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F-35A Kampfjet: Bundesrat will 36 Flugzeuge von Lockheed-Martin

A Lockheed Martin F-35A fighter jet is pictured during a test and evaluation day at the Swiss Army airbase, in Payerne, Switzerland, Friday, June 7, 2019. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Ein Kampfflugzeug F-35A des Herstellers Lockheed Martin bei einem Test in Payerne.Bild: KEYSTONE
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Bundesrat beschliesst Beschaffung von 36 Kampfflugzeugen des Typs F-35A

Der Bundesrat hat sich für den F-35A entschieden. Ab 16 Uhr informiert Viola Amherd über die Kampfjet-Beschaffung.
30.06.2021, 16:0030.06.2021, 22:14
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  • Der Entscheid ist gefallen: Der Bundesrat will 36 Kampfflugzeuge des Typs F-35A des US-Herstellers Lockheed Martin kaufen.
  • Zudem will der Bundesrat fünf Flugabwehr-Feuereinheiten des Typs Patriot des US-Herstellers Raytheon beantragen.
  • Die beiden Systeme hätten in der Evaluation den höchsten Gesamtnutzen und gleichzeitig die tiefsten Gesamtkosten erzielt, erklärt der Bundesrat seinen Entscheid.
  • Der Bundesrat ist überzeugt, dass sich die beiden Systeme am besten eignen, die Schweizer Bevölkerung auch in Zukunft vor Bedrohungen aus der Luft zu schützen.
  • Alle vier Kandidaten (Eurofighter, F/A-18 Super Hornet, F-35A, Rafale) hätten die Anforderungen für die Schweiz erfüllt, schreibt der Bundesrat. Bei der Evaluation habe der F-35A 336 Punkte erzielt – dies sei ein deutlicher Abstand von 95 Punkten oder mehr zu den anderen Kandidaten.
  • Die Beschaffungskosten für die 36 Flieger des Typs F35-A betragen gemäss Bundesrat 5,068 Milliarden. Er sei damit der günstigste aller Anbieter. Auch bei den Betriebskosten sei der F35-A günstiger. Die Gesamtkosten, welche aus den Beschaffungs- und den Betriebskosten bestehen, betragen beim F-35A über 30 Jahre gerechnet rund 15,5 Milliarden Franken, schreibt der Bundesrat. Der Unterschied zum zweitgünstigsten Kandidaten liege im Bereich von 2 Milliarden Franken.

So sieht der F-35A aus

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So sieht der F-35A aus
Der Entscheid ist gefallen: Der Bundesrat will den F-35A von Lockheed Martin.
quelle: keystone / peter klaunzer
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Ab 16 Uhr informiert Bundesrätin Viola Amherd über den Kampfjet-Kauf. Hier bist du live dabei:

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17:17
Die Pressekonferenz ist beendet
Vielen Dank für dein Interesse, die Pressekonfernz ist beendet.
17:11
Ist die Steigleistung genug gut?
Man habe die Steigleistung betrachtet. Diese sei wichtig für den Luftpolizeidienst. Alle Kandidaten hätten da vergleichbare Resultate entschieden.
17:06
Weshalb braucht es weniger Trainingsstunden mit dem F-35A?
Dies sei so, da die Unterstützungsgeräte im Flieger so weit fortgeschritten seien, dass die Pilotinnen und Piloten weniger Trainingsstunden brauchten als in anderen Fliegern. Man werde gegenüber heute rund 50 Prozent weniger Starts haben unter anderem auch, da mehr Treibstoff mitgeführt werden könne.
17:02
Braucht es bauliche Anpassungen am Hangar?
Ja, das brauche es, sagt Amherd. Dies werde rund 100 Millionen Franken kosten. Aber das wäre bei jedem Typ nötig gewesen.
17:02
Wie viele Stunden kann ein F35-A leisten?
Man plane, diese Flugzeuge pro Jahr 5000 Stunden einzusetzen, sagt Savic.
16:54
Riskiert man durch die Initiative keine Verspätung?
Sie wisse nicht, wann die Unterschriftensammlung beginne und ob die Unterschriften überhaupt zustande komme. Mutmassungen über Verspätungen könne sie keine machen, so Amherd.
16:52
Wie wollen Sie die Schweiz vom F-35A-Kauf überzeugen?
Sie setze dabei auf den sauberen Prozess, den es bei der Evaluation gegeben habe. Sie sei froh, dass man in einem Land lebe, wo die Bevölkerung selber entscheiden könne, so Amherd.
16:50
Der US-Rechungshof beschreibt den F-35A als zu teuer. Wurden diese Informationen miteinbezogen?
Man habe sich nicht auf die Berichte des Rechnungshofes gestützt, sagt Amherd. Sondern auf die Offerten, die vom Hersteller eingereicht worden seien. Diese seien von den Experten geprüft worden. «Wir stützen uns nicht auf Gerüchte», so Amherd.
16:47
Was sagen Sie den europäischen Staaten, die leer ausgegangen sind?
Man habe von Anfang an offen kommuniziert, dass man auf das Flugzeug mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis setze. Die Angebote seien nicht gleichwertig gewesen, ein Angebot sei herausgestochen, sagt Amherd. Deshalb hätten politische Argumente keine Rolle gespielt.
16:45
Braucht es einen Ferrari für die Schweizer Lüfte?
Man habe das Flugzeug mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis gesucht, sagt Viola Amherd. Dafür habe man Kriterien festgelegt und der F-35A habe am besten abgeschlossen. «Wir wollen keine Steuergelder verschleudern und hätten keinen Ferrari gekauft, wenn der VW besser abgeschlossen hätte.»
16:42
Die Fragerunde ist eröffnet
Der erste Journalist will genaueres über die Kosten der Flugstunden wissen.

Man rechne zwischen 55'000 bis 60'000 Franken pro Flugstunde, sagt Savic. Man stütze sich auf verbindliche Angaben in den Offerten, ergänzt Amherd.
16:38
Koalition aus Gsoa, SP und Grünen lanciert Volksinitiative
Nach dem Bundesratsentscheid für den Kauf von 36 Kampfflugzeugen des amerikanischen Typs F-35A haben die Gruppe Schweiz ohne Armee, die SP und die Grünen entschieden, im August ihre angekündigte Volksinitiative gegen den Kampfjet-Kauf zu lancieren.

Mit der Wahl des F-35 wolle der Bundesrat 36 «massiv überdimensionierte Kampfjets» anschaffen, schreibt die Allianz am Mittwoch nach Bekanntgabe der Typen-Entscheids des Bundesrats in einer Mitteilung. Der F-35 sei völlig ungeeignet für luftpolizeiliche Aufgaben und habe «mehrere hundert Sicherheitsmängel», schreibt die Allianz. Mittlerweile würden sich auch hochrangige amerikanische Offiziere vom F-35 abwenden.

SP-Nationalrätin Priska Seiler-Graf (ZH) ist zudem besorgt über die Datensicherheit. «Beim F-35 fliegen die amerikanischen Geheimdienste immer im Cockpit mit», lässt sie sich zitieren. (sda)
16:33
Beim Start etwas lauter
Die CO2-Emissionen würden beim neuen Jet um etwa 25 Prozent zurückgehen, da weniger Flugbewegungen nötig seien. Allerdings sei der F-35A etwas lauter beim Start als die aktuellen Jets. Das VBS arbeite nun daran, Wege zu finden, um die Lärmbelastung gering zu halten.
16:28
So sahen die Evaluationskritereien aus
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Darko Savic, Projektleiter Neues Kampfflugzeug bei Armasuisse, stellt die Evaluation vor. So sahen die Evaluationskriterien aus:
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Und das waren die Resultate beim Gesamtnutzen. Links ist der F-35A, rechts in der weissen Fläche befinden sich die Resultat der anderen drei Kandidaten.
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Der F-35A schneide gegenüber den anderen Kandidaten bei drei der vier Hauptkriterien am besten ab. Aufgrund seines technologischen Vorsprungs erziele er das beste Resultat. Er verfüge über neuartige Systeme für die Überwachung des Luftraums und ermögliche den Pilotinnen und Piloten ein überlegenes Situationsbewusstsein in allen Aufgabenbereichen. Insbesondere beim Luftpolizeidienst.

So sieht die Kosten-Nutzen-Analyse aus:
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16:22
Jetzt spricht der Rüstungschef
In den vergangenen vier Jahren hätten die Experten von Armasuisse vier Kampfjet-Typen und zwei Bodluv-System evaluiert, sagt Rüstungschef Martin Sonderegger. Es seien Tests im In- und Ausland durchgeführt worden. Die Kandidaten hätten Armasuisse Zugang zu vertraulichen Daten erlaubt. Die Typenevaluation habe gezeigt, dass der F-35A und das Patriot-System, die höchsten Nutzen und die tiefsten Kosten habe. Die Auslieferung der System solle bis 2030 abgeschlossen sein.
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Laut Sonderegger wird der Bundesrat den Beschaffungsvertrag zum Kampfjet erst unterschreiben, nachdem das Parlament die Botschaft verabschiedet hat. Auch erst dann werden die Offset-Geschäfte wirksam. Profitieren würden davon grosse, mittlere und kleine Unternehmen.
16:16
Jetzt spricht der Armeechef
Die Sicherheitslage sei weniger sicher geworden, sagt Armeechef Thomas Süssli. Neuartige Bedrohungen seien hinzugekommen. Niemand wisse, wie sich die Sicherheitslage in den nächsten 30 Jahren entwickeln werde. Die Luftverteidigung sei aber auch in Zukunft unabdinglich. Es genüge nicht, sich auf den Luftpolizeidienst zu beschränken. Die Luftwaffe müsse den Luftraum permanent überwachen. Mit den jetzigen Jets könne man die Sicherheit der Bevölkerung nicht mehr gewährleisten. Deshalb sei es nötig, die aktuellen Jets und die bodengestützte Luftverteidigung zu ersetzen.
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16:04
Amherd ergreift das Wort
Der Bundesrat werde dem Bundesrat dem Parlament die Beschaffung von 36 Flieger des Typs F-35A von Lockheed Martin beantragen, sagt Amherd. Der F-35A habe in der Nutzen-Evaluation einen grossen Vorsprung erzielt. Auch im Kostenvergleich sei der F-35A der klare Sieger gewesen. Die Gesamtkosten für die nächsten 30 Jahre betrage rund 15 Milliarden Franken. Der F-35A sei das beste Angebot für die Schweiz.

Das Resultat der Evaluation zeige klar, dass die Angebote nicht gleichwertig gewesen seien. Beim Entscheid hätten deshalb nur sachliche Argumente eine Rolle gespielt und keine aussenpolitische. Die Gesamtanalyse habe auch ergeben, dass Patriot das beste Angebot für die bodengestützte Luftverteidigung sei.
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15:59
Pressekonferenz mit Viola Amherd
Ab 16 Uhr informiert Viola Amherd zum Kampfjet-Entscheid.

Ebenfalls anwesend sind:

Thomas Süssli, Chef der Armee

Martin Sonderegger, Rüstungschef

Darko Savic, Projektleiter Neues Kampfflugzeug bei Armasuisse

Markus Graf Projektleiter Bodluv-GR bei Armasuisse
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257 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Posersalami
30.06.2021 16:06registriert September 2016
Mich würde interessieren, wie der Bund die Kosten gerechnet hat. Sogar in den USA gibt es viel Kritik an den sehr hohen Betriebskosten..
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giandalf the grey
30.06.2021 16:12registriert August 2015
Ich wette ein Jahresgehalt, dass der Bundesrat in 5 Jahren völlig überrascht vermelden muss, dass diese gerade so noch flugfähigen Tarnkappenelefanten aus dem nichts doch viel mehr Kosten verursachen, weil "insert a reeeeally stupid reason here". Können wir das dann aber bitte Amherd aus ihrer BR-Rente zahlen lassen?
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Walter Sahli
30.06.2021 16:39registriert März 2014
Wurde da auch geprüft, ob der Jet die Hymne singen kann?
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Wo die 800'000 Auslandschweizer wohnen – und in welchen 5 Ländern KEIN EINZIGER
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