Japans Kaiser Akihito kann abdanken. Das Parlament kam dem Wunsch des 83 Jahre alten Monarchen am Freitag nach und verabschiedete ein dafür notwendiges Sondergesetz. Es ist das erste Mal seit rund 200 Jahren, dass ein Kaiser in Japan abdanken wird.
Die bisherige Rechtslage sah dies nicht vor. Laut Medien könnte Akihito an seinem 85. Geburtstag im Dezember nächsten Jahres abdanken. Sein ältester Sohn, Kronprinz Naruhito, würde seinem Vater dann auf den Chrysanthementhron folgen, womöglich am 1. Januar 2019.
Doch damit ist die Frage einer stabilen Thronfolge in der ältesten Erbmonarchie weiterhin ungelöst. Denn die Zahl der Familienmitglieder nimmt ab.
Der im Volk äusserst beliebte Akihito, dessen Regentschaft den Namen Heisei («Frieden schaffen») trägt, ist der erste Tenno, der sein Amt nicht mehr als Gott antrat. Laut der Nachkriegsverfassung muss sich Akihito, der am 12. November 1990 offiziell zum 125. Tenno ausgerufen worden war, auf die Rolle als Symbol der Einheit der Nation beschränken. Regierungsbefugnisse sind dem Kaiser alle genommen. (sda/dpa)