International
Israel

USA verteidigt israelische Armee für scharfes Vorgehen bei Protesten in Gaza.

epa06739189 Nikki Haley, the United StatesÕ Permanent Representative to the United Nations, speaks during an United Nations Security Council meeting in response to the violence at the border between G ...
Die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley findet den Einsatz der israelischen Armee gerechtfertigt.Bild: EPA/EPA

60 Palästinenser wurden erschossen und die USA so: «Israel hat sich zurückgehalten»

16.05.2018, 02:3616.05.2018, 09:32
Mehr «International»

Der Montag ging für die Menschen in Gaza als der blutigste Tag seit dem Krieg 2014 in die Geschichte ein. Israel feierte den 70. Jahrestag seiner Staatsgründung, die USA nahm den Tag zum Anlass, die neue Botschaft in Jerusalem zu eröffnen. Bei dieser Konstellation von Anlässen war es absehbar gewesen, dass es zu Protesten von Seiten der Palästinenser kommen wird. Dass der Tag jedoch mit 60 Toten – erschossen von israelischen Soldaten – und 2800 Verletzen enden wird, schockierte die Welt.

Die Vereinten Nationen kritisierten das Vorgehen der israelischen Armee scharf. Tödliche Gewalt dürfe nur angewendet werden, wenn die Angegriffenen in Lebensgefahr seien. Das sei hier aber nicht der Fall gewesen, sagte der Sprecher des UNO-Menschenrechtsbüros in Genf, Rupert Colville.

Der frühere Erzbischof von Kapstadt und Anti-Apartheidaktivist Desmond Tutu erklärte, er sei zutiefst erschüttert und habe ein gebrochenes Herz «wegen des vom Staat Israel verübten Massakers gestern in Gaza».

Auch der Bundespräsident Alain Berset verurteilte am Dienstag vor den Medien in Bern die «nicht akzeptable Gewalttätigkeit», die sich in Gaza ereignet habe. 

Und was sagen die USA?

Nach Einschätzung der USA hat sich Israel bei der Gewalt an der Gaza-Grenze «zurückgehalten». Kein Staat würde «diese Art von Aktivitäten» hinnehmen, sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley in einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats am Dienstag. «Kein Land in dieser Kammer würde sich mehr zurückhalten als Israel dies getan hat», sagte sie.

Einen Zusammenhang der tödlichen Gewalt mit der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem schloss Haley aus. Diese «untergräbt die Aussichten auf Frieden in keiner Weise», sagte Haley. «Die Gewalt kommt von denjenigen, die den Staat Israel überall ablehnen.» (sar/sda/dpa/reu/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
106 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Alex23
16.05.2018 06:30registriert Februar 2015
Die Eröffnung der US-Botschaft untergräbt die Aussicht auf Frieden in keiner Weise, meint Haley. Ist das nun Naivität, Dreistigkeit, Verblendung, Unredlichkeit oder schlicht und ergreifend Dummheit?
35962
Melden
Zum Kommentar
avatar
Thurgauo
16.05.2018 06:42registriert November 2017
Dass der USA Menschenleben scheiss egal sind, solange es nicht die eigenen sind, ist ja nichts Neues.
31652
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tindalos
16.05.2018 04:18registriert Mai 2017
„Einen Zusammenhang der tödlichen Gewalt mit der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem schloss Haley aus“

Echt jetzt. Ist also alles nur ein Zufall?
Steht doch wenigstens zu den Konsequenzen, die die Enrscheidungen des very stable genius auslösen.
12115
Melden
Zum Kommentar
106
Prager Spital führt Abtreibung bei falscher Patientin durch

Infolge einer Verwechslung hat ein Prager Krankenhaus an einer schwangeren Frau eine Abtreibung durchgeführt. Wie tschechische Medien am Donnerstag berichteten, wollte die Frau nur zu einer Routinekontrolle im Rahmen ihrer Schwangerschaft in die Gynäkologie-Abteilung der Klinik. Sie wurde aber mit einer Patientin verwechselt, die zu einer sogenannten Kürettage (Gebärmutter-Ausschabung) gekommen war.

Zur Story