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UN: Willkürliche Twitter-Sperrungen sind gefährlicher Präzedenzfall

UN kritisiert Elon Musk: «Aus unserer Sicht schafft das einen gefährlichen Präzedenzfall»

16.12.2022, 19:3216.12.2022, 19:33
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Nach der Sperrung mehrerer Medienschaffenden bei Twitter haben sich die Vereinten Nationen zutiefst beunruhigt über die Entwicklung des Online-Netzwerkes unter ihrem neuen Besitzer Elon Musk gezeigt. Reporter dürften auf einer Plattform, die vorgebe, ein Raum für Meinungsfreiheit zu sein, nicht durch die willkürliche Sperrung von Konten zum Schweigen gebracht werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Freitag in New York.

«Aus unserer Sicht schafft der Schritt einen gefährlichen Präzedenzfall zu einer Zeit, in der Journalisten auf der ganzen Welt Zensur, körperlichen Drohungen und noch Schlimmerem ausgesetzt sind», so Dujarric. Man habe in letzter Zeit einen sehr besorgniserregenden Anstieg von Hassreden, Desinformationen zum Klima und anderen Themen auf Twitter gesehen, so Dujarric weiter. Man bleibe mit Twitter deshalb weiter in Kontakt, werde die Plattform aber weiterhin nutzen, um faktisch korrekte Informationen zu teilen.

Am Donnerstagabend (Ortszeit) hatte Twitter die Konten von mindestens sechs prominenten US-Journalisten gesperrt. Betroffen waren unter anderem Mitarbeiter der «New York Times», der «Washington Post» und des Senders CNN. Die Sperrungen seien ohne Vorwarnung erfolgt, berichtete die «Washington Post».

Bereits am Vortag hatte Twitter einen Account gesperrt, über den man den Privatjet von Konzernchef Elon Musk verfolgen konnte. Einige der nun ausgesperrten Journalisten hatten darüber berichtet sowie über Musks Äusserung, er und seine Familie seien durch die Weitergabe von Standortdaten gefährdet worden. (sda/dpa)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Influenzer
16.12.2022 23:26registriert Januar 2018
Ich lösche jetzt Twitter.
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30
    «Trumps Republikaner sind eine sehr instabile Koalition»
    Für den Harvard-Politologen Ryan Enos ist die US-Demokratie in grosser Gefahr. Dennoch hat er Hoffnung, weil Donald Trump Teile seiner Wählerschaft vor den Kopf stösst und die Zivilgesellschaft sich zu wehren beginnt.

    Wir treffen uns in St.Gallen. Machen Sie sich Sorgen, ob man Sie wieder in die Vereinigten Staaten einreisen lässt?
    Ryan Enos:
    Ich habe mir tatsächlich dazu Gedanken gemacht und mich gefragt, ob ich bestimmte Apps auf meinem Handy löschen muss. Es ist extrem schockierend, dass wir uns in den Vereinigten Staaten deswegen Sorgen machen.

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