International
England

Unheilbar krank, künstlich am Leben: Das Drama um den kleinen Charlie geht weiter

Unheilbar krank, künstlich am Leben: Das Drama um den kleinen Charlie geht weiter

13.06.2017, 18:4714.06.2017, 06:08
Mehr «International»

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Grossbritannien aufgefordert, die lebenserhaltenden Massnahmen für ein unheilbar krankes Baby noch bis mindestens kommenden Montag fortzusetzen.

Damit solle den Eltern des acht Monate alten Jungen Charlie Gard die Möglichkeit gegeben werden, ihre Beschwerde zu untermauern, erklärte das Strassburger Gericht am Dienstag. Die Eltern wehren sich gegen die Anweisung eines Londoner Gerichts, die Apparate abzuschalten und den kleinen Jungen «in Würde» sterben zu lassen.

Das Baby leidet an einer seltenen genetischen Krankheit, sein Gehirn ist stark geschädigt. Die behandelnden Ärzte am Londoner Spital Great Ormond Street hatten die Abschaltung der lebenserhaltenden Geräte beantragt. Die Ärzte und die vom Gericht befragten Experten halten eine Heilung für ausgeschlossen.

Die Eltern wehren sich jedoch dagegen, ihr Kind sterben zu lassen, und riefen deshalb das Menschenrechtsgericht an. Sie wollen Charlie mit einer Versuchsmethode in den USA behandeln lassen und sammelten dafür im Internet bereits umgerechnet 1,5 Millionen Franken an Spenden.

Der Strassburger Gerichtshof wies Grossbritannien nun an, das Baby bis mindestens «Montag um Mitternacht» am Leben zu erhalten. Die Ärzte sollen dafür sorgen, dass der kleine Junge möglichst wenig leidet und seine Würde gewahrt bleibt. Die Richter hatten bereits am Freitag eine Fristverlängerung bis Dienstag dieser Woche angeordnet. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
gnp286
13.06.2017 21:03registriert Oktober 2016
Die Würde dieses Kindes ist spätestens mit Bildern in den Medien erwas angekratzt... Ich finde das eigentlich nicht in Ordnung.
1272
Melden
Zum Kommentar
avatar
rolf.iller
13.06.2017 23:02registriert Juli 2014
Das machen die Eltern toll. Sie spenden ihr Kind für medizinische Experimente.
3017
Melden
Zum Kommentar
12
Luftangriff der Junta in Myanmar trifft Spital – Tote und Verletzte

Bei einem Luftangriff des Militärs in Myanmar auf eine von Rebellen kontrollierte Region an der Grenze zu Indien sind mehrere Zivilisten getötet und viele weitere verletzt worden. Die Bomben hätten am Donnerstagabend ein Spital in der Stadt Mindat im Chin-Staat im Westen des Krisenlandes getroffen, berichteten Augenzeugen und lokale Medien am Freitag übereinstimmend. Mindestens vier Menschen seien im Wanma Thu District Hospital ums Leben gekommen, 15 weitere seien schwer verletzt worden, sagte ein Mann, der bei der Bergung der Opfer half und anonym bleiben wollte, der Deutschen Presse-Agentur.

Zur Story