Leben
Review

Oscar Isaac im Interview für die neue Marvel-Serie «Moon Knight»

oscar isaac an der premiere von moon knight
Bild: disney
Review

Das MCU wird düster – Oscar Isaac über die Herausforderungen in «Moon Knight»

Moon Knight ist ein Marvel-Held, der neu in das Marvel Cinematic Universe eingeführt wird – bisher existierte er nur in den Comics. Wir sprachen mit Oscar Isaac, der den Superhelden darstellt.
29.03.2022, 20:02
Corina Mühle
Folge mir
Mehr «Leben»

Das MCU wird düster – dafür sorgen Farben, Kleidung, Blut, Kameraeinstellungen und Landschaften in der neusten Marvel-Serie «Moon Knight». Dazu kommt, dass der Hauptcharakter (gespielt von Oscar Isaac) unter einer dissoziative Persönlichkeit leidet.

Oscar Isaac ist aus Blockbustern wie «Dune» oder «Star Wars» bekannt. Nun erobert er als Steven/ Marc/ Moon Knight das MCU.

Kurz erklärt: Am Anfang lernen wir Steven Grant kennen. Er ist Brite, tollpatschig, liebenswert und arbeitet in einem Museumsshop in London. Steven leidet unter Schlafstörungen – oder denkt das zumindest – und unternimmt alles, diese in den Griff zu bekommen. Doch irgendwann merkt er, dass es nicht lediglich Schlafstörungen sind – es ist so viel mehr, er ist selbst sein grösster Feind. Während Steven nämlich schläft, macht sich Marc an die Arbeit. Marc Spector ist ein skrupelloser Söldner. Das bekommt dem gutmütigen Steven überhaupt nicht.

Marc ist Steven. Steven ist Marc. Marc und Steven sind Moon Knight.
So ungefähr zumindest.

Marc wurde nämlich eventuell zum irdischen Avatar des ägyptischen Mondgottes Khonsu. So kam er zum Namen Moon Knight. Interessant zu sehen ist, dass – obwohl Marc und Steven die gleiche Person sind – ihre Vorstellungen von einem Superhelden-Kostüm stark voneinander abweichen.

oscar isaac moon knight
Links: Marc als Moon Knight, Rechts: Steven als Moon Knight.Bild: disney

Wie hast du es hinbekommen, einen Charakter auf zwei so verschiedene Arten zu spielen?

«Sobald ich Steven im Griff hatte, ging es darum, den Kontrapunkt zu schaffen, nämlich Marc, und wie sich dieser manifestieren würde. In gewisser Weise lehnte ich mich ein wenig an das Klischee des dunklen, brütenden Selbstjustizler-Typen an, den wir aus Filmen kennen. Zuerst wollte ich davon wegkommen, dann habe ich gemerkt, dass es dieses Mal anders war, weil dieser Typ einen kleinen Britischen Kerl in sich hat und das macht ihn interessant. »
Oscar Isaac
Marc oder Steven? Moon Knight
Marc oder Steven?Bild: disney plus

Steven und Marc sprechen nicht nur miteinander, sie interagieren im Laufe der Serie auch physisch miteinander.

«Eine weitere grosse Herausforderung war, am Set aufzutauchen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie eine meiner Figuren reagieren wird, bevor ich die Szene tatsächlich drehe. Ich musste herauszufinden, wohin [einer meiner Charaktere] gehen und wo er sitzen würde und wie er auf etwas reagiert, das ich noch nicht gemacht hatte.
Man muss sich vorher alles genau ausdenken, aber es muss sich dann trotzdem improvisiert und frisch anfühlen.»
Oscar Isaac

Moon Knight (also Marc Spector) ist ein brutaler Kämpfer. Die Serie zeigt aber auch seine andere Seite, dass er eben nicht immer der abgehärtete Soldat ist, sondern auch mit mentalen Problemen zu kämpfen hat. Die Persona Steven hat Marc erschaffen, um ein ruhiges Leben führen zu können. Es ist erfrischend zu sehen, dass auch Superhelden nicht immer stark sein müssen.

oscar isaac
moon knight
Steven versucht, Konflikte verbal zu lösen.Bild: disney plus

Auch wenn «Moon Knight» zum MCU gehört (zurzeit läuft die vierte Phase), ist es eine eigenständige Serie und existiert in einem eigenen Universum. Andere Superheldinnen und -helden werden darin nicht vorkommen, wie das bei den Marvel-Produktionen inzwischen üblich geworden ist.

Einblicke in die ägyptische Kultur und Geschichte

mondgott khonsu ägypten moon knight
Khonsu.Bild: disney plus

Wie bereits erwähnt dient Marc dem altägyptischen Mondgott Khonsu. Er ist ausserdem der selbsternannte Gott der Rache, wandelt seit Jahrhunderten auf der Erde und führt einen Krieg gegen vermeintliche Ungerechtigkeiten. Dies hat ihn zum Aussenseiter der Götter gemacht und Khonsu braucht seinen irdischen Avatar nun mehr denn je. In «Moon Knight» reist Oscar Isaac nach Ägypten, um dem Gott zu helfen.

In den Comics ist die Beziehung zwischen Khonsu und Marc gut etabliert. In der Serie wollten die Macher dieser Beziehung treu bleiben – obwohl diese sehr toxisch ist. Denn die Kräfte, die Khonsu Marc gab, kommen mit einem hohen Preis.

Ägypten auf eine authentische Art präsentieren

Marvel hat für die Dreharbeiten den ägyptischen Regisseur Mohamed Diab an Bord geholt. Er ist begeistert davon, der Welt Ägypten zu zeigen:

«Es ist grossartig, das alte Erbe und die moderne Kultur Ägyptens auf eine frische und authentische Weise zu präsentieren.»
Mohamed Diab

Und weiter:

«Meistens wird Ägypten nicht so dargestellt, wie es wirklich ist. Aber die Art und Weise, wie Marvel Studios die Dinge handhabt, kann ich sagen, dass sie die Extrameile gehen, um so authentisch wie möglich zu sein.»
Mohamed Diab

Auch die Kampfszenen haben ägyptische Einflüsse. Mohamed Diab wollte in einer Kampfszene auf einem Dach in Kairo nicht einfach ein Messerkampf zeigen, sondern einen traditionellen ägyptischen Kampfstil einfliessen lassen. Dieser besteht aus einer Mischung aus Tanz und gefährlichen Messerangriffen.

«Moon Knight» ist ab dem 30. März 2022 auf Disney Plus verfügbar und umfasst sechs Folgen.

Trailer:

Wirst du «Moon Knight» schauen?
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Auf diese 7 Filme können sich Marvel-Fans 2022 freuen
1 / 9
Auf diese 7 Filme können sich Marvel-Fans 2022 freuen
«Doctor Strange in the Multiverse of Madness» kommt am 6. Mai 2022 in die Kinos.
quelle: disney +
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Stan Lee ist tot – das sind seine bekanntesten Superhelden
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
«Baby Reindeer» ist so viel mehr als eine Serie über Stalking
Der schottische Komiker Richard Gadd verwandelt in «Baby Reindeer» seine eigene Geschichte in Kunst. Durch die Emotionalität und Nähe hallt die Serie über psychische Erkrankungen noch Tage nach dem Schauen nach.

Richard Gadd verkörpert in der Netflix-Serie «Baby Reindeer» die Rolle von Donny Don, eine fiktive Version seiner selbst. Über Jahre wurde der schottische Komiker von einer Frau gestalkt, die in der Serie Martha Scott genannt wird.

Zur Story