Team-Wettbewerb vom Sonntag.

Heinzers fataler Misstritt

Eine Runde weiter als Kauter kam Max Heinzer, doch im Viertelfinal war der Schweizer Teamleader gegen den Südkoreaner Park Sangyoung chancenlos und verlor 4:15.

«Leider hatte ich beim Warm-up übertrieben und bin voll gegangen.» Heinzer wollte dies nicht als Ausrede gelten lassen und keineswegs den Sieg von Sangyoung schmälern. Denn dieser habe eine Top-Leistung gezeigt. «Aber ich litt nach dem Einlaufen mit einigen Sprints rund fünf bis zehn Minuten vor dem Kampf auf einmal unter einer Art Krämpfe oder allenfalls einer Zerrung. Der Schmerz befand sich sowohl im Unter- als auch im Oberschenkel des rechten Beins.»

Switzerland's Max Heinzer, left, reacts after losing against Korea's Sangyoung Park in the men's epee individual quarter final in the Carioca Arena 3 in Rio de Janeiro, Brazil, at the R ...
Bild: KEYSTONE

Es sei sein Fehler gewesen, zu viel riskiert zu haben. Ein Puzzleteil habe dadurch im Gefecht gefehlt, für das er selbst verantwortlich gewesen sei. «Ich bin nicht einmal enttäuscht, weil ich einfach das Gefühl habe, dass ich nicht habe kämpfen können. Dabei hatte ich vom Gefühl her einen Super-Tag erwischt.» Innerhalb des Gefechts habe er dann fast aufgegeben, weil er an den Teamwettkampf vom Sonntag gedacht habe. Dadurch kassierte Heinzer eine der höchsten Niederlagen überhaupt in seiner Karriere.

Männercoach Daniel Giger, der den Schweizer Teamleader an der Bahn betreute, bekam das «Krampf-Drama» so mit: «Das war nicht der Max aus den ersten beiden Gefechten (souveräne Siege gegen Paolo Pizzo, Weltmeister 2011, und Wadim Anochin, Weltranglisten-Siebter - Red). Für Max, der sowohl auf Tempo und Rhythmus achtet, ist dies etwas vom schlimmsten. Der Physiotherapeut sah sich die ganze Sache an und versuchte die Muskeln etwas zu lockern.» (pre/sda)

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Das «System Genoni» – die einfachste aller Wahrheiten
Leonardo Genoni entscheidet, dass gegen den SCB kein Puck im Netz landet. Also gewinnt Zug 3:0. Punkt. Ende der Analyse. Aber da ist noch etwas: Leonardo Genoni ist auf einer Mission.
Nein, es ist kein grosses Spiel der Zuger. Ihre offensive Feuerkraft ist in defensiven Schablonen gefangen. Das Spiel gut organisiert, schön brav und ein bisschen langweilig. Hockey mit bemerkenswerter Disziplin und Geduld, mehr gearbeitet als gespielt. Spektakel und Kreativität? Für später.
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