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Es wird nicht still um die schillernde Bernbieter Politfigur Stefan Hofer. In jüngster Vergangenheit sorgte er für Schlagzeilen, weil er früher mit Prostituierten sein Geld verdient hatte. Zuletzt wurden auch Vorwürfe wegen Wucher laut. Alles in allem kostete ihn das seine Gemeinderatskandidatur. Nun steht der SVP-Grossrat erneut im Scheinwerferlicht. Hofer verklagt laut der «Berner Zeitung» (BZ) die Migros Aare.
Streitpunkt: 39 Parkplätze auf dem Areal der Migros-Filiale in Münchenbuchsee. Hofer hat ein im Grundbuch eingetragenes Nutzungsrecht. Und das passt der Migros gar nicht. Aber der Reihe nach.
Hofers Firma, die Honag AG, plant im Zentrum von Münchenbuchsee 25 Eigentumswohnungen – gleich neben der Migros-Filiale. 2013 reichte sie dafür ein Baugesuch ein. Weit kam sie nicht. Die Genossenschaft mit dem grossen M sowie ein weiterer Nachbar reichten Einsprachen ein. Sie kritisierten, dass die geplante Einstellhalleneinfahrt den vorgeschriebenen Strassenabstand verletze.
Beide blitzten ab. Hofer freute sich, begann mit dem Aushub. Weiter kam er bis heute nicht. In der Zwischenzeit traten in der Detailplanung nämlich Probleme auf und er musste erneut ein Baugesuch einreichen. Und wieder: Migros und der Nachbar erhoben Einsprache. Diesmal gegen zwei Velounterstände und einer geplanten Kehrichtsammelstelle.
Der Knackpunkt war aber offenbar ein ganz anderer – und nun kommen wir wieder zurück zu den 39 Parkplätzen. Die Migros zog ihre Einsprache erst zurück, nachdem Hofer eingewilligt hatte die Parkplätze abzutreten. «Ich wurde mit der Drohung, das Bauvorhaben werde sonst mit Einsprachen weiter verzögert, erpresst», sagt Hofer gegenüber der BZ.
Anders als die Migros dachte Hofer nicht daran, seinen Teil des Deals zu erfüllen. Er liess den Grundbucheintrag, wonach er das Recht auf die Parkplätze hat, nie löschen. Im Gegenteil: Er zeigte Ende Jahr die Genossenschaft Migros Aare und deren Topkader wegen Erpressung und Nötigung an.
Diese reagierte im März mit einer Gegenklage, weil Hofer seinen Teil der Abmachung nicht eingehalten hat.
Wie der Streit ausgehen wird, zeigt sich erst in einigen Monaten. Erste Einvernahmen durch die Staatsanwaltschaft sollen im August stattfinden. Fest steht für Hofer heute schon, dass er durch die Bauverzögerung zwischen 300'000 und 400'000 Franken verloren haben soll.
Die Migros will wegen des laufenden Verfahrens keine Stellung nehmen. (rwy)