Was hecken die Hacker als nächstes aus? Eine befürchtete neue Welle von Computerstörungen durch den jüngsten Hackerangriff ist am Montag zunächst ausgeblieben. Dies zeigt eine erste Bilanz aus Asien, wo die neue Arbeitswoche bereits seit einigen Stunden läuft. Experten hatten damit gerechnet, dass das Computervirus in Fernost zuerst wieder aktiv wird.
Zwar wurden vereinzelt Störungen gemeldet, nachdem die Rechner wieder eingeschaltet wurden. Massive Ausfälle von Computernetzen gab es zunächst aber nicht.
Für eine Entwarnung ist es aber noch viel zu früh:
Hacker könnten die Schadsoftware modifizieren und dann eine neue Attacke ausführen. Die erpresserische Schadsoftware mit dem Namen «WannaCry» hatte sich über das Wochenende auf mehr als 200'000 Ziele in über 150 Ländern verbreitet. Der Cyberangriff hatte am Freitag begonnen und Unternehmen, Banken, Spitäler und Regierungsbehörden getroffen.
Die Schadsoftware verschlüsselt Daten und legt Rechner damit lahm. Auf dem Bildschirm erscheint lediglich die Aufforderung, innerhalb von drei Tagen 300 US-Dollar in der Internet-Währung Bitcoin zu überweisen. Sollte binnen sieben Tagen keine Zahlung eingehen, würden die verschlüsselten Daten gelöscht.
In mehreren Ländern warnen Behörden davor, den Geldforderungen nachzukommen, da es keine Garantie gebe, dass die Daten auf den betroffenen Computern tatsächlich wieder freigegeben würden. Ungeachtet dieser Warnungen gingen einige Opfer der Attacke offenbar auf die Lösegeldforderungen der Angreifer ein.
Die IT-Sicherheitsfirma Digital Shadows teilte am Sonntag (Ortszeit) mit, sie habe bereits entsprechende Transaktionen in der virtuellen Währung Bitcoin im Wert von 32'000 Dollar registriert. Der Anti-Virenprogramm-Hersteller Symantec sprach von 81 Transaktionen im Umfang von 28'600 Dollar bis Samstagmittag.
(sda/reu/afp)