Als die Einheit der Las Vegas Police die Suite von Stephen Paddock stürmte, fiel den Polizisten neben den vielen Schusswaffen sofort ein mit Zahlen gespickter Zettel auf. Wie die Investigativ-Sendung 60 Minutes von CBS berichtet, hatte der 64-jährige Attentäter darauf handgeschriebene Berechnungen von der Flugbahn, Entfernung und Höhe notiert.
«Er hat berechnet, wohin er zielen muss und wie er mit seinen Gewehren möglichst viele Menschen töten kann», verrät Dave Newton. Er war einer der Polizisten, der die Suite als erstes gestürmt hatte.
Die Distanz zur Menschenmenge beim Country-Festival betrug demnach rund 365 Meter. Paddock feuerten mit seinen Gewehren während insgesamt 11 Minuten in die Masse und tötete 58 Zuschauer. Bevor die Polizisten die Suite stürmten, richtete er sich selbst.
«Es war ein furchterregender Moment, als wir in das Zimmer eindrangen. Alles war voller Qualm, der Rauchmelder blinkte wie wild. Ich kam mir vor wie in einem Film», so Newton weiter. CBS strahlt das ganze Exklusiv-Interview am Sonntagabend aus.
Die Notiz lieferte indes keine Erkenntnisse zum möglichen Motiv des Attentäters.
Derweil dringen weitere Details über das Leben von Paddock ans Tageslicht. Die Ermittler gehen laut Informationen von ABC offenbar davon aus, dass der Attentäter unter diversen, nicht behandelten psychischen Krankheiten litt. Er habe ein völlig abgekapseltes Leben geführt und habe nur schwer mit Menschen kommunizieren können.
Eine Periode ist den Ermittlern besonders aufgefallen. Zwischen September und Oktober 2016 kaufte Paddock mehr als 30 Gewehre.
Dies sind offenbar erste Resultate der unzähligen Befragungen, die das FBI seit dem Attenat vor einer Woche durchgeführt hat.
Paddock habe stundenlang in Casinos gezockt, ohne jeglichen menschlichen Kontakt. Diese asozialen Züge habe man auch in der Vergangenheit bei Amokläufern vorgefunden.
(amü)