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Das waren die 4 teuersten Umweltkatastrophen 2021

Das waren die 4 teuersten Umweltkatastrophen 2021

Auch 2021 blieb von Umweltkatastrophen nicht verschont. Überschwemmungen, Hurrikans und Unwetter kosteten nicht nur viele Menschenleben, sondern verursachten Schäden in der Höhe von 170 Milliarden US-Dollar.
27.12.2021, 16:11
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Die britische Hilfsorganisation Christian Aid berechnet jedes Jahr, wie viel Umweltkatastrophen die Welt kosten. Bei den zehn grössten weltweiten Katastrophen 2021 kamen mindestens 1075 Menschen ums Leben und mehr als 1,3 Millionen wurden vertrieben. Überschwemmungen, Brände, Hitzewellen und Trockenperioden kosteten 170 Milliarden US-Dollar – das sind 20 Milliarden mehr als noch als im Vorjahr.

«Aussergewöhnlich in diesem Jahr war nicht unbedingt die Schwere, sondern vielmehr die Häufigkeit grosser Naturereignisse. Wir sind überzeugt, dass dieser zunehmende Trend eine Folge des Klimawandels ist», sagte Zurich-Finanzchef George Quinn Mitte Dezember im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP.

Die vier folgenden Umweltkatastrophen sorgten für die grössten Schäden und Kosten.

Hurrikan «Ida»

FILE - Lori Butler wipes her brow as she moves debris she is gutting from her home that was flooded, in the aftermath of Hurricane Ida in LaPlace, La., Tuesday, Sept. 7, 2021. At least a half dozen go ...
Eine Frau in LaPlace im US-Bundesstaat Louisiana räumt ihr vom Hurrikan zerstörtes Haus aus. Bild: keystone

Lebensgefährlich, katastrophal, ein Sturm und Überschwemmungen von historischem Ausmass: Mit diesen Worten haben die Behörden Ende August dieses Jahres die Anwohner der US-Golfküste eindringlich gewarnt. Am 29. August traf Hurrikan «Ida» als «extrem gefährlicher» Wirbelsturm auf die Küste im Bundesstaat Louisiana.

Danach kam es in den USA kam es zu flächendeckenden Stromausfällen, schweren Schäden an Infrastruktur und Gebäuden. Im weiteren Verlauf bewegte sich das Sturmtief in nördliche Richtung und löste mit starken Regenschauer grosse Überschwemmungen aus. Davon war etwa auch der Bundesstaat New York betroffen.

epa09623675 A man navigates a street flooded by heavy rain as remnants of Hurricane Ida hit the area in the Queens borough of New York, New York, USA, 01 September 2021. EPA/JUSTIN LANE
Ein Mann watet durch die überfluteten Strassen in New York. Bild: keystone

Hurrikan «Ida» war die teuerste Katastrophe 2021 und verursachte Kosten in der Höhe von rund 65 Milliarden US-Dollar.

Flutkatastrophe in Deutschland und Belgien

A regional train sits in the flood waters at the local station in Kordel, Germany, Thursday July 15, 2021 after it was flooded by the high waters of the Kyll river. (Sebastian Schmitt/dpa via AP)
Ein Regionalzug in Kordel, Deutschland, sucht sich einen Weg durch die Fluten. Bild: keystone

Ganze Landstriche wurden verwüstet, Orte von der Aussenwelt abgeschnitten, Häuser weggespült: Mitte Juli forderten Unwetter im Westen Deutschlands mindestens 134 Todesopfer. Tausende Häuser wurden beschädigt oder zerstört.

Auch in Belgien, Holland, Österreich und der Schweiz kam es aufgrund tagelanger Regenfälle vielerorts zu Überschwemmungen und Hochwasser. Gemäss der britischen Hilfsorganisation Christian Aid kostete die Flutkatastrophe im Sommer 2021 43 Milliarden US-Dollar und ist damit die zweitteuerste Umweltkatastrophe im vergangenen Jahr.

Die Hochwasser in der Schweiz

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Hochwasser Schweiz am 15.07.21
Bundespräsident Guy Parmelin ging am Donnerstag auf Visite durch das teilweise bereits überschwemmte Luzern. Der Wasserpegel des Vierwaldstättersee ist bedrohlich angestiegen.
quelle: keystone / urs flueeler
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Wintersturm in Texas

FILE - In this Monday, Feb. 15, 2021 file photo, Traffic is sparse on the snow-covered Interstate 45 near The Woodlands Parkway following an overnight snowfall in The Woodlands, Texas, as temperatures ...
Über Nacht fiel so viel Schnee, dass das Fahren auf einer Autobahn im US-Bundesstaat Texas zur Gefahr wurde. Bild: keystone

Im Februar 2021 kam es im südlichen US-Bundesstaat Texas zu einem abrupten Wintereinbruch. Die Temperaturen fielen auf bis zu –15 Grad Celsius. Auf den Strassen kam es zu chaotischen Zuständen. Pipelines und Windränder vereisten und es kam zu gigantischen Stromausfällen. Millionen Menschen sassen zeitweise ohne Heizung im Dunkeln zu Hause.

Kälte und Stromausfälle kosteten die USA rund 23 Milliarden Dollar.

Überschwemmungen in Henan

People move through flood water after a heavy downpour in Zhengzhou city, central China's Henan province on Tuesday, July 20, 2021. Heavy flooding has hit central China following unusually heavy  ...
Einwohnende der Millionen-Metropole Zhengzhou kämpfen sich durch die Wassermassen. Bild: keystone

Ebenfalls im Juli kämpfte die chinesische Millionen-Metropole Zhengzhou mit massiven Überschwemmungen. Es waren die schwersten Regenfälle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Zhengzhou. Neben Strassen wurden auch Streckenabschnitte der U-Bahn überschwemmt, wo Hunderte Menschen in Zügen und in Tunneln eingeschlossen waren. Mindestens 300 Menschen kamen ums Leben.

Die Flutkatastrophe in der chinesischen Provinz Henan kosteten ungefähr 17,6 Milliarden US-Dollar.

Die grössten Katastrophen trafen ärmere Länder

Die britische Hilfsorganisation Christian Aid räumt in ihrem Bericht ein, dass sich die Bewertung der Schadenssummen vor allem auf Katastrophen in reicheren Ländern bezieht. Denn dort sind die finanziellen Schäden aufgrund der guten Infrastruktur viel höher als in ärmeren Ländern.

«Einige der verheerendsten Wetterereignisse des Jahres 2021 trafen ärmere Länder, die nur wenig zur Verursachung des Klimawandels beigetragen haben», so Christian Aid. So waren beispielsweise im Südsudan 800'000 Menschen von Überschwemmungen betroffen.

(ohe/sda)

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Überschwemmungen in New York
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